Sherlocks Spürnasen: Tierische Ermittlungen in der Baker Street

Wie bitte! Ihr kennt den Detektivhund-Toby nicht? Das kann doch nicht sein, denn die ganze Baker Street spricht doch von Sherlocks rechter Hand… ähm… Pfote! Und nun könnt sogar ihr selbst eine Ausbildung unter seinen Fittichen genießen und das ganz egal ob ihr fliegt, hüpft, kreucht oder fleucht!

Na, dann fliegen, tapsen, hüpfen und krabbeln wir mal hinein ins Abenteuer

Hallo, an die Detektivschüler Briar (die Blaumeise), Cherrywood (die Maus), Clay (den Frosch) und Calabash (die Vogelspinne) - denn in ihre Fußstapfen werdet ihr gemeinsam treten, um euch über sieben Szenarien hinweg durch etliche Story-Karten hindurchzuarbeiten und schließlich die Lösung zu den einzelnen Fällen zu finden. Mit einer längeren Einleitung beginnt das Abenteuer, wobei ihr in jedem Zug einen Ort des doppelseitigen Spielplans besucht und eine dazu passende Ortskarte vorlest. Immer wieder finden sich dabei wichtige Hinweise oder aber auch Situationen wieder, in denen eure Charaktere nutzbringende Aktionen ausführen könnten. Legt die Karte an, welche ihr in Verdacht stellt, eine zusätzliche Information herauslocken zu können und zieht zusätzliche, versteckte Informationen oder verliert Zeit, falls die abgebildeten Lupensymbole der beiden Karten aufeinanderpassen.

Zeit ist dabei auch schon der Stichpunkt! Denn das Ziel ist es sämtliche Szenarien in einer vorgegebenen Menge an Zügen abzuschließen; wobei jedoch auch beim Übersteigen der maximalen Menge der Fall dennoch weitergeführt und beendet werden kann! Falls Hilfe von Nöten sein sollte, dann hilft der alte Toby stets aus und unterstützt mit bestem Rat - wobei er gewiss mehr von euch begeistert sein wird, solltet ihr es ohne sein Zutun schaffen.

Zeitlich unterscheiden sich die einzelnen Fälle doch stark voneinander, speziell, da in manchen sogar quasi eine doppelte Partie nötig wird (tagsüber und nachts in einem Fall); sollte jedoch mit rund einer Stunde pro Fall gut abgedeckt sein.

Von Mal zu Mal werden auch, abseits der genannten Elemente, neue Handlungsoptionen zugefügt; demnach besteht eine Partie zu 90% aus dem klassischen Besuchen von Orten, lesen, miträtseln und eventuellen Bonusaktionen am Ort und zu 10% aus Sonderelementen, welche in den jeweiligen Fällen dann auch beschrieben werden.

Gesamt also ein klassisches Detektivabenteuer, jedoch mit niedlichen Tierchen und zum größten Teil für Kinder gestaltet. Der Fokus liegt ganz klar am Lesen und gewissen, eher gering bis mittelgradig kniffligen, Rätselaspekten.

Spieletester

Fazit

Heiße Spur – feuchte Nase

Sherlocks Spürnasen - Tierische Ermittlungen in der Baker Street präsentierte sich als eines der Werke, welches uns mit einer grundsoliden Gesamtperformance gefesselt hat! Aber vorweg sollte hier bereits gesagt werden, es handelt sich zum größten Anteil um ein Kinderspiel, an welchem Erwachsene eher ergänzend teilnehmen; wobei diese aber natürlich genauso miträtseln können, jedoch speziell in einer leitenden und vorlesenden Rolle ihren besten Platz finden werden. Achtung sei hier jedoch geboten, da auch sensible Themen angesprochen werden! Da es sich um ein Detektivspiel rund um die Welt von Sherlock Holmes handelt können einige Szenarien doch etwas blutig werden und auch Mord sowie Totschlag sind als Themen vertreten, grundsätzlich stimmig, jedoch vielleicht nicht für sämtliche Kinder passend. Wir fanden die Aufarbeitung jedoch grundsätzlich gut.

Richtig toll aber ist dann der Start in das erste Abenteuer, in dem ein großer Teil des Ablaufs parallel zum Fall erklärt wird, sodass kaum ein Lesen der Anleitung notwendig wird. Dieser Schnellstart in den Übungsfall wird schließlich von sechs weiteren, jeweils recht ausgetüftelten Fällen ergänzt, die allesamt niedlich, lustig, aber auch teils actionreich und bedrohlich gestaltet sind - es gilt Logik anzuwenden, um in sämtlichen Situationen zu bestehen und das Licht im Dunkeln zu erkennen. Das Ganze untermalt von einer wirklich schönen und passenden grafischen Gestaltung. Egal wo man die Lupe auch ansetzen mag, man findet kaum Mängel, und das alles für einen recht fairen Preis.

Ein Punkt der manchen jedoch vielleicht als etwas abschweifend vom Grundkonzept vorkommen kann, bei uns jedoch saftig gepunktet hat, ist, dass in praktisch jedem Fall versucht wird neue Elemente einzubringen. Von einer Personenjagd, über eine Ortssuche via Landkarte, bis hin zu Pseudo-Gefechten ist hier so einiges vertreten! Klar, das Spiel weicht hier kurzzeitig von seinem üblichen Kurs ab, doch waren sämtliche dieser Elemente dahingehend lustig und besonders stimmig gestaltet - für uns demnach ein klarer Pluspunkt im Thema Abwechslungsreichtum!

Wirklich negativ ist lediglich der Fakt, dass das Spiel nur einmal wirklich effektiv spielbar ist, da danach die Fälle bereits bekannt sind; wobei jedoch zumindest kein Inhalt jemals zerstört werden muss. Wenn man unserer Spürnase glauben darf, dann werden hier gewiss noch weitere Fälle folgen - das Verbrechen schläft bekanntlich nie!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • sofortiger Start durch ein Tutorial möglich
  • recht viele, ausgeklügelte Fälle vorhanden
  • stets stimmige, grafische Untermalung
  • im Rahmen des Grundkonzepts recht abwechslungsreich gestaltet
  • es wird kein Inhalt zerstört

Minus

  • eventuell nicht für sämtliche Kinder geeignet, da teils sensible Themen wie Blut, Mord und Tod vertreten sind
  • nur einmal (effektiv) spielbar

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Preis: 37,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2024
Verlag: Mirakulus
Grafiker: Biboun
Zubehör:

1 Regelheft (12-seitig)

1 Fallsammlung (24-seitig)

1 Spielplan (doppelseitig)

1 Holzfuß (mit den 4 Charakteren als Plättchen)

7 Schlossplättchen

16 Zeitplättchen

1 Uhrenkarte

2 Übersichtskarten (doppelseitig)

4 Charakterkarten (doppelseitig)

267 Karten, diese in 7 Fälle aufgeteilt (jeweils Titel-, Orts-, nummerierte, Ereignis- & sonstige Karten) darunter:

   - 17 Karten in: Übungsfall: Der Fall der liebsten Sherlock-Mütze

   - 26 Karten in: I. Der Fall der vermissten Maus

   - 41 Karten in: II. Der Fall des vergifteten Verlobten

   - 32 Karten in: III. Ein Fall von Schwarz und Weiss

   - 43 Karten in: IV. Der Fall um den rätselhaften Zettel

   - 40 Karten in: V. Der Geist von Rattensumpf

   - 68 Karten in: VI. Der geflügelte Schrecken

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