So, das ist er also, der Sieger 2013. Und, wie spielt sich
Hanabi?
Naja, ich will es mal so sagen: Wenn ein Spiel an einem Abend fünfmal in Folge gespielt wird, dürfte das wohl ziemlich aussagekräftig sein. Die Tatsache, dass die ganze Chose in knapp 15-20 Minuten durchgespielt ist, hilft dabei natürlich immens. Und damit das Feuerwerken auch ja nicht langweilig wird, liefert der Verlag sicherheitshalber drei Regelvarianten mit.
In den ersten Partien muss man selbstredend eine gewisse „Fehlerquote“ bei der Kartenverteilung einrechnen. Der bereits Jahrzehnte lang tätige Kartenspieler dreht seine Handkarten nach Erhalt natürlich instinktiv auf die Vorderseite… und damit im Falle
Hanabi zielsicher auf die falsche. Auch fällt es dem geübten Koop-Spieler zu Beginn nachweislich sehr schwer, Hinweise an andere Spieler nur im eigenen Zug und nur gegen Marker geben zu dürfen. Die Versuchung, dem Spieler, der gerade an der Reihe ist, doch irgendwie zur richtigen Karte zu leiten, ist in der ersten Partie immens. Doch bei einem System wie
Hanabi, das auf gezielte Beschränkung der Hilfe setzt, macht sowas natürlich einen ganzen Sieg bedeutungslos, und eine Gruppe, die das ignoriert, entzieht dem Spiel zielsicher seine Essenz.
Vom Spiel zu Zweit rate ich allerdings ab: Das Problem besteht darin, dass zu wenige Karten im Spiel sind. Bei mehr Spielern besteht die Chance, dass zumindest EIN Spieler eine brauchbare Karte hat, aber bei nur 10 spielbaren Karten kann es leicht passieren, dass es rundenlang nur Mist zu spielen gibt. Zudem kann für den Rest der Zeit ein Hinweis oft einfach mit "Spiele diese Karte aus." gleichgesetzt werden.
Abschließend natürlich die Frage: Ist
Hanabi ein „Spiel des Jahres“? In meinen Augen: Definitv JA!!! Denn den Preis sollten meiner Ansicht nach vor allem neue und originelle Ideen bekommen, und da fallen die verkehrten Handkarten ja wohl definitiv darunter.
Antoine Bauza ist hiermit wohl nach
7 Wonders sein zweites Kultspiel geglückt. Man könnte fast vergessen, dass die Jury mit Knizias
Der Herr der Ringe die Geburt des Koop-Genres und mit
Nacht der Magier einen bereits zu dieser Zeit legendären Klassiker ignoriert hat.
(Mist. Schon wieder so ein Seitenhieb, den ich mir nicht verkneifen konnte…)