Flip A Bird

Das hier vorliegende Kartenspiel ist das Siegerspiel des Autorenwettbewerbs 2015 der Wiener Spiele Akademie in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Spiele Museum.

Bei Flip a Bird werden Vogelkarten in einer Reihe ausgelegt, dabei haben die Karten entweder eine offene oder verdeckte Rückseite. Die oberste Karte des Nachziehstapels zeigt immer an, wie die nächste Karte abgelegt werden muss, offen oder eben verdeckt. Die Anzahl der teilnehmenden Spieler bestimmt auch die Anzahl der erlaubten Vögel, die in einer Reihe maximal ausliegen dürfen. So sind dies bei drei insgesamt 8 Vögel, bei der Maximalspielerzahl gar 14 der gefiederten Freunde.

Gespielt wird reihum. Zu Beginn bekommen alle jeweils zwei Karten auf die Hand. Zusätzlich hat jeder noch eine grüne und rote Tipp-Karte sowie zwei Karten, die die Funktion der vier Sonderkarten erklärt. Wer am Zug ist, zieht eine Karte vom Nachziehstapel und hat dann die Auswahl an drei Karten, von denen er eine an die Reihe anlegen muss. Die jetzt sichtbare oberste Karte des Nachziehstapels gibt nun vor, ob offen oder verdeckt.

Anzweifeln oder auslegen

Alle nachfolgenden Spieler haben zu Beginn immer die Wahl, ob sie selber eine Karte anlegen wollen oder mit Auslegen der roten Tipp-Karte signalisieren, dass sie glauben, die maximal zulässige Anzahl an Vögeln sei überschritten. Der vorherige Spieler legt dann seinen grünen Tipp aus, da er ja für die Vogelanzahl verantwortlich zeichnet. Alle anderen dürfen jetzt ebenfalls einen entsprechenden Tipp abgeben, um eventuell an der anschließenden Kartenverteilung teilnehmen zu dürfen.

Dann werden alle verdeckten Karten der Reihe offen gelegt und die Sonderkarten ausgewertet. Die Anzahl der nun übrigen Vögel werden addiert und die Tipps der einzelnen Spieler ausgewertet. An alle, die mit ihrem Tipp richtig lagen, werden nun reihum die gespielten Karten, auch die entfernten, verteilt. Wurde die letzte Kartenreihe gewertet, endet Flip a Bird und die Schlusswertung bestimmt den Sieger. Für jedes Set von vier verschiedenfarbigen Vögeln gibt es 10 Punkte, Sonderkarten zählen 2 und einzelne Vogelkarten ohne Set-Zugehörigkeit immerhin noch 1 Punkt. Es gewinnt, wer die meisten Punkte sammeln konnte.

 

Spieletester

Fazit

Die Phrase "to flip someone the bird" würde übersetzt bedeuten "jemanden den Stinkefinger zeigen", was bei diesem Spiel dann eher sinnbildlich gemeint ist. Ich lege Karten in die Auslage und versuche damit, die Mitspielenden auf´s Glatteis zu führen. Gelingt mir das, freue ich mich über deren Minuspunkte. Im Grunde bietet Flip a Bird neben den Bluffelementen auch gewisses Ärgerpotential. Durch die verdeckten Karten ist nicht alles hundertprozentig planbar und so gibt es am Ende auch immer wieder kleinere Überraschungen und schadenfreudiges Gelächter.

Die Sonderkarten sind natürlich das Salz in der Suppe, schließlich bringen ihre Funktionen eine Reihe ganz schön durcheinander. Schon blöd, wenn keine blaue Vögel zählen, obwohl drei vor dem Aufdecken sichtbar waren. Natürlich ist auch ganz viel Glück im Spiel, was die Downtime bei Grüblern relativ gering hält, weil eh keiner seinen Spielzug durchrechnen kann.

Für die komplette Spielanleitung sind lediglich Karten genommen worden, die das Lesen mehr als umständlich macht. Die Anleitung samt Beispielen und Sonderkartenerklärung wäre besser auf einem normalen Blatt Papier aufgehoben gewesen. Doch das sollte dem Spielspaß von Flip a Bird keinen Abbruch tun. Wir zumindest hatten riesigen Spaß und empfanden auch die eine oder andere Schadenfreude, wenn jemand seine Karten in den Sand gesetzt hatte und leer ausging. Flip a Bird ist schnell auch mal zwischendurch gespielt und kann im Urlaub gerne ohne die aufgeblähte Schachtel auf Reisen gehen.

 

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • klare Illustrationen
  • eingängige Spielregeln und Ablauf
  • schönes Ärger- und Bluffspiel

Minus

  • Spieleschachtel mit großzügigem Luftraum
  • Anleitung wäre besser auf einem Blatt Papier aufgehoben

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 6
Alter: ab 8 Jahren
Preis: 10,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Grafiker: Klemens Franz
Genre: Bluff , Glück , Karten
Zubehör:

77 Spielkarten
- 13 Sonderkarten
- 52 Vogelkarten in vier Farben
- 12 Tippkarten (6 rot, 6 grün)

22 Karten
- 6 Karten Spielanleitung
- 4 Beispielkarten
- 12 Karten Sonderkartenerklärung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7382 Gesellschaftsspiele-,
1668 Videospielrezensionen
2226 Berichte.