Stranger Things: Schattenwelt

Willkommen in Hawkins, eine ruhige Stadt voller Freude bei gesellschaftlichen Aktivitäten wie Radtouren oder intensiven Dungeons&Dragons-Partien, aber auch unsagbaren Grauen, denen ihr euch kooperativ entgegenstellen müsst, um den verschwundenen Will Byers wieder zu finden.

Freunde gehen wie bekannt ja durch dick und dünn, in diesem Fall aber müsst ihr es auch wagen, in die düstern Schatten der Geheimnisse rund um das Örtchen Hawkins einzutauchen, um eurem Kameraden beizustehen. Egal ob Polizeistreifen, Ranken oder sogar dem grauenhaften Demogorgon selbst gegenübergestellt, nur gemeinsam könnt ihr euer Ziel erreichen!

Das Verschwinden des Will Byers

Das Spiel selbst teilt sich in die ersten beiden Staffeln der beliebten Horror-Serie auf, gleichsam ist es auch euer Ziel, Will zu retten und alternativ auch noch Ranken zu entfernen, sowie das Tor zur Schattenwelt zu verschließen. Ihr versagt, wenn euch die Angst übermannt (praktisch eure Lebenspunkte auf null sinken) oder Elfi über das letzte Feld hinausziehen würde (sozusagen eine Zeitvorgabe).

Überall auf dem beidseitigen Spielplan werden Marker mit Aufschriften von null bis fünf (und spezielle Demogorgon-Symbole) zu Stapeln gemischt und teils verdeckt, aber auch teils offen ausgelegt. Diese geben euch jeweils eine Art Schwierigkeit an, deren Wert es zu übersteigen gilt, um eine Aktion erfolgreich durchzuführen. Dafür nutzt ihr Aktionskarten, die stetig nachgezogen werden, aber Vorsicht ist dabei geboten. Denn sollte der Stapel leer werden, so wird dieser neu gemischt und Elfi rückt ein Feld weiter. Aktionskarten geben euch Aktionspunkte, bergen aber auch Gefahren in sich. So zum Beispiel in Form von zusätzlich zu ziehenden Eventkarten am Ende eures Zuges. Diese stellen auch die Hauptgefahr im Spiel dar und werden am Ende jedes Zuges abgehandelt.

Überall in Hawkins könnt ihr eure Aktionspunkte verbrauchen, um Boni zu aktivieren, welche euch das Spiel vereinfachen. Auf selbe Art und Weise könnt ihr auch Gegenstände und Verbündete sammeln, deren Effekte, zusätzlich zu euren spezifischen Charakterfähigkeiten, euer Spiel stark beeinflussen können. In der Schattenwelt gilt es auf dieselbe Art und Weise die Aktion „Will retten“ sowie alternativ „Ranken bekämpfen“ und „Tor schließen“ auszuführen, um schließlich das Spielziel zu erfüllen. Kooperative Aktionen erbringen euch dabei zumeist Boni, die es nicht außer Acht zu lassen gilt.

Abschließend: der Demogorgon, beziehungsweise die Feinde! Diese werden üblicherweise durch die Eventkarten aktiv und machen euch dabei das Leben schwer. Zumeist blockieren sie dabei Bewegungsrouten oder zwingen euch in recht schwierige Gefechte, in denen ihr so einiges an Aktionskarten benötigen werdet, um siegreich hervorgehen zu können. Dabei funktioniert ein Kampf auf dieselbe Art und Weise: ihr nutzt Aktionskarten sowie gewünschte Gegenstände und Verbündete, um möglichst viele Punkte zu generieren, deckt die zugehörigen Marker auf und hofft einen höheren Wert zu erzielen als euer Feind! Scheitert ihr, so generiert ihr Angst, was im schlimmsten Fall eure gemeinsame Niederlage sein kann. Die richtige Balance, um die richtige Menge an benötigten Aktionspunkten zu finden, ist der Schlüssel und keineswegs immer nur pures Glück. So könnt ihr die Schattenwesen immer mal wieder in ihre Schranken weisen, richtig besiegen jedoch üblicherweise nicht. Immer wieder erheben sie sich aus den Schatten und machen ganz Hawkins unsicher.

 

Spieletester

08.07.2024

Fazit

Freunde lügen nicht!

Wie schon Elfi sagte, demnach wollen wir hier mal kein Auge zudrücken! Stranger Things: Schattenwelt hat seine bunten, sehr erfreulichen, aber genauso seine Schattenseiten! Doch lasst uns gleich mal etwas mehr Licht ins Dunkel bringen: Sofort, als allererstes, werden euch bestimmt gleich einmal die großartigen Miniaturen ins Auge springen; wer liebt sowas denn nicht? Schade nur, dass die Polizeistreifen dabei nicht auch als Figur, sondern als simples Aufstellplättchen gewählt wurde. Aber wir wollen ja nicht pingelig sein!

Generell sind Merchandise-Produkte oft eine Gratwanderung zwischen wirklich guten Spielkonzepten und dem simplen Gedankengang: „wo Marke X draufsteht, das wird auch gekauft“. Stranger Things: Schattenwelt bietet hier aber wirklich ein recht gutes Konzept und stellt keinen lediglichen Sammlergegenstand dar. Darüber hinaus ist das Spiel selbst auch eigentlich relativ simpel gehalten und kann demnach einfach erlernt werden, der größte Teil an Information wird euch durch Brett und Karten sowieso ständig vorgegeben. Für uns fühlte sich das Spielerlebnis ein wenig wie eine extrem abgespeckte Version von Arkham Horror an.

So richtige Grusel- oder Actionstimmung kommt dabei aber weniger auf. Demogorgon und Co. stellen hier kaum wirklich bedrohliche Aspekte dar als viel mehr lästige Gesellen, auch das Kampfgeschehen ist wenig spektakulär. In Gesamtschau spielt ihr eigentlich nicht wirklich gegen die Monster, sondern eher einfach gegen die Zeit, die euch zwingt, eure Aktionen möglichst gewissenhaft und effektiv einzusetzen. Dafür sollte euch aber Kommunikation kein Fremdbegriff sein, denn ansonsten sieht es eher schlecht für euch aus. Auch bietet die zweite Staffel nur wenig Neues, im Vergleich zur ersten. Es ändert sich eigentlich nichts am Spielablauf, lediglich einige weitere Ziele, neue Karten und ein leicht verändertes Brett.

Klar, Stranger Things: Schattenwelt schafft es nicht, mit der Spannung der Serie mitzuhalten, gibt sich jedoch mit Erfolg Mühe, ein wirklich interessantes Konzept mit den bekannten Filminhalten zu paaren und dabei ein mehr als solides Brettspiel abzuliefern. Wir wurden von den Inhalten wirklich positiv überrascht, auch wenn das Spielgeschehen vielleicht nicht das aller spektakulärste darstellt. Spielspaß bietet es aber schon, ein Wiederspielwert ist dabei auch gegeben, wobei ihr es bestimmt nicht tagtäglich aus dem Regal kramen werdet.

Zusammengefasst also ein grundsolides Werk, das vieles richtig macht und speziell auch durch seine filmnahen Elemente und Miniaturen überzeugt, dabei aber auch ruhig mehrere zusätzliche Inhalte vertragen hätte. Speziell die Gefahr durch diverse Monstrositäten und andere Hindernisse hätten auf andere Art und Weise immersiver umgesetzt werden können. Und damit: man sieht sich auf der anderen Seite!

Und für all diejenigen, für die Film, Horror und analoge Unterhaltung eine unschlagbare Kombination darstellt, denen empfehle ich herzlichst auch mal in „The Thing - Das Brettspiel“, aus dem gleichnamigen John Carpenter Film, hineinzuschnuppern! Falls ihr die Nerven dazu habt.

 

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • schöne Miniaturen machen Laune
  • gutes und im Kern recht simples Grundkonzept
  • Kommunikation und gemeinsame Planung benötigt
  • Spielspaß und Wiederspielwert gegeben

Minus

  • einzelne Inhalte nicht als Miniaturen umgesetzt
  • Stimmung wie im Film kommt nicht auf
  • Feinde eher lästig als bedrohlich
  • hätten uns abwechslungsreichere Systeme gewünscht - speziell beim Kampfsystem

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 60 Minuten
Preis: 45,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2024
Verlag: Asmodee, CMON
Autor: Rob Daviau
Zubehör:

1 Regelheft (16-seitig)

1 Spielbrett (doppelseitig)

7 Charaktere; darunter:

  - 1 Lucas Sinclair-Miniatur

  - 1 Mike Wheeler-Miniatur

  - 1 Dustin Henderson-Miniatur

  - 1 Jim Hopper-Miniatur

  - 1 Nancy Wheeler-Miniatur

  - 1 Joyce Byers-Miniatur

  - 1 Elfi-Miniatur (nicht spielbarer Charakter)

7 Gegner; darunter:

  - 1 Demogorgon-Miniatur

  - 2 Streifen-Aufsteller

  - 4 Demohunde-Miniaturen

2 Standfüße (aus Kunststoff)

4 Angstmarker

6 Charaktertableaus

77 Levelplättchen

15 Gegenstandskarten

16 Verbündetenkarten (8 für Staffel 1; 8 für Staffel 2)

48 Aktionskarten

52 Ereigniskarten (25 für Staffel 1; 27 für Staffel 2)

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