Könnt ihr euch noch an Rajas of the Ganges erinnern? Nach dem großen Spiel und einem Würfelspiel, gibt es das Ganze auch als Kartenspiel. Wobei die Karten unter anderem die Funktion der Würfel übernehmen. Aber keine Angst, ihr müsst jetzt nicht so würfeln, dass die Karte auf der Kante stehen bleibt. ;-)
Aufbau des Spiels
Die Aktionskarten werden gemischt und einige davon in der Tischmitte ausgelegt. Jeder Spieler startet mit einer kleinen Kartenhand. Allerdings sind diese beiden Bereiche sehr unterschiedlich: Während die am Tisch liegenden Karten mit der Aktionsseite nach oben liegen, hat man die Handkarten so in der Hand, dass man den auf der Rückseite abgedruckten Würfel sehen kann.
Das restliche Spielmaterial, also diverse Token und Verwalterkarten, werden griffbereit gelegt. Der Startspieler enthält den Elefantenmarker.
Ablauf eines Spielzugs
Bevor wir uns in den Ablauf stürzen, sehen wir uns die Aktionskarten genauer an: Auf der Aktionsseite ist eine farbige Markierung, welche dieselbe Farbe wie der auf der Rückseite abgedruckte Würfel hat. Die Höhe des Würfels erfährt man aber erst, wenn man die Karte umdreht. Das darf man aber nicht einfach so machen. Außerdem nutzt man viel lieber die Aktionsseite. Da gibt es Palastgebäude, Handelsstationen, Schiffe und Palastbewohner. Außer Handelsstationen hat jede Karte einen Wert, den man (je nach Kartentyp) genau oder mindestens bezahlen muss. In manchen Fällen ist, neben dem Wert, auch noch eine bestimmte Farbe gefordert.
Bin ich an der Reihe, kann ich eine beliebige Karte gratis auf die Hand nehmen, wodurch sie automatisch auf ihre Würfelseite gedreht wird. Oder ich bezahle den Preis einer Karte, führe die Aktion der Karte aus und/oder lege sie vor mir ab. Dadurch erhalte ich außerdem Münzen, Karma, Ruhm oder Waren.
Spannend wird es immer dann, wenn ich drei (selten: sechs) von einer Sorte habe: Drei Schiffe, drei gleiche oder unterschiedliche Waren bzw. Paläste, Karmatoken... Diese werden dann nämlich eingetauscht. Sie werden zu Verwaltern (die mir Extrazüge oder Würfel bringen), Münzen oder Ruhm. Münzen und Ruhm sind es am Ende, die ich benötige, um meine Zählleistenkarten zu aktivieren. Dies bringt mich nicht nur dem Spielziel näher, sondern bringt mir auch einen Bonus.
Endphase des Spiels
Wer all seine Zählleistenkarten umdrehen konnte, triggert die Schlussphase des Spiels. Es wird noch so lange gespielt, bis alle gleich oft an der Reihe waren. Hat es sonst niemand geschafft, alle Zählleistenkarten zu aktivieren? Dann hat der eine Spieler gewonnen.
Haben mehrere Spieler alle Zählleistenkarten umgedreht, werden restliche Ruhm und Münzen als Tiebreaker herangezogen.
Spieletester
Fazit
Das Rajas of the Ganges Kartenspiel ist voll mit indirekter Interaktion. Was nehme ich aus der Auslage, weil es jemand anderer gut brauchen könnte? Welche Optionen bieten meine Würfel für die nahe Zukunft? Sammle ich lieber Münzen oder Ruhm? Entscheidung über Entscheidung, die getroffen werden will und die Mitunter auch Zeit braucht (was Wartezeiten für die Mitspieler bedeutet). Und dann auch noch die Möglichkeit von Mehrfach-Zügen, ausgelöst meist durch Verwalterkarten.
Für mich liegt die optimale Spielerzahl bei drei Personen. Zu zweit ist es fast schon zu "einfach", während man zu viert mit dem Schauen gar nicht mehr hinterher kommt weil sich in der Auslage so viel ändert, bis ich wieder an der Reihe bin (was wiederum heißt, dass ich erst dann beginne meinen Zug zu planen, wenn ich an die Reihe kommt; weitere Wartezeiten sind die Folge).
Das Spiel ist schön gestaltet und ausgestattet. Lediglich die Symbolik auf den Übersichtskarten habe ich teils nicht ganz verstanden.
Plus
- schöne Illustration
- viel Interaktion, wenn auch "nur" indirekt
Minus
- bei Grüblern entstehen einige Wartezeiten
- in voller Besetzung gibt es einige Wartezeiten
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Details
24 Zählleistenkarten
8 Übersichtskarten
144 Aktionskarten
12 Verwalterkarten
8 Karmatoken
14 Münztoken
10 Ruhmestoken
1 Startspielermarker
1 Spielanleitung
Statistik
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