Eternity

Wir mögen Bäume. Und wir mögen Inseln. Und Harmonie. In bewundernswerter Konsequenz testen wir also heute ein Spiel, bei dem es gewissermaßen darum geht, Bäume zu pflanzen. Auf Inseln. Um Harmonie zu kreieren. Willkommen bei Eternity!
Dieses Spiel ist nur auf Englisch (und Französisch) erhältlich.

Die Unendlichkeit ist Grün – Rot – Blau

Eternity ist ein Kartenspiel, ein Stich-Spiel genauer gesagt. Die Spielenden versuchen in drei Spielrunden, die richtige Anzahl an Stichen zu erlangen. Nur was die richtige Anzahl ist, das ist schwierig abzuschätzen. Bevor wir aber mit der ersten Runde beginnen, legen wir noch die drei Trumpf-Tableaus in Grün, Rot und Blau in einer beliebigen Reihenfolge nebeneinander – zusammen ergeben sie das Trumpf-Board. Daneben legen wir die Baummarker bereit.

Eine Partie Eternity läuft über drei Runden. Zum Rundenbeginn erhält jeder Spielende eine von der Anzahl der Spielenden abhängige Menge an Karten. Diese Karten sind ebenfalls in den drei oben genannten Farben gehalten, außerdem findet sich auf jeder eine Zahl von 1 bis 14 und entweder ein, zwei oder gar kein Baumsymbol. Bei diesem Prozedere bleiben immer zwei der Karten über. Diese werden unter die farblich entsprechenden Bereiche des Trumpf-Boards gelegt.

In einer Runde werden alle Karten auf den Händen der Spielenden ausgespielt. Es werden also so viele Stiche gespielt, bis niemand mehr Karten auf der Hand hat. Wer den Stich beginnt, MUSS eine Karte spielen. Alle darauffolgenden Spielenden haben die Wahl: Entweder sie legen eine Karte oder sie „pledgen”, also sozusagen „verpfänden”.
Wer eine Karte spielt, muss sich dabei an verschiedene Regeln halten. Zuerst herrscht Farbzwang, es muss also die Farbe gespielt werden, mit der auch der Stich gestartet wurde. Wenn wir keine entsprechende Karte haben, stehen wir unter Trumpfzwang. Trumpf ist immer die Farbe, von der beim Trumpf-Board die meisten Karten liegen. Sollte das mehrere Farben sein, ist es jene, die am weitesten links auf dem Trumpf-Board liegt. Sollten wir keine farbliche entsprechende Karte und keine Trumpfkarte haben, dürfen wir eine beliebige spielen. Wer den Stich gewinnt, muss den nächsten starten. Ein gewonnener Stich wird als Stapel verdeckt vorm Siegenden abgelegt. Er gilt jetzt als Insel. (Auf der Rückseite sehen wir schon eine Markierung, auf welche ein Baummarker wie die Faust auf's Auge passt.)
Eine Karte zu verpfänden bedeutet, dass wir nicht am aktuellen Stich teilhaben. Stattdessen legen wir die verpfändete Karte offen vor uns ab und nehmen dafür so viele Baummarker wie entsprechende Symbole auf der verpfändeten Karte sind. Höhere Karten geben auch mehr Baummarker.

So geht eine Runde weiter, bis keine Karten mehr zum Spielen oder Verpfänden verfügbar sind. Dann folgt die Rundenwertung. Hierbei werden wie folgt Punkte verteilt: Haben wir genau so viele Stiche (Inseln) gemacht, dass wir jeden mit einem Baummarker füllen (den Baum „pflanzen”) können, erhalten wir einen Punkt pro gepflanztem Baum plus den sogenannten Harmonie-Bonus. Haben wir zwar alle Bäume gepflanzt, aber noch übrige Inseln, erhalten wir immer noch einen Punkt pro gepflanztem Baum – aber keinen Harmonie-Bonus. Und haben wir zu wenig Inseln gesammelt, um alle Bäume zu pflanzen, werden unsere Punkte kurzerhand auf Null runtergeschraubt.

Runde 2 und 3 laufen genauso ab, allerdings steigt sukzessive der Harmonie-Bonus. In der ersten Runde erhalten wir dafür zwei Punkte, in der zweiten Runden vier und in der dritten Runde sogar sieben. Wer am Ende der dritten Runde die meisten Punkte sammeln konnte, gewinnt!

Spieletester

04.02.2017

Fazit

Eternity ist ein ganz klassisches Beispiel dafür, dass an dem Spruch „Man muss das Rad nicht immer neu erfinden” zweifelsohne etwas Wahres dran ist. Es ist ein Stich-Spiel, das viele im Grunde bekannte Dinge so verändert, dass dabei doch etwas Neues herausgekommen ist.

Das zentrale Element ist dabei die permanente Wandlung des Spiels: Änderungen in der Trumpf-Farbe sind kaum bis gar nicht vorhersehbar, ob ein Mitspielender in der aktuellen Runde ausspielt oder verpfändet, ist ebenfalls nicht absehbar. Beides kann vitale Auswirkungen auf die Runde haben. Einen fixen Plan für eine Spielrunde durchzubringen, ist daher so gut wie unmöglich. Aber auch nicht nötig, denn Eternity lässt uns genug Möglichkeiten, auch in einer laufenden Runde Anpassungen anzustellen – Taktik in Reinform quasi!

Mit verträumter Optik, schlau verbundenen Spielelementen und genug frischen Ideen, um das französische Spielchen von der unmittelbaren Konkurrenz abzugrenzen (z.B. Wizard) konnte mich Eternity jedenfalls überzeugen. Wer Stich-Spiele mag und Lust auf etwas Abwechslung hat, darf hier bedenkenlos zugreifen!

Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 20 bis 40 Minuten
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Blackrock Games
Grafiker: Virginie Rapiat
Zubehör:

1 Regel
1 Block
1 Stift
3 Trumpf-Tableaus
42 Karten
18 Baummarker

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