Story of Kizuna and „Luciola cruciata”

Stell dir vor, die Menschheit steht vor der Vernichtung, und nur eine Gruppe Minderjähriger kann dies verhindern. Kann nicht sein? Dann frag doch die Japaner! Dieses Setting ist typisch für ein Manga, in dessen Stil das Spiel gehalen ist.

Dieses Spiel ist in japanischer Sprache gestaltet. Die relevanten Inhalte sind zudem auf englisch abgedruckt.

Hintergrund des Spiels 

Kizuna bedeutet auf Deutsch „Verbindung”. Damit ist nicht die Eisenbahn gemeint, sondern die Beziehung zwischen Menschen. Das Spiel möchte uns nämlich zeigen, dass wir gemeinsam stärker sind als jeder für sich. Wir strömen von außen in die Stadt, in deren Kern die Gegner auftauchen. Je weiter wir in die Stadt vordringen, und je mehr Verbindungen wir mit anderen eingehen, desto stärker werden wir. 

Spielaufbau

Jeder Spieler sucht sich einen Charakter aus und legt die entsprechende Zahl von Kizuna-Chips bereit. Dann wählt man eines der Szenarien und nimmt entsprechend viele Gegnerplättchen, Stärke- und/oder Aktionschips für ausgewählte Charaktere. Das Szenario bestimmt zudem, wie viele Runden maximal gespielt werden.

Spielablauf

Jede Runde beginnt damit, dass neue Gegner den Spielplan betreten. Je mehr Spieler, desto mehr Gegner. Wo sie auftauchen, wird durch den Würfel und gegebenenfalls Bewegungsregeln bestimmt. Anschließend treten gegebenenfalls weitere Ereignisse des Szenarios in Kraft. Anschließend findet der Spielzug der Spieler statt. Dort können sie ihre zwei Aktionspunkte einsetzen, um neue Kizuna-Chips auf den Spielplan zu bringen oder Gegner anzugreifen. Chips sind angrenzend an den eigenen Charakter oder bereits liegende Chips zu legen. Liegt auf dem gewählten Feld schon ein Plättchen eines Mitspielers, legt man seines oben darauf. Eine Verbindung ist entstanden! 

Gelegte Plättchen und/oder Verbindungen erhöhen den Kampfwert eines Charakters. Dieser wird mit einem Würfelwurf kombiniert. Ist der Gesamtwert höher als die Stärke des gewählten Gegners, hat man diesen ausgeschaltet. War der Angriff zu schwach? Dann kann man einen Mitspieler um Hilfe rufen. Er steuert einen Würfelwurf zur Stärke bei, verbraucht dafür aber alle Aktionspunkte. Hat man beim Würfeln Pech, kann ein Angriff fehlschlagen.

Nun wird es spannend: Hat ein Spieler genügend Plättchen und Verbindungen am Spielplan? Dann erwacht die Kizuna-Fähigkeit in ihm! Ab dem nächsten Zug hat er mehr Aktionspunkte, zusätzlichen Kizuna-Vorrat und eine ganz spezielle Fähigkeit, die er ebenfalls mit Aktionspunkten aktivieren kann.

Waren alle Spieler am Zug, bewegen sich am Spielplan verbliebene Gegner nach festgelegten Mustern. Treffen sie dabei auf Kizuna-Plättchen, werden diese vom Spielplan entfernt. Dadurch können Verbindungen gekappt werden. Schafft es ein Gegner vom Spielplan, verlieren die Spieler eine ihrer verbliebenen Spielrunden.

Und was ist Ziel des Spiels?

Das hängt ganz vom Szenario ab! Zum Beispiel kann es sein, dass während des Spiels Fluchtportale auftauchen und jeder Spieler eine durchgehende Kette von Kizuna-Chips zu einem der Fluchtportale benötigt. Oder, dass jeder aufgetauchte Gegenstand mit wenigstens einem Kizuna-Plättchen belegt ist. Oder, dass alle Gegner vom Spielplan eliminiert sind. Oder ... Kombinationen dieser Bedingungen sind durchaus üblich.

Was es noch zu sagen gibt

Bei Story of Kizuna and „Luciola cruciata” gibt es keine festgelegte Reihenfolge der Spieler. Da das Spiel kooperativ abläuft, müssen sich die Spieler über das effizienteste Vorgehen verständigen. So ist es etwa von Vorteil, wenn zuerst ein Spieler mit Stärke durch Plättchen spielt, ehe ein Spieler mit Stärke durch Verbindungen ins Geschehen eingreift. Immerhin entstehen durch ersteren Spieler Verbindungen, oder können von zweiterem Spieler leichter gebildet werden, wodurch dessen Kampfkraft sich eher erhöht. Es gibt jedoch auch den umgekehrten Fall, wenn etwa ein Spieler unsicher ist, ob er alleine einen Gegner in die Knie zwingen kann oder einen Mitspieler benötigt, der seine Aktionspunkte in den Kampf investiert.

Spieletester

13.06.2019

Fazit

Der Einstieg in das Spiel wird einem alles andere als leicht gemacht: In chaotischer Reihenfolge und in holprigem Englisch erklärt die Anleitung, was zu tun ist. Sie erklärt aber nicht alles, denn manches muss man selbst erst z.B. auf Szenarienkarten finden. Und selbst dann bleiben noch kleine Fragen offen. 

Glaubt man der Verlagshomepage, gibt es eine ganze Reihe von Errata, die ich allerdings nicht richtig aus dem Japanischen übersetzen konnte. Sie sind deshalb in dieser Rezension nicht berücksichtigt. Eine Sache ist jedoch offensichtlich falsch: Die Spielerangabe. Dort steht „3 bis 6 Spieler”. Für mehr als sechs Spieler gibt es kein Material, aber das Spiel mit weniger als drei Personen, und darin inkludiert der Solomodus, ist in der Spielanleitung angesprochen. Drei Charaktere sind das Minimum an Teilnehmern, entsprechend muss jeder Spieler mehrere von ihnen befehligen. 

Das Spiel konnte nicht so recht überzeugen: Plättchen legen, dadurch Stärke gewinnen, würfeln, dadurch Gegner besiegen. Nicht ausgeschaltete Gegner bewegen sich. Und das in Endlosschleife. Natürlich geben die Szenarien, mit ihren unterschiedlichen Ereignissen und Siegbedingungen, etwas Abwechslung. Aber im Grunde genommen ist es immer dasselbe. Taktik ist vonnöten, angepasst an das aktuelle Geschehen am Spielplan. Diese beschränkt sich vor allem auf die bedächtig gewählte Spielerreihenfolge und die Priosierung der Gefahr von Gegnern. Das ist dann doch etwas wenig. 

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • -

Minus

  • unvollständige, schlecht übersetzte Spielanleitung
  • extrem kleine Schriftarten
  • das Spiel wirkt sehr repetetiv

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 6
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 15 bis 30 Minuten
Preis: 31,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2018
Zubehör:

1 vierteiliger Spielplan (doppelseitig)
1 Charakterkarten
9 Szenariokarten
8 Übersichtskarten
6 Spielsteine
1 Spezialwürfel
1 Rundenanzeiger
6 Stärkechips
6 Aktionschips
42 Gegnerplättchen
102 Kizunaplättchen
1 Spielanleitung

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