Fairy Trails

Wenn Elfen (rosa) und Zwerge (gelb) Wegenetze in diesen Farben im Wald austreten, ist klar, dass ich der Zwerg bin und Edith die Elfe. Das hängt aber nicht mit der Körpergröße zusammen, sondern den beiden Spielerfarben.
Logisch, oder?
Ausgehend von einem Startplättchen bauen wir zwei Spieler unser persönliches Wegenetz aus. Die Dörfer am Wegrand lassen wir dabei vorerst links und rechts liegen.

Pro Spielzug steht eines von zwei Plättchen - das ist der immer wieder aufgefüllte persönliche Vorrat - zur Verfügung. Erst wenn ein Wegenetz an keinem Plättchenrand mehr verlängert werden kann und damit als abgeschlossen gilt, wird jedes eigene Dorf mit einem Stein belegt. 

19 Steine für 19 Dörfer

Weil insgesamt 19 Steine für ebenso viele Dörfer zum Gewinn der Partie verbraucht werden sollen und dafür abgeschlossene Wege nötig sind, sind einerseits große Wegnetze toll, andererseits auch relativ leicht vom Gegenspieler zu torpedieren. Eine Kreuzung an ein Wegende angelegt und schon braucht es wieder drei weitere Sackgassen.

Der strategische Hinweis in der Spielanleitung, mit gegnerischen Kreuzungen derart destruktiv zu verfahren, hätte ruhig ausbleiben können. Erfahrene Spieler sehen das sowieso gleich, weniger versierte Spieler werden damit auf "die schiefe Bahn" gebracht.

Augenkrebs, wie man so sagt

Die sich immer weiter ausbreitende Waldauslage, überzogen mit rosa und gelben Wegen, wird immer unübersichtlicher. Glücklich, wer hier die Übersicht nicht verliert. Mir ist das alles zu wild, zu chaotisch, fast möchte ich die Optik psychedelisch nennen.

Es erinnert an LP-Covers aus den wilden 68'er Jahren und knapp danach. Für Spieler fast eine Zumutung, es sei denn, verlagsseitig steckt Absicht dahinter.

Die SOLO-Variante

Mittlerweile gibt es viele Spiele mit SOLO-Varianten. Autor Uwe Rosenberg dürfte generell ein Freund davon sein.

Und ich muss sagen: Diese Variante macht mehr Spaß als das Spiel mit Gegenspieler. Das destruktive Element fällt weg, aber die Tüftelei bleibt.

Weil man für beide Farben zuständig ist und jedes Plättchen selbst legt, fällt es leichter, die Übersicht zu behalten. Und manchmal schafft man es sogar, alle 38 Steine abzulegen.

Spieletester

09.09.2020

Fazit

Natürlich erinnern Legespiele mit Plättchen immer irgendwie an Carcassonne.
Hier sind die Elemente auf Wege und angrenzende Dörfer reduziert.
Das ist genug für ein einfaches Spiel, aber zu wenig, um länger zu fesseln.
Es wirkt ein wenig wie ein Abfallprodukt und fast habe ich den Eindruck, die SOLO-Variante existierte vor dem Spiel für zwei Personen.
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • sehr einfache Regel
  • schnell erklärt
  • kaum Vorbereitungszeit
  • Interessante SOLO-Variante
  • nettes Thema

Minus

  • unübersichtlich
  • nicht sehr motivierend
  • zu destruktiv

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 14,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2020
Verlag: HUCH & friends
Autor: Uwe Rosenberg
Grafiker: Nicolas Demers
Genre: Legen
Zubehör:

59 quadratische Karten
38 Steine in 2 Farben
1 Spielanleitung

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7137 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2305 Berichte.