Pizza Delivery

In Zeiten des Homeoffice freuen sich Lieferdienste über Rekordumsätze. Mach auch du das große Geschäft, ganz klassisch mit der Auslieferung von frischer Pizza!

Dieses Spiel wird mit englischer (und estnischer) Spielanleitung geliefert.

Spielidee

Jeder Spieler ist Lieferkurier einer Pizzeria, in der Pizza gebacken wird. Die fertige Pizza karren die Lieferanten durch die Stadt und versuchen, die Pizza an den Mann und die Frau zu bringen. Ja, das klingt etwas kurios. Wir backen nämlich auf Vorrat und liefern dann etwas ab, das zum Zeitpunkt der Bestellung oft schon unterwegs ist und möglichst nahe an den Wünschen der Kunden liegt. Also ich würde einen Lieferfahrer einfach wieder wegschicken, wenn er nicht das liefert, was ich bestellt habe. Aber gut, so will es der Autor.

Spielablauf

Jeder Spieler beginnt das Spiel mit einem Vorrat an Geld, Energie und Zeit. Weiters hat jeder Spieler eine Zielkarte, die er bis zum Schluss vor den anderen Spielern geheim hält. Fahrzeug haben wir noch keines, die Füße sind unser initialer Antrieb.
In der Pizzeria sind vier Pizze, von denen es fünf Sorten gibt, im Ofen und vier weitere fertig und bereit zur Auslieferung. Der Spielplan zeigt drei Bezirke, für jeden Bezirk werden drei Bestellungskarten aufgedeckt, jede fordert ein bis zwei Pizze bestimmter Sorten. Los geht's!

Wer an die Reihe kommt, hat mehrere Zugoptionen. Dabei hängt es davon ab, ob die eigene Spielfigur in der Pizzeria oder in der Stadt unterwegs ist.
In der Pizzera kann ich natürlich Pizza aufnehmen, aber auch Ausrüstungsgegenstände kaufen, das sind Lieferfahrzeuge (um schneller oder energieeffizienter Liefern zu können) und Pizzataschen (um mehr Pizze auf einmal transportieren zu können). Beides kostet Zeit und Geld bzw. Energie. Habe ich Pizza aufgenommen, kommt sofort neue aus dem bzw. in den Ofen.
Bin ich in der Stadt unterwegs, kann ich Pizza in jenem Bezirk abliefern, in dem ich mich gerade befinde. Die Auslieferung kostet natürlich Zeit und Energie, dafür erhält man Geld. Wenn ich andere Pizza liefere als bestellt, werde ich trotzdem bezahlt; aber nur in der halben Höhe. Sobald Pizza abgegeben wurde, geht sofort eine neue Bestellung ein.
Für alle Standorte gilt: Ich kann mich in einen anderen Bezirk bewegen, was mich Zeit kostet, sowie eine Energie für jede Pizza, die ich mit mir herumschleppe. Ich kann jederzeit Pizza aus meiner Tasche entsorgen, wenn sie mir keinen Profit verspricht. Was tun, wenn ich schon an Ressourcenmangel leide? Ich kann mich ausrasten. Je länger ich raste, desto mehr Energie tanke ich, desto stärker schmilzt aber mein Zeitkonto.

Zugreihenfolge

Wieviele Aktionen darf man in seinem Spielzug machen? Da gibt es keine pauschale Aussage. Es ist immer der an der Reihe, der den höchsten Stand am Zeitkonto hat. Mal hat man also nur eine Aktion, dann ist man wieder ein paar Mal hintereinander an der Reihe... Ein Prinzip, das wir zum Beispiel aus Jenseits von Theben und Patchwork kennen.

Hat Spieler keine Zeit und/oder Energie mehr um Aktionen durchzuführen, ist das Spiel für ihn vorbei. Sind alle Spieler fertig, folgt die Auswertung der geheimen Zielkarten. Jede Übereinstimmung mit bedienten Bestellungen bringt etwas Geld. Der reichste Spieler gewinnt!

Erhältliche Sonderausstattung

Als zusätzliche Gimmick ist der Spielplan als Neoprenmatte erhältlich. Er ist im Maßstab eine Spur kleiner gedruckt als der aus Karton, was etwas Platznot bei den Karten auslöst. Dafür hat man den Vorteil, dass die Karten nicht mehr so leicht verrutschen. Faltet man die Silikonmatte, passt der Grundriss in die Box, allerdings ist de Deckel nicht mehr ganz aufschiebbar.
Letzteres gilt auch für jene Matten, die als Spielertableaus erhältlich sind (wobei man sie nicht falten muss). Auch sie sind aus Neopren, in jeder Spielerfarbe gibt es eine. Ach ne, Moment: aus der Spielerfarbe grün wurde komischerweise eine Matte in Farbe lila...
Das Neoprenmattenset ist um wohlfeile ca. 10 Euro erhältlich.

Spieletester

05.04.2022

Fazit

Wie eingangs erwähnt, mutet es komisch an (bzw. wie ein aufgestülptes Thema), dass Pizzasorten auf gut Glück in den Ofen geschoben werden. Beim Einladen ins Lieferfahrzeug kann ich natürlich auf die ausliegenden Bestellungen eingehen. Aber aufpassen! Egal was die anderen Spieler eingeladen haben, sie können dieselbe Bestellung bedienen! Nur der schnellste Kurier wird Geld bekommen. Da gilt es, das Zeitkonto und den Standort aller Spieler zu berücksichtigen. Denn wenn ich ohnehin nichts genau Passendes liefern kann, liefere ich doch glatt etwas, das hohe Einkünfte bei einem Mitspieler verhindert. So ein fieses Spiel... Aber genau das ist der Punkt: Wer gut mit der Zeit umgeht, wird mehrere Züge hintereinander machen dürfen.

Ich kann also tun, was ich will, ich komme immer irgendwie ans Ziel? Ja, so fühlt sich das Spiel an. Und das laut Packung 45 Minuten lang (was auch ungefähr die Realität trifft, manchmal dauert es auch länger). Da wird es ein wenig langweilig, da man einfach keine echte Herausforderung vorfindet. Ich könnte auch gar nicht sagen, ob ich mir lieber einen Stapel Pizzataschen kaufen soll (womit ich mehr Pizza mitnehmen kann; aber wenigstens eine zusätzliche Tasche macht total Sinn), oder einen teuren Motorroller (der mir Bewegung ohne Energieaufwand bietet (aber interessanterweise keinen Zeitvorteil), dafür Spritkosten verursacht). Beliebig viele Ausrüstungskarten kann/darf man sich nicht kaufen (das wäe teuer, ausserdem würde es das Handkartenlimit sprengen). Es gibt keine Strategie, die hervorsticht.

Gut gespielt hat man dann, wenn Zeit und Energie gleichzeitig zur Neige gehen. Der Wechsel des Lieferfahrzeugs könnte hier eine Spur Vorteil bringen, ist aber verhältnismäßig teuer erkauft. In der Regel legt man sich auf ein Fahzeug fest, das man für den Rest des Spiels nutzt.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • wenige Regeln notwendig

Minus

  • repetetiver Ablauf
  • gegen Ende kann es sein, dass es keine brauchbaren Züge mehr gibt
  • das Thema wirkt aufgesetzt

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 35 bis 55 Minuten
Preis: 35,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2020
Verlag: 2D6.EE
Grafiker: Vaiki Tress
Genre: Wirtschaft
Zubehör:

1 Spielbrett
20 Lieferfahrzeuge
15 Scheiben
36 Pizzakarten
45 Bestellungskarten
30 Ausrüstungskarten
10 Zielkarten
1 Spielanleitung

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