Verbessere dein Gold, bluffe bei den Geboten und nutze jeden Taler taktisch – in Nidavellir gewinnt, wer sein Münzspiel meistert!
In Nidavellir versucht man als Mitglied des königlichen Rates eine möglichst große Zwergenstreitmacht aufzustellen, um den entkommenen Drachen Fanfir zu bekämpfen. Durch Aufwertung des eigenen Münzsatzes und den geschickten Einsatz der verfügbaren Münzen wirbt man Zwerge aus verschiedenen Klassen an und rekrutiert Helden mit Spezialfähigkeiten. Wer in der Schlusswertung die größte Streitmacht besitzt, gewinnt.
Wie sammle ich Zwerge...
Es gibt Zwerge in fünf verschiedenen Klassen, die durch Bezahlung mit Goldmünzen für eure Streitmacht rekrutiert werden. Zu Beginn jeder Runde liegen in drei Tavernen jeweils so viele Zwerge offen aus, wie Spieler in der Partie sind. Jeder Spieler platziert nun verdeckt (Achtung: Bluffgefahr!) die fünf eigenen Münzen: Eine je Taverne als Gebot, um Zwerge zu rekrutieren und zwei in den “Beutel“, um seine Münzen permanent zu verbessern.
Nun werden nacheinander die einzelnen Tavernen offengelegt. Wer die wertvollste Münze bietet, darf zuerst einen Zwerg seiner Wahl rekrutieren usw. Wer die Münze mit dem Wert 0 als Gebot legt, rekrutiert zwar nur den letzten übrigen Zwerg, deckt nun aber seinen Beutel auf und wertet Münzen auf. Die höhere der beiden Münzen wird abgegeben und durch eine ersetzt, die der Summe der beiden Münzen im Beutel entspricht. Wer also beim Bieten in den Tavernen spart, hat in zukünftigen Runden ein höheres Budget.
... und warum?
Im Grunde genommen ist es ganz einfach: Die Zwerge der verschiedenen Klassen bringen am Spielende Punkte, wobei sich die Mechanismen zwischen den Klassen unterscheiden. Bei einigen muss man möglichst viele der gleichen Sorte sammeln, bei anderen bringt jeder Zwerg individuell Punkte. Schafft man es, Sets mit je einem Zwerg pro Klasse zu komplettieren, darf man zusätzlich je Set sofort einen Helden aus der für alle offenen Auslage rekrutieren. Diese können entweder eine Klasse verstärken oder klassenunabhängige Effekte haben, die in der Schlusswertung Punkte bringen.
Gespielt wird in zwei Zeitaltern, wobei es für jedes Zeitalter einen eigenen Satz Zwergenkarten gibt, die sich allerdings leider kaum unterscheiden. Nach Ende des ersten Zeitalters gibt es eine Zwischenwertung, in der man eine permanente Verbesserung erhält, wenn man in einer der Klassen die meisten Zwerge rekrutiert hat. Nidavellir lebt davon, zwischen unterschiedlichen Strategien abzuwägen, die Taktik der Gegner vorherzusehen und geschickt zu bluffen.
Durch das verdeckte Legen der Gebote am Anfang jeder Runde gilt es abzuschätzen, wer wohl gerne welchen Zwerg in welcher Taverne rekrutieren würde und zu bewerten, ob man darum konkurrieren möchte/ kann oder lieber direkt eine andere Taktik verfolgt. Wer in frühen Runden mehr in die Aufwertung seiner Münzen investiert, hat für spätere Gebotsrunden natürlich bessere Karten, -äh Münzen.
Spieletester
Fazit
Nidavellir ist durch das simple Spielprinzip und die nicht sonderlich komplexen Heldenfähigkeiten zügig zu erklären. Im Spielfluss gibt es keine langen Wartezeiten, da zu Beginn einer Runde zugleich die Gebote gelegt werden und das Ergebnis danach gemeinsam abgehandelt wird. Die angegebene Spieldauer von 40-60 Minuten wurde bei uns ab der zweiten Partie deutlich unterschritten.
Durch die verschiedenen taktischen Möglichkeiten lässt sich Nidavellir gut auch zwei bis drei mal hintereinander spielen. Wird in einer Partie zum Beispiel um die Klasse “Jäger“ konkurriert, können ganz nach Spielverlauf in der nächsten die “Entdecker“ die begehrteste Klasse sein. So ergeben sich interessante Unterschiede zwischen den Durchgängen. Auf lange Sicht würde dem Spiel allerdings noch die eine oder andere Variation im Spielprinzip gut tun. Ein weiteres Manko ist, dass die unterschiedlichen Helden und Klassen nicht wirklich ausbalanciert sind und manche Helden so gut wie nie rekrutiert werden.
Wer ein schön illustriertes Spiel für gesellige Abende sucht, das schnell erklärt und zügig spielbar ist, wird trotz der erwähnten Kritikpunkte sicher eine Freude mit Nidavellir haben.
Plus
- schnell erklärt
- geringe Wartezeiten
- ansprechendes Design
- mehrere Partien hintereinander spielbar
Minus
- fehlende Balance der Kartenstärke
- wenig Variation im Verlauf einer Partie
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Details
86 Zwergenkarten
6 Auszeichnungskarten
5 Subventionskarten
21 Heldenkarten
5 Truppentableaus
25 Kupermünzen
34 Goldmünzen
3 Tauschplättchen
6 Juwelen
1 Wertungsblock
4 Kartenhalter
1 Schatzkammer
1 Spielregel
Statistik
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