„Kocher!“ ruft meine knapp 4-jährige Tochter mit Innbrunst auf die Frage, was sie denn spielen möchte. Und „Kocher“, das ist in ihrer Sprache die Bezeichnung für jenen Koch, der für das Kochen der Wettersuppe zuständig ist. Er ist gerade außer Haus auf einer Geburtstagsfeier und seine eifrige Krähe will ihn überraschen: Denn wenn er heimkommt, soll das heutige Wetter schon fertig gekocht sein. Und dabei helfen ihm ein bis vier Spieler.
Material und Spielvorbereitung
Zuerst wird der Spielplan aus sechs Puzzleteilen zusammengesetzt. Das können bereits die Kleinsten und das Ding hält stabil und gut, so dass man ein vernünftiges Spielbrett vor sich hat. Dann werden die Wetterzutaten verdeckt auf alle Räume des Hauses des Wolkenmachers verteilt, drei bis vier pro Raum. Zudem werden drei Kessel mit Rezepten aufgestellt, die die notwendigen zwei bis vier Ingredienzien zeigen. Die Krähe und der Wettermacher, beides schöne, wertige Figuren aus Holz, kommen auf ihre Startfelder am Dach des Hauses, beziehungsweise am „Heimweg“. Schon kann es losgehen.
Spielablauf Die Spielerinnen würfeln reihum mit dem Wolkenwürfel, der wahlweise 1-3 Krallenabdrücke, eine Krähe oder eine Kochhaube zeigt. Die Krähenhaxenabdrücke sind selbsterklärend: So viele wie zu sehen sind, geht die Krähe am Spielplan weiter. Sie hat nun die Aufgabe, die erforderlichen Zutaten für die drei ausliegenden Wetterkessel zu finden. In jenem Raum, in dem sie steht, darf sie eine der Zutaten ansehen. Passt sie, kommt sie in den Kessel. Wird sie nicht benötigt, bleit sie verdeckt am Spielplan.
Die Krähe kann aber über die Dachrinne auch Abkürzungen nehmen. Und auch der Würfel kann helfen, schnell voran zu kommen: Denn zeigt er das Krähen Symbol, darf der schlaue Vogel in einen beliebigen Raum. Würfelt eine der Spielerinnen jedoch eine Kochhaube, macht sich der „Kocher“ einen Stein weiter auf seinen Heimweg.
Ziel ist es, dass alle Spieler gemeinsam alle drei Wettersüppchen fertig haben, ehe der Koch zu Hause ankommt. Nur dann ist die Überraschung der Krähe gelungen und die drei Kessel werden umgedreht und bringen das bunteste Zauberwetter zum Vorschein, das man sich nur vorstellen kann.
Persönlicher Eindruck Das Spiel ist einfach, die Teile in gewohnt hoher
HABA-Qualität. Grob könnte man das Spiel als „Memory mit Spielfeld“ bezeichnen. Aber genau dieses Spielfeld mit der witzigen Rahmengeschichte und den hübschen Zeichnungen machen den Suchtfaktor für die Jüngsten aus: Sie bekommen vom Wolkenmacher nicht genug und wollen immer wieder mit der Krähe durch das Haus hüpfen, um tolles Wetter zu machen. Genau dieses Wetter ist es auch, was das Spiel bis zum Schluss so aufregend macht: hat man es geschafft, den Wettermacher zu überraschen, wird man selbst überrascht, was man gezaubert hat. Wolken? Sonnenschien? Gewitter? Vielleicht sogar einen Regenbogen?