Ein sprechender Titel, zwei Wölfe auf dem Cover und ein Artwork, das mich in den Bann zieht. Aber hat diese Schwarz-Weiß-Schönheit auch spielerisch etwas zu bieten? Das wollen wir gemeinsam rausfinden. Lass uns eine Runde spielen.
Vorsicht Spinnen!
Gleich vorab: Das Spiel ist nicht für Menschen, die panische Angst Spinnen haben. Selbst auf mich wirken die Spinnen in schwarz weiß und leuchtenden Augen etwas gruselig. Fast 6% der Weltbevölkerung haben eine Arachnophobie (Angst vor Spinnen) und können dieses Legespiel leider nicht genießen. Selbiges gilt für Menschen, denen beim Anblick einer Schlange mulmig wird.
12 Tiere und ihre Vorlieben
Wenn du kein Problem mit Spinnen und Schlangen hast, dann bekommst du 12 Tierkarten und ich ebenso. Wir haben die gleichen Karten - du in schwarz und ich in weiß. Du wirfst den Gleichstandmarker (Wolfsfigur) und er zeigt meine Farbe. Ich schnappe ihn mir und er hilft mir Gleichstände während dem Spiel beim Karten legen zu meinen Gunsten zu lösen. Einen Gleichstand zu Spielende löst er nicht. Dafür gibt es andere Regeln. Das lässt mich heute Nacht sicher nicht schlafen. Egal, lass uns spielen.
Jeder von uns hat immer drei Tierkarten in der Hand und wir legen gemeinsam eine davon vor uns ab. Du wählst einen Raben und ich eine Eule. Mein Tier hat eine höhere Zahl darauf und ich darf zuerst in unser gemeinsames - noch leeres - 4x4 Raster anlegen. Wir legen Tier für Tier in das Raster. Am Ende liegen 16 Karten vor uns und wir werten. Auf den Tierkarten sind nicht nur Zahlen sondern auch Symbole abgebildet, die uns zeigen wie jenes Tier Punkte macht. Die Katze möchte gerne am Rand sitzen, der Wolf mag gegnerische Karten rund um sich haben und die Spinne will in der Ecke lauern.
Nichts bleibt wie es ist
Klingt relativ einfach. Wenn du aber glaubst, dass sich am Spielfeld nichts ändert, hast du dich geirrt. Es gibt auch Tiere, die keine Punkte bringen aber Effekte auslösen. Du legst deinen Wolf ins Spielfeld und siehst, dass er dir am Ende viele Punkte beschert. Das ist schön - schön für mich, weil ich den Wolpertinger als Nachbar anlege und damit die Punkte kopiere. Herrlich fies. Du kennst den Wolpertinger nicht? Den haben die Bayern erfunden - ist so ein Mischwesen, das man sieht, wenn man ein paar Bier zu viel hat. Das einzige Tier, das etwas aus der Reihe tanzt.
Aber vielleicht ziehst du später den Waschbär. Damit kannst du den Wolf woanders hinlegen oder du setzt den Hirsch ein, der meinen Wolpertinger verschiebt. Das ist wieder schön - für dich. Es entsteht ein reizvolles Hin und Her und erfüllt das Spiel mit Spannung.
Erfrischendes Artwork
Der Illustratorin Dana Peter ist mit den kontrastreichen und auffälligen Bildern ein schönes Artwork gelungen. Noch hat die unter dem Nicknamen Tiny Tami bekannte Künstlerin wenige Brettspiele illustriert aber ich bekomme Lust auf mehr. Sie scheint nicht nur mit dem Pinsel gut umgehen zu können, sondern hat auch mit Tiny Woodys im Jahre 2023 ihr Debüt als Brettspielautorin gefeiert. Board Game Circus - der Verlag hinter Instinkt - Duell der Tiere - schnappt sich immer wieder Talente, die man kaum kennt und ich persönlich feiere dieses Vorgehen total. Weiter so!
Spieletester
Fazit
Auch wenn Instinkt - Duell der Tiere im Kern ein abstraktes Spiel ist, lässt es uns thematisch in eine schön anzusehende Tierwelt eintauchen. Ein echter Hingucker ist das Spiel auf jeden Fall und hebt sich deutlich von anderen Brett- und Kartenspielen ab. Auch spielerisch bietet Instinkt - Duell der Tiere einiges. Es ist die Spannung, die mir persönlich am besten gefällt. Das Blatt kann sich jederzeit wenden und wenn man verliert, schmerzt es nicht. Man möchte einfach noch eine Runde spielen und sein Glück neu herausfordern.
Dieses taktische Legen, dieses Hin und Her gepaart mit etwas Glück, einer Brise Bluff und vollendet mit einer schönen Illustration macht Instinkt - Duell der Tiere zu einem kleinen Meisterwerk.
Plus
- hoher Wiederspielwert
- schönes Artwork
- schneller Spielaufbau
- praktisches Reisespiel
Minus
- Nachlesen der Werteregeln ist zu Beginn lästig
- Gleichstand auflösen wirkt holprig
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Details
- 24 Karten
- 18 Punktemarker
- 1 Gleichstandsmarker
- 2 Spielhilfen
Statistik
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