In Pfad der Elemente erschaffen wir Landschaften und versuchen, mit Hilfe von Feuer, Wasser, Erde und Luft wertvolle Kombinationen zu legen. Anfangs fühlt sich das wie ein friedliches Familienspiel an. Doch sobald die Gaben der Geister in Erscheinung treten, merken wir, wie sehr Planung und Timing hier den Unterschied machen können.
Im kompetitiven Kinderspiel Pfad der Elemente versuchen wir in 2 Phasen zunächst einen zu unserem Element passenden Pfad auszulegen und anschließend mithilfe der Gaben an die Geister Bonuspunkte einzuheimsen.
Erst bauen, dann beeinflussen
Zunächst erhält jeder von uns Landschaftsplättchen, mit denen wir unsere eigene Spieltafel gestalten. Jedes Element bringt dabei eigene Wertungsregeln mit: Wasser will in Ketten liegen, Feuer gerne nebeneinander, Erde lieber isoliert – und Luft verbindet alles. Im Draftingverfahren wählen wir reihum, welche Plättchen wir nehmen. Schon hier beginnt das Taktieren: Was passt zu meiner Strategie, was darf niemand anders bekommen?
Danach beginnt der zweite Teil der Partie: die Begegnung mit den Geistern. In der Tischmitte liegen quadratische Karten mit Elementargeistern verdeckt aus. Immer zwei davon dürfen aufgedeckt werden – bei einem passenden Paar platzieren wir einen Geist auf unserem Pfad. Der zweite geht an den Mitspielenden mit den wenigsten Geistern, was für interessante Entscheidungen sorgt. Wir beeinflussen also nicht nur unser eigenes Spiel, sondern auch das der anderen. Gleichzeitig kann so kein Spieler komplett abgehängt werden, da sich die Anzahl der Geister auf den Pfaden meistens in Balance befindet.
Was anfangs wie ein Memory-Mechanismus wirkt, entfaltet nach und nach ein hohes Maß an Interaktion. Viele Geister haben Spezialfähigkeiten – etwa das Verschieben von Plättchen oder das Vertreiben gegnerischer Geister. Je nach Mitspieler kann eine Runde also friedlich oder unerwartet konfrontativ verlaufen.
Taktisches Familienspiel mit Entwicklungspotenzial
Die eigentlichen Spielmechaniken sind leicht zu erklären. Beide Phasen spielen sich flott und bieten dank variabler Tableaus schon im einfachen Modus einen hohen Wiederspielwert. Im Fortgeschrittenen Modus kommen noch die "guten Omen" hinzu. Diese können in Kombination mit Masken-Plättchen weitere Bonuspunkte generieren, so dass wir schlussendlich drei verschiedene Quellen für unser Punktekonto haben: Unser Pfad, die "richtigen" Geister sowie die guten Omen. Die Punkte sind hierbei direkt an die einzelnen Spiel-Phasen gekoppelt: Zu Beginn überwiegt das Bauen, später das gezielte Stören und Taktieren. Sobald das letzte Geisterpärchen aufgedeckt ist, dürfen die verbliebenen Gaben an die Geister genutzt werden, um etwa eigene Geister noch einmal zu verschieben und so weitere Punkte zu ergattern. Anschließend folgt die Auswertung und der Spieler mit den meisten Punkten gewinnt.
Auch eine Solo-Variante ist enthalten, in der wir gegen ein Schattenwesen antreten und versuchen, unseren eigenen Highscore zu schlagen.
Kinderfreundliches Material
Das Material ist robust und auch für Kinderhände (und einem nicht immer ganz so sorgsamen Umgang) gut geeignet. Einzig die Gaben an die Geister Marker fallen einen Zacken zu klein und dünn aus. Dafür kommt das ganze Spiel ohne Plastik daher.
Spieletester
Fazit
Pfad der Elemente bietet wesentlich mehr Tiefe, als ich von einem Kinderspiel erwartet habe. Das ist gleichzeitig positiv und negativ zu verstehen:
Der Aufbau des Pfades mit den verschiedenen Elementen ist schon durchaus fordernd, aber auch für Kinder noch machbar. Die zahlreichen Interaktionen und Auswirkungen der Beeinflussung der Geister auf dem eigenen UND den fremden Pfaden übersteigt das taktische Verständnis von jungen Spielern jedoch definitiv! Das macht das Spiel aber tatsächlich auch für ältere Spieler und sogar Erwachsene noch interessant. Um das volle Spielerlebnis zu verstehen und zu genießen fände ich jedoch ein Mindestalter von acht Jahren angemessener.
Das Spiel selbst macht hingegen vieles richtig. Bereits beim Drafting während der Pfad-Bau-Phase ist ordentlicher Tiefgang geboten. Die anschließende Geisterphase kann konstruktiv, aber auch destruktiv genutzt werden. Und die Bonuspunkte im fortgeschrittenen Modus über die gute Omen Karten sorgen für weitere strategische Möglichkeiten.
Mir persönlich gefällt das Gesamtpaket sehr gut – inhaltlich würde ich glatt neun Punkte vergeben. Aber mit Blick auf das zu niedrig angesetzte Mindestalter bleibe ich bei acht.
Plus
- spannende Pfad-Bau-Phase
- noch spannendere Geister-Phase
- viel Interaktion zwischen den Spielern
- fortgeschrittener Modus mit weiterem Spielelement "gute Omen"
Minus
- Mindestalter zu niedrig angegeben
- für Kinder stellenweise zu komplex/kompliziert
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Details
48 Pfadfelder
40 Elementargeister
28 Gute Omen (Karten)
40 Gaben an die Geister (Marker)
4 Tableaus
1 Anleitung
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