Shinjuku

 

Willkommen in Tokio! Hier geht es richtig geschäftigt zu. Kunden wollen shoppen und gut essen gehen. Dafür bauen wir Magnete Shops, Restaurants und Bahnstrecken zwischen den Bezirken Tokios. Shinjuku will ein strategisches 'Pick up and Deliver' Spiel mit Streckenbau sein. Ob dem Studio Supernova und HeidelBÄR Games ein gutes Strategiespiel gelungen ist, lest ihr im Bericht.

Tokio und seine Bezirke

Schon mal etwas von Minato, Shibuya oder Chiyoda gehört? Nein? Ich auch nicht. Aber nach einigen Runden Shinjuku wirken einem diese Worte, es sind Tokios Bezirke, vertrauter und schon bald kennt man diese auswendig. Ideal um Tokio etwas näher kennenzulernen. Allerdings ist Shinjuku kein Lernspiel und unser Ziel ist auch nicht die Bezirke auswendig zu können. Viel eher wollen wir zum Supermagnaten werden. 

Holpriger Spielstart

Die Spielregeln starten mit der Erklärung des Spielmaterials und gehen gleich in den Spielablauf über. Ich fühle mich wie Sheldon Cooper aus Big Bang Theory, der drei Mal "Warum" fragt ehe am Ende der Regeln klar wird, was das Spielziel ist. Wir wollen am Ende die meisten Punkte - der Klassiker - haben, indem wir Kunden anlocken. Der holprige Beginn setzte sich fort, indem wir unsicher sind wie der Start genau funktioniert und wo die ersten Kundenmarker hingelegt werden sollen. Zumindest heitern uns die Fun Facts zu Tokio in den Regeln etwas auf. Auch Beispiele helfen uns das Spiel zu verstehen und machen die Regeln schlussendlich nicht zur absoluten Qual.

Lasst uns bauen

Die 72 Bezirkkarten sind gemischt, die ersten vier Karten sind aufgedeckt, die ersten Kundenmarker kommen aus den Beutel auf den Spielplan und jeder hat das Spielmaterial seiner Fraktion inklusive Sichtschirm. Meine Lieblingsfraktion ist Onigatestsu und ich sage liebend gerne dieses Wort mehrmals im Spiel damit ich ein bisschen japanisch klinge. Die Sichtschirme beinhalten auch den Spielablauf in zusammengefassten Schritten aber diese werden nach ein zwei Partien überflüssig, weil es doch recht einfach zu verstehen ist. Die ersten Schienen werden gelegt und die ersten Geschäfte gebaut. Shinjuku nimmt im wahrsten Sinne des Worte Fahrt auf.

Volle Fahrt voraus

Stück für Stück wird das Spielbrett voller und hier zeigt sich die Stärke von Shinjuku. Wir wollen Kunden von einem Bezirk in den anderen transportieren. Dafür brauchen wir Schienenstrecken und auf dem Weg steigen die Kunden bei den gewünschten Geschäften aus. Am besten fahren die Kunden auf den eigenen Schienen entlang und bleiben auch auf den eigenen Shops und Restaurants stehen.

Nutzt man andere Infrastruktur profitieren die Gegner mit. Zwar ist das die einzige Interaktion zwischen den Spielern aber es erfreut mich immer wieder, wenn jemand meine Schienen nutzt und ich neue Karten ziehen darf. Die Karten dienen nämlich quasi als Währung. Mit ihnen kann man die Kunden von A nach B bringen und somit auch Punkte generieren. Je mehr Spieler am Spiel beteiligt sind, desto mehr Interaktion und Trubel ist los.

Ich bekomme Flash Backs von Thurn und Taxis Partien. Im Bezug auf Spielgefühl hat das Hans im Glück Spiel aus dem Jahre 2006 sehr viele Ähnlichkeiten mit dem modernen Shinjuku und auch die Spielzeit ist ähnlich. 

Godzilla greift an!

Was wäre ein Tokio-Spiel ohne Godzilla. Hoppla, ich meinte Kaiju. Sicher ist das so eine rechtliche Sache, wo man den Namen Godzilla nicht verwenden darf. Kaiju heißt aber nichts anderes als 'Monster'. Wie es für japanische Monster gehört, zerstören diese liebend gern Städte und versetzen die Menschen, in unserem Falle Kunden, in Panik. Ein nette Variante für etwas mehr Abwechslung, die man aber auch getrost weglassen kann, um Shinjuku etwas ruhiger zu spielen.

Spieletester

16.01.2026

Fazit

Dieses Spiel hat mich persönlich sehr überrascht. Das Spielbrett ist sehr schlicht gehalten, der Spielaufbau könnte schneller sein und der Spielbeginn ist auch etwas ziellos. Nach den ersten paar Runden entpuppt sich Shinjuku zu einem durchdachten und schönen 'Pick Up and Deliver' Spiel. Je voller das Brett wird, desto interessanter werden die einzelnen Züge. Kein Wunder, dass das Spiel zu Viert am meisten Spaß macht. Es entstehen "Super Moves", die keiner hat kommen sehen.

Sieht man über das schlichte Design des Spielbretts und den holprigen Spielbeginn hinweg, hat man mit Shinjuku jede Menge Freude. Strecken legen, Geschäfte bauen, von anderen profitieren und die Kunden von A nach B bringen - alles gemeinsam mit einem guten Kartenmechanismus erzeugen ein sehr angenehmes Spielgefühl. Nach jeder Partie möchte ich am liebsten eine weitere Runde Shinjuku spielen.

 

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • hoher Wiederspielwert
  • durchdachte Mechaniken
  • wertiges Spielmaterial
  • zu Viert besonders spielenswert

Minus

  • schlichtes Spielbrett
  • holpriger Spielbeginn
  • zu Zweit weniger interessant

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 60 bis 120 Minuten
Preis: 49,95 Euro
Erscheinungsjahr: 2025
Grafiker: Immanuel Casto
Genre: Aufbauen , Strategie
Zubehör:

  • 1 Spielbrett
  • 72 Bezirkskarten
  • 72 Kundenmarken
  • 1 Kundenbeutel
  • 32 Ladenmarker
  • 12 Kaufhausmarker
  • 64 Schienenmarker
  • 4 Sichtschirme
  • 11 graue Sternmarker
  • 1 Startspielerkarte
  • 4 CEO-Figuren
  • 1 monsterhafte Kaiju Figur
  • 1 Kaiju Karte

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