Die verlorenen Ruinen von Arnak

Vor euch liegt eine Insel, deren Geheimnisse entdeckt werden wollen. Geheimnisse, die seit Jahrtausenden vergessen waren. Die Geheimnisse von Arnak!

Die Hintergrundgeschichte

Die Spieler betätigen sich als Archäologen. Gemeinsam wollen sie die Insel erkunden, und dabei die Ruinen von Arnak erforschen. Trotzdem arbeitet im Endeffekt jeder in die eigene Tasche: Denn wer am Ende die meisten Punkte haben wird, ist Gewinner des Spiels. Bis dahin müsst ihr aber unzählige Male vom Basiscamp aus den Dschungel durchqueren (zu Fuß, per Schiff, Auto oder Flugzeug), euch euren Ängsten stellen und mächtige Wächter besiegen.

Der Spielaufbau

Die verlorenen Ruinen von Arnak ist ein Deckbuilding-Spiel. Das heißt, ihr habt ein paar Startkarten, denen in weiterer Folge immer mehr Karten hinzugefügt werden. Ihr habt stets ein paar Karten auf der Hand, die ihr auf verschiedene Weise verwendet. Benutzte Karten werden am Rundenende gemischt und unter den Stapel gelegt. Ihr müsst also alle Karten einmal durchspielen, bis ihr wieder zu den vorher benutzten kommt. Es gibt Geld-, Erkundungs- und Furchtkarten, Gegenstände und Artefakte. Jede Karte hat zudem eine Bewegungsart aufgedruckt, für die man sie benutzen kann. Deinen Kartenstapel und deine Ressourcen verwaltest du auf einem kleinen Tableau.

Den weit größeren Teil des Tisches nimmt aber der Spielplan ein. Er ist doppelseitig für unterschiedliche Schwierigkeitsgrade. Er zeigt die Insel, mit einer Reihe von Orten, die es zu entdecken gilt. Daneben gibt es eine Forschungsleiste, Gehilfen, diverse Vorräte und die Felder für Artefakt- und Gegenstandskarten.

Der Spielablauf

Das Spiel geht über fünf Runden. Fünf ist auch die Zahl an Handkarten, mit denen ihr in eine Runde startet. In jeder Runde spielen die Spieler reihum, bis alle gepasst haben. Jeder Zug, den ihr macht, besteht aus einer Hauptaktion und beliebig vielen Nebenaktionen. Hauptaktionen sind: einen Ort entdecken, an einem Ort graben, an einem Ort einen Wächter bezwingen, Karte kaufen, Karte als Aktion ausspielen, forschen und passen.

Möchte ich einen Ort entdecken, muss ich einen meiner Archäologen dorthin schicken, wofür ich Bewegungskosten zahlen kann. Da der Ort im Dschungel ja erst gefunden werden will, muss ich zusätzlich Erkundungsmarker spielen. Entdeckungen bringen Belohnungen. Außerdem ist es notwendig, dass ein Ort entdeckt wird, ehe dort Grabungen stattfinden können. Euer Besuch alarmiert jedoch die Wächter der Ruinen! Einer kommt, um nach dem Rechten zu sehen.

Beim Graben verhält es sich ähnlich wie beim Entdecken: Der Archäologe muss dorthin reisen. Allerdings kennt man jetzt den Weg schon, wodurch die Reise deutlich günstiger ist. Und praktischerweise weiß man schon vorher, was man bei einer Grabung finden wird.
Wächter bringen keine Einschränkung für die Archäologen. Jedoch bekommt man eine Furcht-Karte, wenn eine Figur am Rundenende an einem Ort mit Wächter steht. Man kann Wächter bezwingen, indem man die aufgedruckten Ressourcen abgibt. Wieder erhält man eine Belohnung.

Für Geld bzw. Erkundungsmarker kann man Gegenstände bzw. Artefakte erwerben. Im Lauf des Spiels ändert sich immer wieder, wieviele Karten ausliegen: Anfangs sind es ein Artefakt und fünf Gegenstände, in der letzten Runde ist das Verhältnis genau umgekehrt. Die Karten bringen Ressourcen-Einkünfte, zusätzliche Karten auf die Hand, Rabatte bei diversen Aktionen ...
Wer eine Karte ausspielt, nutzt ihren Effekt. Eine bereits für die Bezahlung von Bewegungskosten genutzte Karte, kann nicht nochmal für ihre Aktion verwendet werden.

Möchte ich forschen, bewege ich einen meine Marker um eine Stufe auf der Forschungsleiste nach oben. Das kostet natürlich Ressourcen, dafür erhält man eine Belohnung oder kann einen Helfer rekrutieren. Wer zudem ein Feld als Erster erklimmt, erhält einen Bonus. Am Ende der Forschungsleiste wartet der sagenumwobene Tempel, dessen Erkundung besonders viele Punkte einbringt.

Die Endwertung

Am Ende zählt man alle Punkte zusammen: Forschungsleiste, Tempelplättchen, Punkte aus Entdeckungen, besiegte Wächter, Artefakte und Gegenstände. Furchtkarten zählen Minuspunkte. Der Spieler mit den meisten Punkten hat gewonnen!

Spielalternativen

Zum einen ist der Spielplan doppelseitig. Die Rückseite hat im Prinzip dieselben Regeln wie oben beschrieben, ist aber schwieriger.

Im Solospiel gibt es ebenfalls unterschiedliche Schwierigkeitsgrade, die man über die Auswahl der Aktionsplättchen steuert. Diese geben an, welche Aktionen der virtuelle Spieler durchführt. Er ist immer Startspieler, führt üblicherweise mehr Aktionen aus als der Spieler, muss nie Ressourcen bezahlen (aber er erhält auch keine), steckt aber trotzdem Totem und Punkte ein.

Spieletester

02.01.2022

Fazit

Die Anleitung zu Die verlorenen Ruinen von Arnak ist wirklich nicht kurz. Aber sie ist gut aufgebaut und mit vielen Beispielen bestückt. So findet man schnell in das komplexe Spiel, wobei einem die Komplexität natürlich nicht abgenommen werden kann. Bitte nicht falsch verstehen: Das Spiel ist nicht kompliziert, jede Aktion für sich ist relativ simpel aufgebaut. Aber man muss sich entscheiden, was man tun will! Da gibt es einige Möglichkeiten und vor allem viele verschiedene Reihenfolgen, aus denen man wählen muss.

Eine Sache ist nicht verhandelbar: Jeder Zug muss eine Hauptaktion beinhalten! Ich kann nicht einfach nur eine Münze nehmen (Nebenaktion, wenn man eine passende Handkarte hat) und die wichtigen Teile meines Vorhabens hinauszögern. Man muss aber auch sagen: Dies macht auch wenig Sinn! Meist bin ich im Vorteil, wenn ich eine Aktion möglichst früh ausführe: Es kann nur ein Archäologe pro Runde ein Feld besetzen, es erhält nur der Erste Belohnungen beim Forschen, jeder Wächter kann nur von Einem besiegt werden ...

Auch wenn in der ersten Partie ein paar Wartezeiten entstehen, weil die Spieler überlegen, welche Aktionen sie überhaupt durchführen können, denkt man sich schon "Wow, geiles Spiel!". Das haben nicht nur wir uns gedacht, was die Liste der Auszeichnungen bezeugt, die das Spiel bereits erhalten hat. Und man muss zugeben: Nicht nur im Mehrspieler-Spiel macht es Spaß, auch die Solovariante ist absolut herausfordernd und rund.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • ausführliche Spielanleitung
  • perfekt verzahnte Aktionen
  • sehr schön anzuschauen
  • unterschiedliche Schwierigkeitsgrade
  • Solospiel

Minus

  • längere Wartezeiten möglich, wenn Grübler am Tisch sitzen

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 30 bis 120 Minuten
Preis: 56,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2020
Zubehör:

1 Spielbrett (doppelseitig)
1 Vorratstableau
4 Spielertableaus
16 Basiskarten
19 Furchtkarten
40 Gegenstandskarten
35 Artefaktkarten
18 Wächterplättchen
16 Ortsplättchen
12 Gehilfenplättchen
1 Mondstab
1 Startspielermarker
27 Münzmarker
27 Kompassmarker
16 Totemplättchen
24 Tempelplättchen
18 Forschungsbonusplättchen
10 Reserveplättchen
5 Blockierungsmarker
8 Forschermarker
8 Archäologen
16 Steintafeln
12 Pfeilspitzen
9 Juwelen
15 Gegner-Aktionskarten (für das Solo-Spiel)
1 Wertungsblock
1 Spielanleitung

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