Zu lange schon versteckte sich unsere Familie vor den Sterblichen... doch nun ist es an der Zeit, aus den Schatten hervorzutreten und sich eine neue Stadt Untertan zu machen. Wir suchen eine neue Heimat. Wir suchen neue Unergebene. Wir suchen nach frischem Blut!
Worum gehts?
Masters of the Night ist ein kooperatives, rundenbasierendes Brettspiel, in dem wir Vampire verkörpern, welche eine Stadt in ihre Macht bringen wollen. Hierzu stehen uns sechs Vampire mit jeweils unterschiedlichen Eigenschaften zur Verfügung, welche wir auf einem 3 mal 3 großen Stadtfeld steuern. Jedes Stadtfeld steht hierbei für ein Stadtviertel, mit einer eigenen Eigenschaft, welche wir in der Regel benutzen können, wenn wir dort eine Vorherrschaft aufgebaut haben. Um unsere Macht zu etablieren, müssen wir uns mit dem Blut unserer Feinde stärken, willfährige Lakeien, welche als "Bonusressourcen" für verschiedenste Spielaktionen benötigt werden, anheuern und Rituale abhalten, um uns ein Stadtviertel nach dem anderen Untertan zu machen... Gleichzeitig müssen wir uns vor den Inquisition in Acht nehmen, welche ihre Vampirjäger gegen uns aussendet.
Wie spielt es sich?
Wie bei ähnlichen Spielen üblich, unterteilt sich eine Runde in eine "Spieler-Aktion" und eine "Gegneraktion", wobei letztere via einer gezogenen Ereigniskarte bestimmt wird. In unseren Aktionen können wir uns durch die Stadt bewegen, Aktionen ausführen, Kämpfen oder die Standortfähig des aktuellen Stadtviertels benutzten.
Eine interessantes Spielelement hierbei ist der Würfelpool, den sich alle Spieler teilen und der erst neu gewürfelt wird, wenn jeder Würfel einmal gewählt wurde. Das heißt, auch die für den Kampf schlechte 1er und 2er müssen irgendwann von einem der Vampire benutzt werden. Glücklicherweise gibt es mehrere Standortaktionen, bei welchen die vermeintlich "schlechten" Würfel sinnvoll eingesetzt werden können. Dies führt zu der sowohl taktische als auch kooperative Komponente, unsere Mitspielern vor "schlechten" Würfeln schützen zu können, was für eine angenehme taktische Tiefe sorgt.
Ansonsten spielt sich Masters of the Night sehr klassisch: Wir leveln unsere Vampire auf, schalten damit neue, mächtige Fähigkeiten frei und erbeuten Artefakte, welche als Ausrüstung dienen und uns weiter verstärken. Das Blut unserer Gegber dient hierbei sowohl als eigenes Leben, als auch als Währung, um unsere Fähigkeiten zu aktivieren.
Schaffen wir es, das große, finale Blutritual durchzuführen, haben wir gewonnen. Gehen uns die Ereigniskarten aus - haben wir also zu lange gebraucht - oder waren wir zu auffällig (z.B. in dem wir zu viele Massaker anrichteten) und sinkt dadurch unser Schleierwert auf 0, verlieren wir sofort.
Hervorzuheben ist noch das Spielmaterial: Die 6 Vampirminiaturen sind detailiert gestaltet, die Marker robust und jegliches Material ist ausreichend vorhanden. Besonders gefallen mir das Layout sämtlicher Karten, auf deren Rückseite sich jeweils Zeitungsartikel befinden, in welcher die mysteriösen Ereignisse in der Stadt beleuchtet werden (unter anderem mit einem Dementi des Bürgermeisters zum Thema "Vampirexistenz"). Auf den Ereigniskarten befinden sich zudem Blutspritzer, welche im Laufe der Partie immer mehr und auffälliger werden und so dass immer größer werdende Chaos auf den Straßen versinnbildlichen. Damit schafft es Masters of the Night ansatzweise, die 4. Wand zu durchbrechen.