"Doch die Sonne wärmt überall jeden, und die Blumen blüh'n überall gleich" sang Udo Jürgens einst. Wäre das wirklich so, würde das Floral die Spielgrundlage entziehen. Dort rittert man nämlich um die größten Blumenbeete.
Die Blumenkarten
Das Spiel besteht aus Karten, die in einem 2x3-Raster sechs Blumenbeete zeigen. Jedes Blumenbeet hat eine bestimmte Farbe, auf jeder Karte gibt es einen anderen Farbmix und/oder eine andere Anordnung von Beeten. Auf jeder Karte sind die Beete einer Farbe mit einem Stern markiert, dies werden wir im weiteren Verlauf noch benötigen.
Der Spielablauf
In der ersten Runde legt jeder Spieler eine seiner drei Handkarten als Start seiner Auslage vor sich auf den Tisch, eine weitere Karte in die Tischmitte, dann zieht man zwei Karten nach. Die Karten in der Tischmitte bilden die Aufträge.
Ab der zweiten Runde läuft es dann so: Man legt eine Karte so auf seine bisherigen, dass man wenigstens zwei Beete überdeckt. Nun darf man einen Auftrag erfüllen. Dazu muss man in einer Farbe die meisten zusammenhängenden Blumenbeete haben und es muss eine Karte bei den Aufträgen liegen, bei denen die Felder exakt dieser Farbe mit Sternen markiert sind. Trifft das alles zu, darf man die Auftragskarte an sich nehmen. Sie zählt am Ende so viele Punkte, wie Felder dieser Farbe (und somit Sterne) darauf sind. Dann legt man wie gehabt eine Karte in die Mitte und zieht zwei Karten nach.
Das Spielende
Ist der Nachziehstapel aufgebraucht, endet das Spiel. Die aktuell in der Tischmitte liegenden Aufträge werden an die Spieler vergeben, die die jeweils größten Blumenbeete haben. Zusätzlich darf jeder Spieler eine Handkarte auf seinen Punktestapel legen, wenn er sie als Auftrag erfüllen kann. Nun zählt jeder Spieler die Sterne in seinem Punktestapel, die höchste Summe gewinnt.
Der Solomode
Wer gerade keine Spielpartner zur Hand hat, kann Floral auch alleine spielen. Hierfür steht uns der imaginäre Bob zur Verfügung. Entsprechend spielt man mit demselben Kartensatz, als würden zwei physische Spieler am Tisch sitzen. Spielziel ist es, am Ende in vier der sechs im Spiel vorkommenden Farben, ein größeres, zusammenhängendes Beet zu haben als Bob. Aufträge gibt es entsprechend keine. Die Regel "Karten überdecken sich" kennt Bob nicht, er legt die ihm zu Beginn zugelosten neun Karten in definierter Ausrichtung und Reihenfolge aneinander. Damit der Solospieler nicht von Anfang an die volle Information über Bobs schlussendlichen Garten hat, wächst Bobs Auslage von Runde zu Runde.
Spieletester
Fazit
Dass man vor dem Spiel den Kartensatz an die Spielerzahl anpassen muss, indem man bestimmte Karten für gewisse Spielerzahlen aussortiert, ist etwas lästig. Aber wenn alle zusammenhelfen, ist es schnell erledigt. Ebenso schnell ist das Regelstudium durch, viele Regeln gibt es ja nicht.
Floral bietet viele Erfolgserlebnisse: In den meisten Runden schafft man es, einen Auftrag zu erfüllen. Die Frage ist nur, wie punkteträchtig dieser ist. Natürlich kann man sich selbst Aufträge zuschanzen, wenn man in einer Farbe weit vorne liegt. Will man allerdings überholen, steht man vor dem Dilemma: Spiele ich eine Karte mit vielen Symbolen in meine Auslage, erhalte ich mir die notwendige Mehrheit; dafür habe ich vielleicht nur geringe Punktewerte in Aussicht. Wenn ich meine Karte mit vielen Symbolen in den Auftragspool werfe, kann man zwar viele Punkte erreichen, aber ich werde vielleicht überholt und jemand anderer streicht die Punkte ein. Wieviel Risiko geht ich ein?
Etwas Glück und mein Platz in der Spielerreihenfolge entscheiden am Ende, ob ich viele von den noch ausliegenden Aufträge erhalte, oder eben nicht. Das tut dem Spaß aber nur wenig Abbruch.
Plus
- Das Spiel kommt mit einem überschaubaren Satz von Regeln aus.
- Auch alleine spielbar.
Minus
- Vereinzelt glücksanfällig.
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Details
85 Blumenkarten
3 Übersichtskarten
2 Karten Solospiel-Anleitung
1 Spielanleitung
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