London Dread

Willkommen im Britannien des späten 19. Jahrhunderts, London ist zur größten Stadt der Welt angewachsen. Das Empire erstreckt sich über die ganze bekannte Welt. Es ist eine Zeit Wohlstand, Innovation und Expansion.

Doch seid gewarnt, im Herzen der Hauptstadt ist etwas Schreckliches am Erwachen. Ihr könnt es in den verzweifelten Schreien der Verrückten vernehmen, die ihre psychotischen Visionen durch die Nacht rufen. Ihr spürt es im kalten, unaufhörlichen Regen. Ihr riecht es in den toxischen Dämpfen, die die tausenden Fabriken unablässig ausstoßen ...

Die Dunkelheit ist auf dem Weg. Ihr könnt euch nicht verstecken. Der einzige Weg führt durch sie hindurch.

Werdet ihr die Nacht überstehen? Überlebt ihr „The London Dread”?

Spielablauf

London Dread ist ein kooperatives Brettspiel für 2-4 Spieler, das in einem späten viktorianischen Horrorscenario spielt. Die Entwickler haben sich von Autoren wie Edgar Allen Poe, Joseph Conrad, sowie H. P. Lovecraft inspirieren lassen. Dementsprechend düsteren und mörderischen Gefahren müsst ihr euch mit euren Recken entgegenstellen.

In jeder Partie durchlauft ihr eine von 4 Geschichten, die lose einen gemeinsamen Handlungsrahmen umspannen. Jede Partie ist in mehrere Abschnitte unterteilt. Von denen es zumindest eine Planungsphase, eine Storyphase und eine Endgame-Phase gibt.

In der Planungsphase müsst ihr mit eurem Team ein besonders effizientes Vorgehen planen. Der Haken daran – ihr habt dafür nur 12 Minuten Zeit.

Dazu gibt es auf der Karte, die in 4 Abschnitte (die vier Himmelsrichtungen) unterteilt ist, auf jedem Feld sogenannte Dreadkarten. Diese liegen zu Beginn verdeckt auf der Karte. Unter dieses Dreadkarten sind auch noch Plotkarten gleichmäßig auf die vier Zonen verteilt. Nur durch das Lösen aller dieser Plotkarten könnt ihr in den letzten Spielabschnitt gelangen.

Jede verdeckte Dreadkarte generiert allerdings, am Ende der Storyphase, zwei Dreadpunkte. Jede aufgedeckte Dreadkarte generiert sogar mindestens 3 Dreadpunkte. Falls die Dreadpunkte über 50 steigen habt ihr das Spiel verloren. Euer Ziel ist es also so viele Dreadkarten wie möglich zu erfüllen, um somit den Dreadzähler gering zu halten.

Um eure Figuren zu den verschiedenen Orten zu bewegen, hat sich der Entwickler eine besondere Mechanik einfallen lassen. Auf einer sogenannten Action Clock, ein Feld mit 12 Einlagen, zu jeder Stunde eine, müsst ihr geschickt entweder eine Himmelsrichtung oder eine Feldnummer legen. Mit jedem Richtungsmarker bewegt sich eure Figur zur angebrochenen Stunde in den entsprechenden Stadtteil, mit jeder Nummer auf das jeweilige Feld, in dieser Zone. Ihr habt allerdings nur jedes Nummernfeld zweimal, auf deren Rückseite befinden sich die Richtungsmarker, die dann aber für jede Himmelsrichtung verwendet werden können.

Um die Dread- oder Plotkarten schließlich zu lösen benötigt ihr zur richtigen Zeit, am richtigen Ort auch noch die entsprechenden Talentpunkte. Eure Helden generieren standardmäßig 2-3 dieser Talentpunkte. Doch jeder Held hat nur eine kleine Auswahl daraus. Um also besonders knackige Aufgaben zu lösen habt ihr folgende Möglichkeiten an zusätzliche Talentpunkte zu kommen:

  • Mit Itemkarten
  • Mit Confidencekarten
  • Mit Virtue Markern
  • Die Talentpunkte von mehreren Spielern auf einem Feld werden addiert

Die Plotkarten werden nicht automatisch gelöst, falls genug Talentpunkte verfügbar sind. Stattdessen bekommt ihr für jenen gültigen Talentpunkt einen Würfel (1/3 Erfolgschance). Könnt ihr nicht genügend Erfolge erwürfeln, wird die Karte dennoch abgehandelt, jedoch nicht zu euren Gunsten (der Dreadzähler wird stattdessen erhöht). Außerdem muss jeder Charakter eine seiner Charakterkarten ziehen. Fünf der sechs Karten haben einen positiven Effekt, die sechste Karte einen negativen.

Die Plotkarten haben noch eine weitere Besonderheit. Sie können nur zu bestimmten Uhrzeiten abgehandelt werden. Die Planung wird dadurch noch etwas kniffliger.

Habt ihr die Planungsphase abgeschlossen, müsst ihr euren Plan in die Tat umsetzen. Spätestens jetzt werden einige Spieler feststellen, dass sie sich teilweise verplant haben und nicht immer zur richtigen Zeit am richtigen Ort befinden.

Der Teamleiter geht nun nacheinander die Stunden durch und ihr handelt die Dread- und Plotkarten ab. Am Ende der Phase wird dann der Dreadzähler entsprechend erhöht und falls dieser unter 50 Punkte ist, kommt ihr in die letzte Phase, das Endgame.

Endgame

In der letzten Phase stehen die Helden drei Herausforderungen gegenüber, bevor sie sich im finalen Showdown dem Antagonisten der Geschichte stellen. Vor jeder dieser Prüfungen darf jeder Spieler individuell entscheiden seinen Charakter nicht mehr teilnehmen zu lassen. Falls er dies tut, nimmt seine Figur an keinen der weiteren Herausforderungen Teil, kann dafür aber auch nicht von den negativen Effekten betroffen werden. Diese können sogar den Tod des jeweiligen Helden bedeuten, deshalb ist ein richtiges Einschätzen der Gefahr wichtig.

In jeder der drei Herausforderungen könnt ihr Würfel gewinnen, die ihr für den Endkampf benötigt. Wie viele das sind, hängt von eurem Dreadzähler ab. Der Showdown wird also schlussendlich von diesem letzten Wurf entschieden.

Spieletester

11.06.2017

Fazit

Dieses Spiel ist eindeutig etwas für erfahrene und begeisterte Brettspieler. In der zwölfminütigen Planungsphase keinen Fehler zu machen und seine Unterstützungskarten richtig einzusetzen ist wirklich kein leichtes. Der Schwierigkeitsgrad ist also auf jeden Fall relativ hoch, es ist unserer Spielgruppe mehrmals passiert, dass wir es nicht einmal bis zum Endgame geschafft haben. Das Endgame ist leider auch mein einziger wirklicher Kritikpunkt. Den Schluss des sonst so auf Planung und Taktik aufgebauten Spiels, „nur” von einem Wurf abhängig zu machen, scheint mir dann doch ein bisschen zu glückslastig. Ansonsten macht das Spiel alles richtig. Vom Design über die Stimmung bis zu den Mechaniken. Nochmal zum Abschluss, dieses Spiel ist wirklich kein leichtes, es sollten einem bewusst sein, das man es hier mit einer echten Herausforderung zu tun hat. Um das zum Abschluss nochmals mit den Worten der Entwickler zu sagen: This is London Dread, not London Picknick!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • tolles Design, sehr atmosphärisch Erzählungen
  • spannende zeitkritische Planungsphase
  • erfrischende Spielmechaniken (Action Clock)

Minus

  • Regelbuch leider etwas unübersichtlich (kein Glossar)
  • Ende leider etwas zu glückslastig
  • Leider nur vier Missionen

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 60 bis 90 Minuten
Preis: 55,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Grey Fox Games
Grafiker: Snorre Krogh
Zubehör:

  • 1 Spielbrett
  • 1 Regelbuch
  • 1 Storyguide
  • 54 Action Marker
  • 24 Confidence Karten
  • 4 Action Clocks
  • 6 Charakter Karten
  • 48 Dread Karten
  • 6 Goon Marker
  • 48 Investigation Marker
  • 6 Modifier Marker
  • 32 Item Karten
  • 12 Virtue Marker
  • 1 Dread Track Marker
  • 6 Charakter Medallions
  • 6 Anagonist Karten
  • 6 Plot Placeholder Karten
  • 6 Organisiererkarten
  • 4 Action Figuren
  • 36 Personality Karten
  • 3 Calypso's Secret Karten
  • 16 Action Würfel
  • 1 Trauma Würfel
  • 32 Plot Karten
  • 24 Endgame Challange Karten
  • 8 Condition Karten
  • Voiceactor App für Android

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