Spielziel
Wie bei vielen anderen Spielen auch gewinnt, wer am Ende die meisten Siegpunkte sein Eigen nennen kann. Diese erhalten die mutigen Wikinger mit Warenkisten, wenn sie zum richtigen Zeitpunkt auf dem richtigen Wikingerschiff vertreten sind. Die zweite Möglichkeit besteht darin, auf die einflussreichste Sippe eines in See stechenden Wikingerschiffes zu wetten.
Aufbau
Zu Beginn werden die Wikingerschiffe mit jeweils einem Schiffsbug und drei beliebigen Rumpfteilen unterschiedlicher (Spieler-)Farbe am Kai festgemacht. Auf jeder Seite eines Rumpfes sind zwischen ein und drei farbige Schilde abgebildet, die für den Einfluss der jeweiligen Wikinger stehen. Je nach Spielerzahl bekommt jeder Spieler zwischen zwei und vier Wikingerfiguren, vier Fässer-Chips und ein farbiges Schild zur Kennzeichnung der eigenen Spielerfarbe.
Direkt am Kai sind zehn Gebäude sowie ein Marktplatz abgebildet. Diese stehen jeweils für eine bestimmte Aktion, die ein dort eingesetzter Wikinger ausführen darf. Die Wikinger werden zu Spielbeginn nach einem vorgegebenen Schema auf die entsprechenden Felder der Vorderseite gestellt. Der schwarze Wikinger-Häuptling kommt an den Rand der gegenüberliegenden Gebäudeseite. Die drei Warenwert-Marker kommen auf den Marktplatz, die 15 Warenkisten werden gemischt und kommen als verdeckte Stapel neben die beiden Warenlager. Zu guter Letzt kommen die acht Schiffsbug-Teile neben den Spielplan. Jetzt kann der Spaß losgehen.
Der Kampf um die einflussreichste Sippe im Fjord beginnt
Über sieben bis acht Runden wird um die meisten Siegpunkte gerungen. Hierzu bewegen die Spieler ihre Wikinger von einer Seite der Gebäudereihe zur anderen, immer dorthin, wo der Wikinger-Häuptling steht. Dann führen sie die Aktion des Zielgebäudes oder des Marktplatzes aus. Es beginnt immer der Wikinger, der auf dem Startspieler-Gebäude oder am nächsten dazu steht, danach geht es der Reihe nach weiter. Sind alle Wikinger auf der Seite des Häuptlings, endet eine Runde und eventuell sticht eines der Wikingerschiffe in See. Sobald sieben Schiffe den Hafen verlassen haben, endet die Partie, ansonsten wandert der Häuptling auf die andere Gebäudeseite und eine neue Runde beginnt.
Die Aktionen im Einzelnen:
- Startspieler - Du darfst in der kommenden Runde beginnen.
- Vordringen - Versetze einen Schiffsrumpf deiner Farbe direkt nach vorne hinter den Bug dieses Schiffes.
- Schiffswechsel - Verschiebe einen Schiffsrumpf deiner Farbe ans hintere Ende eines anderen Wikingerschiffes.
- Taverne 1 - Platziere einen deiner Fässer-Chips bei einem Wikingerschiff und wette so auf den einflussreichsten Spieler dieses Schiffes.
- Warenlager 1 - Ziehe eine Warenkiste und platziere diese offen auf einem beliebigen Schiffsbug.
- Marktplatz - Erhöhe den Waren-Wert einer Handelsware um ein Feld.
- Versetzen - Versetze einen beliebigen Schiffsrumpf ans hintere Ende eines anderen Schiffes.
- Taverne 2 - Nutze die Funktion der Taverne 1 oder verschiebe den bereits eingesetzten eigenen Fässer-Chip zu einem anderen Wikingerschiff.
- Warenlager 2 - Ziehe drei Warenkisten und platziere eine davon auf einem beliebigen Schiffsbug.
- Aufbruch - Nimm ein Schiffs-Heck und bestimme bei Rundenende, welches Wikingerschiff ausläuft.
- Besatzungstausch - Vertausche bei zwei Schiffen jeweils einen Schiffsrumpf miteinander.
Sofort nach dem Aufbruch des siebten Schiffes endet die Partie und das letzte Wikingerschiff verbleibt samt Warenkisten im Hafen. Nun decken alle ihre gesammelten Warenkisten und Fässer auf und addieren ihre Siegpunkte. Der punktbeste Wikinger gewinnt und wird Häuptling der einflussreichsten Sippe des Fjords.
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Fazit
Vikings on Board gibt durch seine Aufmachung leider mehr vor als es in Wirklichkeit ist, nämlich ein profanes Wikinger-Einsetzspiel. In dieser Form könnte das Thema jedes beliebig andere sein. Unbestritten sind das sehr wertige Material und der große Aufwand, der durch die bereits vorgebastelten Schiffseinzelteile und die Aufbewahrung des gesamten Materials in der Spieleschachtel betrieben wurde. Auch die auf sehr wertigem Glossy-Papier bunt gedruckten Hefte der Spielanleitung in acht Sprachen fordern mir Respekt ab.
Nur leider können die an Bord gehenden Wikinger meinem hohen Erwartungsdruck nicht standhalten. Zu profan ist der Spielablauf, denn hier geht es schlicht und ergreifend um Mehrheiten. Dass diese auch durch das völlig unrealistische Verschieben von diversen Schiffsteilen erreicht wird, möchte ich noch nicht mal als Negativpunkt gelten lassen, auch wenn es mich persönlich vom Ablauf her doch sehr gestört hat.
Als völlig überflüssig und unnötig sind in meinen Spielgruppen dagegen die Wetteinsätze mit den Fässer-Chips aufgefallen. Für das Setzen der Chips wird eine ganze Aktion „verschwendet”, nur um dann durch diverse Umgruppierungen der Schiffsrümpfe doch völlig falsch zu liegen. Also flugs noch eine Aktion verschwendet und den Chip versetzt – brachte aber auch nichts ein. Und wenn doch, war der Kosten-Nutzen-Faktor mit maximal vier Siegpunkten recht übersichtlich.
Schade eigentlich, ich hatte mir von Vikings on Board deutlich mehr versprochen. Hier gilt: Mehr Schein als Sein.
Plus
- Sortiereinsatz der Schachtel
- sehr wertiges Spielmaterial
- Drachenboote sind schon zusammengebaut
Minus
- Spielatmosphäre fällt im Gegensatz zum Material deutlich ab
- Wetteinsätze wirken deplatziert
- Verschiebung einzelner Rumpfteile unrealistisch
- Blendwerk
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Details
1 Spielbrett
4 Schilde
3 Warenwert-Marker
15 Warenfässer (Fell, Getreide, Metall)
16 Fässer-Chips
24 Schiffsrumpf-Teile
8 Schiffsbug-Teile
7 Schiffsheck-Teile
17 Wikinger
Spielregel in acht Sprachen
Statistik
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