DREIst

Du hast einen Kartenstapel vor dir liegen, den du im Laufe des Spiels loswerden solltest. Das klingt ja nett und einfach. Wenn da nicht diese verflixten Ablageregeln wären und zusätzlich auch noch ekelhafte Mitspieler, die einem immer wieder neue Karten zuschanzen....ganz schön DREIst!
Die kurze Beschreibung, die ich von dem Spiel als Erstes gelesen habe, mit der Information "lege deine Karten strategisch günstig ab und juble mit einem guten Zug deinen Mitspielern Karten unter" hat mich sofort angesprochen. Blitzschnell habe ich die Schachtel geöffnet und mit Freude diese süßen Waschbärkarten betrachtet, die offensichtlich auch versuchen, diese Zahlen los zu werden, indem sie zündeln, knabbern, wegschieben, sprengen und sägen. Dann sah ich die Anleitung, die leider auf den ersten Blick wirklich eher lange aussieht. Einmal durchgeackert ist das Spiel in Wahrheit aber ganz einfach. Am Schnellsten hat man die Regeln sicher mit einmal zuschauen oder noch besser mitspielen intus.

Spielvorbereitung

An eine Tischseite werden die 8 Basiskarten gelegt. Sie kommen deshalb an eine Seite, damit danach noch genügend Platz für Karten, die im Laufe des Spiels hinzu und auch wieder weg kommen, bleibt.
Die Zahlenkarten werden gemischt und in verdeckten Stapeln gleichmäßig an alle Teilnehmer verteilt. Spielziel: Alle Karten des eigenen Stapels anzubringen.

Spielverlauf

Der älteste Spieler beginnt. Er zieht 5 Karten von seinem Stapel und beginnt diese nun an die Basiskarten anzulegen. Dabei muss er folgendes beachten: Direkt nebeneinander (waagrecht) dürfen nur Karten mit gleicher Farbe liegen. Befindet sich dazwischen zumindest ein leeres Feld, können in einer Reihe auch unterschiedliche Farben liegen.

Regel für Spalten

Übereinander (senkrecht) muss die Zahl immer mit der Basiskarte ident sein. Die Farbe ist dabei total egal, sofern die Reihe in der sie gelegt werden soll, nicht durch Nachbarkarten bereits eine Farbe vorgibt.

Dreier-Regel und Abräumen

Wird ein Reihendreier gebildet, d.h. legst du die dritte Karte innerhalb einer Reihe ab, darfst du eine weitere Karte von deinem Nachziehstapel nehmen. Du musst aber nicht.
Legst du in einer Spalte die dritte Farbe ab (Achtung, das ist nicht unbedingt die dritte Karte), werden diese KOMPLETTE Spalte und zusätzlich alle anschließend nicht mehr mit den Basiskarten verbundenen Karten sofort abgeräumt. Diese Zahlen kommen aus dem Spiel. Das ist auch so, wenn sich zwischen den Karten Löcher befinden. Auch bei einem Spaltendreier darfst du, wenn du möchtest, eine Karte nachziehen. Das bedeutet: Alle Karten müssen, zumindest über Umwege, mit einer Basiskarte verbunden sein. Ich kann z.B. wenn schon 3 Siebener in einer Spalte liegen, auch an einer, von der Basiskarte entfernten Karte, einen farblich passenden Achter oder Sechser legen)

Wer nichts legen kann, wirft eine Karte ab. Sobald der eigene Zug beendet ist, zieht man vom eigenen Stapel neue Karten und füllt damit die Handkarten wieder auf 5 auf.

Die DREISTe Regel

Werde ich alle 5 Karten in meiner Hand in einem Zug los, darf ich zwei Karten von meinem Nachziehstapel an meine Mitspieler beliebig verteilen.

Tja und das wars auch schon.

Spieletester

15.09.2016

Fazit

Wir haben mit dem Regelwerk in der Hand unsere Proberunde gestartet. Daraus wurden gleich viiieeeele Runden, weil es allen Beteiligten einfach Spaß gemacht hat, sich Möglichkeiten auszudenken, wie man seine Karten am Geschicktesten los wird.

Ziehe ich Karten von meinem Stapel nach, um sie möglichst schnell anzubringen, oder schaffe ich es vielleicht doch, alle Zahlen in der Hand, in einem Zug, am Spieltisch los zu werden, um den anderen weitere Karten unterjubeln zu dürfen? Tja diese Entscheidung muss jeder selbst treffen!

Glück, Taktik und ein bisschen Boshaftigkeit machen DREIst einfach zu einem gelungenen Kartenspiel. Zur Vorwarnung: Bei einer kurzen Spielrunde bleibt es meist nicht. DREIst schreit einfach nach mehr, und alle mit denen ich es bisher gespielt habe tun das auch. Eine kleine Runde geht immer noch!

Es soll auch Leute geben die test nicht mögen, denen würde ich DREIst auch nicht empfehlen.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • kurze Spieldauer -> daher gut für ein schnelles Spielchen geeignet
  • Glück gepaart mit Taktik und einem kleinen bisschen Boshaftigkeit bestimmen das Spiel

Minus

  • lange Anleitung
  • ab 8 Jahren zwar spielbar, aber ob die Taktikmöglichkeiten schon ausgeschöpft werden bezweifle ich
  • braucht am Spieltisch relativ viel Platz
  • im Regelwerk nicht beinhaltet: bildet man mit der vierten abgelegten Karte automatisch auch einen neuen Dreier?
  • Die meisten Spiele enden, indem jemand seine letzte Karte auf den Ablagestapel wirft, weil er sie nicht angelegen kann
  • die beigefügten Anleitungskarten sind unnötig, die Bilder hätten auch in der Anleitung selbst Platz gefunden (es wird dadurch nicht einfacher)

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Besucherkommentare

Philipp O. | 02.01.2017

Das Spiel ist kurzweilig und macht auch allein gespielt Spaß. Die lange Anleitung mag zunächst abschrecken, aber die beigefügten Anleitungskarten, die ein Testspiel simulieren, waren hierbei hilfreich.

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 15 bis 30 Minuten
Preis: 10,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Ravensburger
Autor: Janet Kneisel
Zubehör:

8 Basiskarten
96 Zahlenkarten
6 Übersichtskarten

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