Zug um Zug - Weltreise

Zwei Spielefamilien, für die Days of Wonder über Jahre hinweg immer wieder Nachschub liefert, sind ganz nebenbei auch wichtige wirtschaftliche Standbeine des Verlages: Small World und Zug um Zug. Allein für Zug um Zug gab es bisher neben dem 2004 erschienen Grundspiel und derJubiläumsausgabe aus dem Jahr 2014 weitere vier eigenständig spielbare Editionen sowie sechs Karteneditionen, in denen immer ein oder zwei neue Spielpläne enthalten waren. Nun ist also erneut eine eigenständig spielbare Version erschienen: Zug um Zug Weltreise.

Die Spieler erhalten mit der großen Box ordentlich viel Material und zudem einen zweiseitig bedruckten Spielplan. Darauf finden sich die Pläne: Die Großen Seen und die Weltreise. Auf beiden Spielplänen gibt es neben den üblichen Bahnstrecken nun auch Routen, die übers Wasser führen und für die im Spiel Schiffe benötigt werden. Das ist auch die hauptsächliche Neuerung dieser Ausgabe, denn die eigentlichen Spielregeln bleiben gleich.

Jeder Spieler erhält vor Spielbeginn fünf Zielkarten, von denen er mindestens drei behalten muss. Aus seinem Vorrat von 25 Waggons und 50 Schiffen wählt er, natürlich abhängig von seinen Aufgaben-Karten, 60 Figuren in einer beliebigen Zusammensetzung aus. Mit diesen Figuren beginnt er anschließend das Spiel.

Reihum sind die Spieler am Zug und können genau eine von fünf möglichen Aktionen ausführen. So können sie bis zu zwei Transportkarten nehmen und dabei jeweils zwischen Schiffs- oder Waggonkarten wählen. Eine eigene Strecke auf dem Spielplan bauen, indem sie die notwendige Anzahl von Waggon- oder Schiffskarten in der benötigten Farbe abgeben. Vier weitere Zielkarten ziehen. Beliebig viele eigene Figuren mit denen aus dem eigenen Vorrat tauschen oder einen Hafen in einer Stadt bauen, zu welcher schon eine eigene Strecke besteht. Gebaute Häfen gewähren den Spielern Zusatzpunkte. Mittels der genannten Aktionen versuchen die Spieler, durchgehende Verbindungen entsprechend den Vorgaben ihrer Zielkarten zu bauen und dadurch am Schluss des Spiels die meisten Punkte einzustreichen. Auch für die Inbesitznahme einzelner Strecken mittels eigener Figuren gibt es Punkte. Je länger diese Strecke ist, umso größer wird der Punktesegen. Die letzten beiden Spielrunden werden eingeläutet, sobald ein Spieler nur noch sechs seiner Anfangs 60 Figuren hat. Wer bei der anschließenden Endabrechnung die meisten Punkte sammeln konnte hat das Spiel gewonnen. 

Spieletester

30.06.2018

Fazit

Zug um Zug Weltreise kommt in einem großen Karton mit massig Material, einem sehr großen Spielplan, aber auch einem entsprechend hohen Preis daher. Alle bekannten Regeln des Grundspiels bleiben bestehen und werden lediglich durch die zusätzlichen Elemente Schiffe und Häfen ergänzt. Leider führen diese Erweiterungen aber nicht zu dem erhofften intensiveren Spielerlebnis sondern eher zu einer Art Überfrachtung und zu einer erhöhten Unübersichtlichkeit. Das beginnt bei der Symbolik der Schifffahrtsrouten, die der der Eisenbahnlinien stark ähnelt. Auch die Schiffs und Waggonkarten sind teilweise recht schwer zu unterschieden, wenn man die Karten in der Hand hält. Zudem scheinen die Zielkarten nicht ausreichend ausbalanciert und somit unterschiedlich stark zu sein.

In Zug um Zug Weltreise sind die neuen Elemente recht gut integriert und eingepasst, im Gesamteindruck hingegen wirkt diese Edition allerdings, als ob die Autoren eine Super-Duper-Sonder-Edition schaffen wollten, ihnen aber während des Design Prozesses die eigentliche Grundlage der Spieleserie aus dem Blickfeld geraten wäre. So kann Zug um Zug Weltreise guten Gewissens leider nur Hardcore-Fans empfohlen werden. Einsteiger, Neulinge und Familienspieler sollten eher zu einer der verschiedenen Basisversionen greifen. Zug um Zug ist eine tolle Serie, das hier vorliegende Spiel wird diesem Ruf aber leider nicht gerecht.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • wirklich interessant: Neue Zielkarten mit Zwischenhalten können Zusatzpunkte geben

  • Für Fans: Mehr von allem

Minus

  • Symbole für Zug-Strecken und Schifffahrt-Routen unterscheiden sich auf den Karten kaum

  • Zielkarten sind unausgeglichen

  • Hoher Preis

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 60 bis 120 Minuten
Preis: 60,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Autor: Alan R. Moon
Zubehör:

Spielregel

ein doppelseitiger Spielplan (Weltreise / Die Großen Seen)

165 farbige Wagons (je 33 in den fünf Spielerfarben)

250 farbige Schiffe (je 50 in den fünf Spielerfarben)

140 Transportkarten (80 Wagen- und 60 Schiffskarten)

120 Zielkarten (65 für Weltreise, 55 für Die Großen Seen)

15 Häfen (je drei in den fünf Spielerfarben)

fünf Zählsteine

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