Wir können uns aber auch kooperativ zeigen und einen Diplomaten einsetzen, um Bündnisse zu schließen. Auch das passiert ohne das Wissen der anderen Gegner. Wenn einem Bündnis zugestimmt wird, können die verbündet Spielenden fortan ihre Einheiten nicht nur in ihre eigenen Gebiete setzen, sondern auch in die des Bündnispartners. Lange geheim gehalten und dann überraschend eingesetzt kann ein solches Bündnis taktisch massive Vorteile liefern. Schade ist allerdings, dass wir keine Bedingungen für Bündnisse aushandeln können.
Conquer – Hierbei handelt es sich um den wohl offensichtlichsten Teil von Leaders. All die Infanterie, Panzer und Kampfjets, die wir gekauft haben, stehen natürlich nicht zur Gartenpflege auf der Weltkarte und im Hauptquartier bereit. Sobald wir eigene Einheiten in ein Feld ziehen, das einem Gegenspieler gehört, kommt es zum Kampf. Jeder der drei Einheitentypen hat einen eigenen Würfel. Infanterie ist am wenigsten effizient, Panzer schon besser und Jets am mächtigsten. Der Kampf selbst wird einfach ausgewürfelt – unkompliziert, aber trotz Einheitentypen auch glückslastig. Interessant ist, dass wir nach der Angriffsphase in unserem Zug alle Einheiten bis auf eine pro Region abziehen müssen. Wir können also keine massive Verteidigung aufbauen. Stattdessen müssen wir Einheiten für den Fall eines Angriffs auf uns schon vor unseren eigenen Attacken im Hauptquartier behalten. Diese können wir dann später in jene Regionen setzen, in denen wir angegriffen werden.
Neben all diesen unmittelbaren Spielaktionen könne wir auch Missionen erfüllen. Zu jedem Zeitpunkt stehen jedem Spielenden drei Missionen offen. Um diese zu erfüllen, muss man einmalig eine bestimmte Leistung bringen – etwa 30 Infanterieeinheiten kaufen. Für jede erfüllte Mission steigen wir einen Rang auf. Erreichen wir den Rang des Leaders, gewinnen wir so sogar das Spiel!
Außerdem ist wichtig, dass Leaders ein asymmetrisches Spiel ist. Das bedeutet, dass es verschiedene Fraktionen gibt, die sich nicht ganz gleich spielen. Jede Fraktion hat eine einzigartige Fähigkeit. Während zum Beispiel Deutschland eine besonders große Wirtschaftsleistung hat und somit einen Bonus an Produktionspunkten bekommt, erhalten britische Soldaten einen Kampfbonus, wenn sie über ein Seefeld angreifen.
Technischer Service und Einstiegshürde
Bevor wir Leaders spielen können, müssen wir aber zunächst nicht nur die kostenlose App herunterladen und installieren, sondern auch einen Combined Games Account anlegen. Eine gewisse Einstiegshürde ist also gegeben, auch wenn das Prozedere flott erledigt ist.
Dafür bieten Rudy Games einen ganz besonderen Service an: Es gibt eine eigene Support-Nummer für Leaders, an die wir jederzeit Fragen aller Art über WhatsApp stellen können. Bei unseren Anfragen haben wir jeweils innerhalb weniger Minuten eine Antwort direkt vom Verlagsteam und den Autoren bekommen! Das ist Service, der wirklich seinesgleichen sucht.
Heimlich und Co.
Die größte Stärke von Leaders ist unserer Meinung, dass über die App viele Dinge geheim abgewickelt werden. Wesentliche Teile unseres Zugs erledigen wir im Verborgenen. Das gibt uns die Möglichkeit, unsere Strategie lange zu planen und dann überraschend in einem Zug auf das Spielfeld zu bringen. Auch Bündnisse können hinter dem Rücken der anderen geschlossen werden und über Saboteure oder Spione können wir unseren Widersachern schaden, ohne dass sie sagen können, von wem der Angriff kam. All das sind grandiose Ideen, die wesentlich zum Spielspaß von Leaders beitragen.
Gleichzeitig liegt hier aber auch die größte, sogar fast einzige Schwäche von Leaders. Wenn wir nämlich einen gefinkelten Spielzug genau durchdenken oder unsere Strategie für die nächsten Züge planen, kriegt der Rest am Tisch davon nichts mit. Dadurch entstehen Wartezeiten, die immer wieder gewaltig den Schwung aus dem Geschehen nehmen. Das kann den Spannungsbogen schon mal hart anschlagen. Schade, weil die Grundideen wirklich gut sind. Ansonsten können wir nur den relativ hohen Glücksfaktor bei den Kämpfen bemängeln, die einfach ausgewürfelt werden. Auch wenn wir drei Einheitentypen haben und ja auch mit Technologien mithelfen können, die Kämpfe also schon überlegter sind als beim geistigen Vater Risiko, dürfte es bei einem Spiel, das mindestens zwei Stunden dauert, noch etwas berechenbarer zugehen. Das ist aber nur ein kleiner Minuspunkt und gleichzeitig neben der großen Down Time der einzig erwähnenswerte. Gäbe es die langen Wartezeiten nicht, wäre Leaders bei uns daher ganze zwei Wertungspunkte besser weggekommen.
35,40 €
Fazit
Jakob | 27.12.2021
Seit Multi Device Support gibt es keine Wartezeiten mehr. Am Kampfsystem könnte man tatsächlich noch was machen
Kevin Busch | 12.01.2019
Ich habe LEADERS auf der Spielwiesn in München kennengelernt und dort auch gekauft.
Der whatsapp Support sucht echt seines gleichen (am 30. Dezember hatten wir fragen die in kürzester Zeit freundlich beantwortet wurden).
Die Wartezeit kann man beschränken, indem man in der App einen Timer einstellt, wie lange sich jemand im Hauptquartier aufhalten darf.
Mich hat LEADERS voll überzeugt
Redaktionelle Wertung:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 13 Jahren
Spieldauer: 120 bis 240 Minuten
Preis: 40 Euro
Erscheinungsjahr: 2013
Verlag: Rudy Games
Genre: Bluff, Strategie, Taktik
Zubehör:
1 Regel
1 Spielfeld
6 Leader-Karten
6 Spielertafeln
30 Infanterie-Figuren pro Farbe
10 Panzer-Figuren pro Farbe
10 Jets pro Farbe
4 Holzmarker pro Farbe