Wir sind die Roboter

Wir sind die Roboter!
Kraftwerk mit "Die Mensch-Maschine" in den CD-Player und los geht's.
Für Spieler ab 5 Jahren ist das vielleicht musikalische Folter, für mich Kult.

Reinhard Staupe, Chef-Entwickler bei NSV, liebt das Thema Zeit.
Dort erschienen in letzter Zeit die kooperativen The Mind und Contact und nun das auch kooperativ spielbare Wir sind die Roboter für Kinder ab 5 Jahren.
Gib ihm etwas Zeit - dann fährt der Robbi ganz schön weit, steht als Untertitel auf der Schachtel.

Langsam, normal oder schnell?

Ein Spieler übernimmt die Rolle des Roboters und steuert ihn.
Er BEEPt einmal und fährt los, BEEPt ein zweites Mal und bleibt stehen.
Und weil die wahren Abenteuer bekanntlich im Kopf sind, passiert die Fahrt vom Start zu einem vorgegebenen Symbol auf der Strecke auch nur gedanklich. Dazu nimmt er die oberste Tafel vom Stapel der Tafeln - die Vorderseite mit der Rennstrecke ist jeweils zu sehen - und nur er sieht sich die Rückseite an.

Dort sind die drei unterschiedlichen Ziele für die drei Geschwindigkeiten angegeben.
Welche Geschwindigkeit zu verwenden ist, gibt die jetzt oberste Tafel des Stapels mit Wert eins, zwei oder drei an.
Erster Gang - langsam.
Zweiter Gang - normal.
Dritter Gang - schnell.
Sollte man glauben, so ist es aber nicht.

Verdrehte Gangschaltung

Manchmal ist 1 der Schnellgang und 2 heißt langsam.
Man kann sich nicht darauf verlassen und es erhöht zudem die Anzahl der unterschiedlichen, möglichen Kartenkombinantionen.

Der aktive Roboter nennt die laut seiner Tafel zur Ziffer passende Geschwindigkeit und damit ergibt sich auch sein Fahrziel. Das Ziel ist für die anderen Spieler unbekannt und sollte tunlichst genau auf Grund der Zeit zwischen dem Start- und dem Ziel-BEEP anvisiert werden.
Weil das eine gute Einstimmung und Abstimmung benötigt, kann man die ersten Partien auch immer mit normaler Geschwindigkeit spielen und zusätzlich den Roboter-Spieler mehrere Ziele anfahren lassen.

Die drei Beispielfotos zeigen:
1 - langsam zum Föhn
2 - schnell zum Hufeisen
3 - normal zum Hufeisen
Dabei muss der Roboter stets Fahrstrecke und Fahrgeschwindigkeit kalkulieren, um zu einer für die Mitspieler realistischen Fahrzeit zu gelangen.

Knapp vorbei ist nicht ganz daneben

Weil das Spiel in seiner Hauptvariante kooperativ ist, versuchen die Spieler gemeinsam, das vom Roboter anvisierte Ziel zu erkennen und nennen es schließlich.
Ist es eine Punktlandung, bekommen die Spieler drei blaue "Zielscheiben".
Knapp zu weit oder zu wenig weit bringt zwei Scheiben.
Zwei Gegenstände übers Ziel geschossen oder zu früh gebremst, bringt noch eine Scheibe.
Damit hält sich der Frust in Grenzen und verbesserte Gruppenabstimmung kann die gemeinsame Bestleistung nach oben schrauben. In der Spielregel werden die Ergebnisse für alle elf Runden wie folgt klassifiziert:

Über 15 ist gut.
Über 20 ist klasse.
Über 25 ist roboterstark.
Um 30 ist fast schon nicht mehr von dieser Welt.

Spieletester

27.07.2020

Fazit

Die Zeit ist ohne Uhr eine ungenaue Angelegenheit.
Die Geschwindigkeit ist ohne Tachometer eine ungenaue Angelegenheit.
Gemeinsam kann das nur Chaos ergeben, sollte man meinen.
Dem ist nicht wirklich so.
Das Team groovt sich ein und kann - speziell wenn der Roboter eine ganze Partie lang von einem Spieler gesteuert wird - recht gezielt schätzen und gute Ergebnisse erzielen.
Das Spiel ist ungewöhnlich und wirkt wie ein The Mind für Kinder.
Es fordert und fördert das Gefühl für Zeit und könnte ein zeitloses, kleines Spiel für das Zeitgefühl werden.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • interessantes Spiel rund um Zeit und Geschwindigkeit
  • wirkt neu und unverbraucht
  • die kooperative Variante ist nett

Minus

  • kann bei mangelnder Abstimmung zu Frust führen

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 5 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Preis: 9,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2020
Zubehör:

12 Tafeln mit Vorder- und Rückseite
50 Holzscheiben
1 Spielanleitung

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