Offenbar waren Steffen Benndorf und Reinhard Staupe der Meinung, dass das 2014 erschienene The Game noch nicht schwierig genug sei und erweiterten das kooperative Kartenspiel um 7 verschiedene Befehle.
Das Spielprinzip
Das Spielprinzip bleibt dasselbe. Hier eine Kurzfassung des Grundspiels:
Alle Spieler spielen gemeinsam als Team und versuchen das Spiel selbst zu schlagen. Dafür müssen alle 98 Karten auf vier Kartenstapel, aufsteigend beziehungsweise absteigend, abgelegt werden. Zwei der Kartenstapel beginnen bei 1, die anderen beiden bei 99. Kommunikation ist hier der Schlüssel zum Erfolg, jedoch dürfen keine genauen Zahlenwerte genannt werden.
Jeder Spieler erhält abhängig von der Spieleranzahl 6-8 Karten. Der aktive Spieler muss mindestens zwei (er kann auch mehrere) seiner Handwarten auf beliebige Stapel legen und anschließend genauso viele Karten vom Nachziehstapel nachziehen. Auf den beiden Einserstapeln müssen die Zahlenkarten immer höher werden (z.B. 4, 7, 16, 38,…). Auf den mit 99 beginnenden Stapeln müssen immer niedrigere Zahlenkarten gelegt werden (z.B. 94, 86, 73, 64,…).
Mithilfe des Rückwärts-Trick können, durch platzieren einer um genau 10 höheren beziehungsweise 10 niedrigeren Zahlenkarte, die ausliegenden Kartenstöße wieder um jeweils 10 erhöht oder gesenkt werden. Beispiel: Auf einem mit eins beginnenden Stapel liegt die 47. Normalerweise muss darauf eine höhere Karte platziert werden. Der Rückwärts-Trick ermöglicht es jedoch mit der 37 den Kartenstoß um genau 10 zu senken und gibt so wieder mehr Spierlaum.
Das Spiel kann nur gewonnen werden, wenn alle 98 Karten auf die vier Stapel aufgeteilt werden können. Ansonsten gewinnt The Game.
Klingt schwierig? Ist es auch!
Die 7 verschiedenen neuen Befehle, die auf 28 Kartenwerten aufgedruckt sind, vereinfachen die ganze Sache kein bisschen, ganz im Gegenteil!
Die Befehle sind in zwei Gruppen geteilt. Befehle mit orangenen Blitz-Symbolen müssen sofort ausgeführt werden und gelten nur für den Spieler, der die Karte spielt.
Befehle mit einem blauen Unendlichkeitssymbol gelten für alle Spieler und werden aktiv, sobald sie ausgespielt werden. Sie behalten so lange ihre Gültigkeit, bis sie abgedeckt und nicht mehr sichtbar sind. Es kann durchaus vorkommen, dass mehrere dieser Befehle gleichzeitig auf verschiedenen Stapeln ausliegen. Alle Befehle sind gültig und einzuhalten.
Fazit
Wer bereits zu The Game eine tiefe emotionale Hassliebe aufbauen konnte, wird seine intensiven Gefühle zu The Game Extreme noch vertiefen können.
Allen Anfängern sei geraten, die ersten Paar Spielrunden mit den „einfachen” The Game-Regeln zu spielen, um das Spiel und seine Dynamiken kennen zu lernen. Dies ist auch ganz einfach mit dem Extreme Kartenset durchführbar. Dafür müssen einfach nur die Aktionssymbole ignoriert und nur die Zahlenwerte beachtet werden. Anschließend können bei weiteren Runden ganz einfach die Extreme-Aktionen hinzugefügt werden.
Für The Game Extreme ist es sicher ratsam, viel Geduld und Willensstärke mitzubringen, denn es erwartet euch ein Spiel mit Nervenkitzel, Überraschungen, Enttäuschungen, Glücksmomenten, „Wasmachtderdennda”-Augenblicken und vor allem häufigen Niederlagen.
Doch hat man The Game Extreme endlich, nach etlichen Fehlversuchen, doch einmal siegreich hinter sich gebracht, ist die Freude unbeschreiblich groß.
Redaktionelle Wertung:
Spieleranzahl: 1 bis 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 8.4 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Nürnberger-Spielkarten Verlag
Autor: Reinhard Staupe, Steffen Benndorf
Grafiker: Oliver Freudenreich
Genre: Karten, Kommunikation, Kooperationsspiel, Legen
Zubehör:
1 Spielanleitung
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