Solch bekannte Spiele wie
Android Netrunner - Das Kartenspiel,
Robo Rally,
King of New York oder auch
Bunny Kingdom stammen alle aus seiner Feder. Das hier vorliegende
Carnival of Monsters hat seine eigene und lange Vorgeschichte.
Der
Amigo Verlag startete im Herbst 2017 eigens eine Kickstarter Kampagne, um einige bekannte Illustratoren der Magic Karten wieder mit
Richard Garfield zusammenzubringen und sie die Karten von
Carnival of Monsters gestalten zu lassen. Allerdings lief die Kamapgne seinerzeit so schleppend an, dass
Amigo vorzeitig die Reißleine zog, um sich anschließend neu zu orientieren. Als Resultat kam eine andere Idee für die Ausgestaltung der hier vorliegenden Ausgabe zum Tragen und sechs deutsche und ein französischer Künstler, die alle weit über ihre Landesgrenzen hinaus bekannt sein dürften, sollten jeweils die Illustrationen der Monster eines Landstriches gestalten.
Carnival of Monsters ist ein Karten-Drafting-Spiel, bei dem es in insgesamt vier Spielrunden, den so genannten Saisons, darum geht, Länderkarten-Sets zu sammeln und dazu passende Monster zu fangen, um diese anschließend in der eigenen Menagerie ausstellen zu können. Außerdem können die Spieler zusätzliche Aufgaben erfüllen oder Mitarbeiter rekrutieren, die ihnen bei der Monsterjagd helfen. Gefangene Monster bringen am Ende des Spiels, genauso wie erfüllte Aufträge, Siegpunkte. Der Spieler mit den meisten Siegpunkten gewinnt die Partie.
Jeder Spieler erhält zu Beginn des Spiels zwei zufällige Landschaften als Startkarten, ein paar Münzen als Startkapital und vor jeder Saison acht zufällige Handkarten. Zusätzlich wird zu Beginn jeder Runde eine zufällige Saisonkarte aufgedeckt, die das Fangen von Monstern, die einer bestimmten Landschaft zugehörig sind, lukrativer macht.
Das grundlegende Drafting-Prinzip ist einfach. Aus seinen Handkarten wählt der Spieler diejenige Karte aus, die er entweder sofort ausspielen oder aber gegen Zahlung einer Münze aufbewahren will, um sie später jederzeit zusätzlich ausspielen zu können. Die restlichen Karten gibt er an einen seiner beiden Nachbarn weiter. Welchen genau, das ist von der jeweiligen Saison abhängig. Gleichzeitig erhält er von seinem anderen Nachbarn ebenfalls Karten, aus denen er sich wiederum eine weitere Karte aussucht und den Rest dann wieder weitergibt. Dieses geschieht solange, bis alle acht Karten jedes Spielers verteilt sind. Die Karten selbst sind fünf Kategorien zuzuordnen: Landschaften, Monster, Mitarbeiter, Events und geheime Ziele.
Einfache Landschaftskarten können jederzeit kostenfrei ausgelegt werden, höherwertige benötigen schon eine entsprechende Anzahl ausliegender, identischer Landschaftskarten. Mitarbeiter werden gekauft, ausgelegt und helfen dem entsprechenden Spieler ab diesem Zeitpunkt mit ihren jeweiligen Spezialfähigkeiten im Spiel. Eventkarten lösen einen Sofort-Effekt aus. Der bestmögliche Zeitpunkt zum Ausspielen hängt von der jeweiligen Karte ab. Geheime Ziel-Karten werden hingegen gar nicht ausgespielt, sondern müssen bis zum Ende der Partie aufgehoben werden, um dann damit zusätzliche Siegpunkte zu generieren. Allerdings sollte man seine Spielweise bzw. Kartensammlung natürlich an diesen, seinen Zielen ausrichten.
Die wichtigsten Karten sind jedoch die Monsterkarten. Sie sind den sechs verschiedenen Landschaftsformen zugehörig, können allerdings nur ausgelegt werden, wenn der Spieler die dazu notwendige Anzahl an entsprechenden Landschaftspunkten schon in seinem Besitz hat. Dabei muss man zusätzlich darauf achten, dass pro Saison jeder eigene Landschaftspunkt nur einmal einem zugehörigen Monster zugeordnet werden darf. Das erfordert von den Spielern schon einiges an logistischem Aufwand und benötigt zudem reichlich Platz in der eigenen Auslage.
Monster sind meistens nicht kuschlig sondern teilweise richtig gefährlich. Das wird bei
Carnival of Monsters durch entsprechende Gefahrensymbole auf den jeweiligen Monsterkarten deutlich gemacht. Ist die Drafting-Phase vorüber, wird von allen Spielern gleichzeitig die so genannte Gefahrenprobe ausgeführt. Zu diesem Zweck werden die drei Jäger-Würfeln gewürfelt, um zu sehen, wie viele Jäger der König jedem Spieler als Hilfe spendiert. Nun müssen die Spieler aber noch nachweisen, dass sie jedes Gefahrensymbol auf ihren Monsterkarten mit einem Fallensymbol auf den Jäger-Würfeln, den eigenen Karten oder mit gesammelten Fallen-Markern neutralisieren können. Klappt dieses nicht, so muss der jeweilige Spieler pro nicht neutralisiertem Gefahrensymbol drei Geldstücke Strafe zahlen. Geht einem Spieler während der Partie das Geld aus, so kann er bei der Bank einen Kredit aufnehmen. Für jeden Kleinkredit erhält er sofort drei Geldstücke, allerdings werden ihm im Gegenzug dafür am Ende des Spiels fünf Siegpunkte abgezogen.
Ist eine Saison vorüber, so wird die zu Beginn der Runde aufgedeckte Saisonkarte gewertet. Diese erhält derjenige Spieler als Trophäe, der die meisten Monsterpunkte im Bezug auf die geforderte Kategorie vorweisen kann. Anschließend werden die gefangenen Monster in der eigenen Menagerie abgelegt und eine neue Saison kann beginnen. Nach vier Spielrunden endet die Partie. Jetzt werden die geheimen Ziele der Spieler ausgewertet und mittels des beiliegenden Punkteblocks die Siegpunkte ermittelt und der beste Monsterjäger gekürt.