Coralia

Ich muss vorausschicken:
CORALIA wurde durch die bekannten CORONA-Beschränkungen nur mit zwei Personen getestet.
In Vollbesetzung spielte jeder von uns für zwei Spieler, das klappte durchaus gut.
Besser als mit zwei Spielern.

Die Story ist klug gewählt.
Sie erfreut Naturschützer und Goldsammler gleichermaßen.
Als Meeresbiologen unterstützen wir das Meer beim Aufbau von Korallenriffen.
Im Nebenjob sind wir Schatzsucher und bergen wertvolle Truhen.
So nebenher sehen wir wunderbare Wassertiere.

CORALIA ist ein Würfeleinsetzspiel

Listen wir einfach die Fakten auf:

  • 6 Korallenriffe in
  • 6 Farben und
  • 6 markierte Plätze pro Riff

ergeben

  • 36 Einsatzplätze für
  • 36 Würfel in
  • 6 Farben.

Jeder Würfel zeigt die 6 Symbole: 

  • Taucher
  • Muschel
  • Krake
  • Seestern
  • Fisch
  • Schildkröte

Pro Spielzug hat der aktive Spieler vier Würfel zur Verfügung. Drei davon bekommt er vom Spieler rechts von ihm, er war vorher am Zug, mit den gewürfelten Werten auf der Forschungsstation weitergereicht. Das ist deshalb von Bedeutung, weil pro bereits geretteter Meeresschildkröte ein Würfel vom Vordermann mit seinem Wert gesichert werden kann. Das ist speziell im späteren Spielverlauf unbedingt nötig.
Einen vierten Würfel sucht er sich vom Vorrat aus.
Alle nicht gesicherten werden gewürfelt und danach analysiert man die - oft reichlich wenigen - Optionen.

Wo ein Würfel ist, kann kein zweiter sein ... 

Jeder eingesetzte Würfel bringt etwas.
Eine Schildkröte bringt ein Schildkrötenplättchen, mit Sofortbonus und späterer Speichermöglichkeit für einen weitergegebenen Würfel.
Eine Muschel liefert zwei Muschelkarten vom Muschelkartenstapel, ihr Wert variiert zwischen zwei und fünf.
Ein Fisch liefert eine Fischkarte, man hat die Auswahl aus zwei vom Fischkartenstapel gezogenen um Sets mit verschiedenen Fischen zu bilden.
Ein Seestern liefert eine Seesternkarte. Die Seesternkarten sind erst bei der Wertung am Ende von Interesse, dort können sie aber ordentlichen Punktezuwachs bringen. Beispielsweise durch Sonderpunkte für Fischkarten oder Schatzkisten oder ähnliches.
Situationsbezogen eben.
Und weil damit etwas Planung möglich scheint, bekommt man eine von drei vom Seesternkartenstapel.
Ein Krake erlaubt das Einsetzen eines Kraken, er umarmt den eingesetzten Würfel freundlich und lässt ihn nicht mehr los. Das unmittelbare Einsetzen wird mit einem Punkt pro Würfel auf dem Riff honoriert. Zudem gibt es weitere Punkte für jeden danach neu eingesetzten Kraken sowie zusätzlich Karten vom Inselstapel.
Inselstapel?
Je drei Karten von jedem der drei anderen Stapel werden zusammengemischt.
Der Inselstapel ist also eine Wundertüte.
Ein Taucher bringt eigentlich nur am Spielende Punkte und zwar bis zu 15, nämlich dann, wenn alle Felder seines Riffs mit Würfeln besetzt sind.
Zwischendurch kann er zu einem anderen Riff tauchen - natürlich nur durch Einsatz eines weiteren Taucherwürfels - und quasi im Vorbeitauchen die Schatzkiste des eben verlassenen Riffs mitnehmen. Schatzkisten liefern ähnliche Boni wie die Schildkröten.

Die erste Partie zu Zweit

Partien mit weniger als der Vollbesetzung beginnen mit bereits zwei besetzten Feldern pro Riff.
Damit sind bereits vor dem ersten Spielzug die Möglichkeiten stark beschränkt.
Von 36 Möglichkeiten sind zwölf und damit ein Drittel schon weg.
Zufällig natürlich.
Wenn der Zufall aber so Regie führt dass mehr als zwei Kraken schon besetzt sind ist der Run auf die restlichen Krakenplätze groß und jeder freut sich über einen gewürfelten Kraken.
Zwei hat jeder und kann somit auf zwei verschiedenen Riffen damit aktiv werden und einen Würfel umarmen. In unserer ersten Partie war das irgendwie so, oder so ähnlich.
Völlig unbefriedigend wirkte das ganze Spiel.
Extrem zufällig.
Extrem langweilig.
Unbefriedigend.

Die weiteren Partien zu Zweit mit vier Spielern

Zu Viert beginnt man bei Null.
Also alles leer.
Man fühlt sich den Zufälligkeiten der Würfel somit deutlich besser gewappnet.
Man hat viel mehr Zeit um gewünschte Ergebnisse zu würfeln.
Die Insel - dorthin darf ein Würfel ohne Platz auf einem Riff verbannt werden - hat in Vollbesetzung weniger Bedeutung. Damit auch der auf dem farblich passenden Riff ansässige Taucher, der Sonderpunkte für diese Würfel bekommt.
Alles läuft irgendwie runder in Vollbesetzung.

Die Übersicht geht leicht verloren

Gegen Ende der Partie - ein paar Würfel bleiben übrig - verliert man schon mal die Übersicht.
Es wimmelt von bunten, durchscheinenden Würfeln sowie von Tauchern und Kraken aus Holz und der bunte Spielplan tut ein Übriges, um Augen und Geist psychedelisch zu verwirren.
Schön ist es aber trotzdem.
Bei der Schlusswertung - die ist für ein Familienspiel etwas zu kompliziert geraten - zieht man meist noch ordentlich viele Siegpunkte weiter auf der um den Spielplan laufenden Kramer-Leiste. Das Endergebnis ist meist knapp, was für gut austarierte Möglichkeiten spricht.

Spieletester

11.08.2020

Fazit

Nichts geht ohne Schildkröte.
Nichts geht ohne Krake.
Nichts geht ohne Taucher.
Und weil CORALIA ein Würfelspiel ist, kann es frustrierend sein.
Vielleicht ist es auch aus diesem Grund - neben der Unübersichtlichkeit, den etwas unübersichlichen Bonusregeln für Kraken und Taucher sowie der etwas komplizierten Schlusswertung - nicht unbedingt ein Spiel für die weniger routinierte Familie.
Auch wenn es schnell gespielt ist.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Nettes Thema
  • Schönes Material
  • Knackige Spieldauer

Minus

  • Etwas zu bunt
  • Manche Farben (Würfel in gelb und orange) nicht gut unterscheidbar
  • Zu komplizierte Sonderregeln für die Zielgruppe

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 30 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2019
Grafiker: Miguel Coimbra
Zubehör:

1 Spielplan, 58 Karten (18xSeestern, 15xFisch, 18xPerlen, 2xSonderfisch, 3xSeekarte, 1xInselkarte, 1xWertungsübersicht), 36 Symbolwürfel in 6 Farben, 2 weiße Sonderwürfel, 8 Kraken (2 pro Spielerfarbe), 4 Taucher und 4 Forschungsschiffe (je 1 pro Spielerfarbe), 8 Meeresschildkröten, 1 Forschungsstation, 1 Kurzanleitung pro Sprache (deutsch, englisch, französisch, holländisch), Spielanleitung (in 4 Sprachen)

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