Wer schafft es zuerst, die gesuchte Zielzahl zu sammeln? Dafür müssen wir mit unseren vorhandenen Zahlen die richtigen Additionen durchführen. In Catch the Number sind Schnelligkeit und Auffassungsgabe gefragt, um im Zahlenrennen die Nase vorn zu haben.
Die Spieler versuchen, mit ihren erhaltenen Zahlen eine Zielzahl mittels Addition zu erreichen. Dafür gibt es Punkte, wer als erstes sieben davon hat, gewinnt das Spiel.
Zunächst werden alle Zahlenteile (insgesamt 40 Stück) mit den Werten 1-6 in die Mitte gelegt. Der erste Spieler würfelt einen großen Würfel, welcher die Zahlen 7-12 zeigt. Dies ist der zu erreichende Zielwert. Nun würfelt jeder Spieler reihum mit einem kleinen sechsseitigen Würfel und darf sich die erwürfelte Zahl aus dem Zahlenpool nehmen. Sobald ein Spieler mit "seinen" vor sich ausliegenden Zahlen den Zielwert erreicht, darf er die benötigten Zahlen ablegen und seine Spielfigur eins oder zwei Felder auf dem Spielertableau nach vorne rücken, je nachdem was der große Würfel anzeigt. Wer den Zielwert nicht erreicht darf sich seine Zahlen dementsprechend behalten und hat so für den nächsten Zielwert bereits eine solide Basis. Auf Grund dieser Spielmechanik bleiben die Spieler punktetechnisch in der Regel gleichauf, so dass ein spannender Wettkampf bis zum Schluss entsteht.
Ein klein wenig mehr Wettkampf
Wer noch einen Zacken kompetitiver spielen möchte, nimmt die "Joker" Variante. Hier wird der kleine Würfel der Grundvariante mit einem Würfel ausgetauscht, welcher statt einer 1 einen Stern hat. Die Regeln bleiben zunächst dieselben, aber wer einen Stern würfelt, darf sich eine Zahl aus dem Vorrat eines Mitspielers stibizen.
Das erhöht den Wettbewerbscharakter und rückt das eigentliche Spiel und eine Taktik in den Vordergrund, während es in der Grundvariante tatsächlich ausschließlich um das "Zahlen erkennen" und "Zusammenrechnen" geht.
Material mit Licht und Schatten
Prinzipiell kommt Catch the Number mit einem guten und kindsgerechten Material daher. Die Zahlen sind angenehm groß und lassen sich gut greifen, gerade der Zielwürfel hat eine sehr gute Größe... aber zunächst einmal verstehe ich nicht, wieso es jeweils zehn 1er und 2er Zahlen gibt, von den übrigen Zahlen aber nur jeweils fünf. Das ergibt bei einem 6-seitigen Würfel einfach wenig Sinn, zumal die 1er bei der Joker-Variante nicht mal verwendet werden. Außerdem wölben sich die Spieltableaus bereits nach dem ersten Durchgang leicht nach oben und liegen nicht mehr flach auf dem Tisch auf. Das dürfte eigentlich nicht sein. Das ist zwar noch kein Dealbreaker, könnte aber langristig problematisch werden.
Spieletester
Fazit
Catch the Number hat erstmal Potential. Gerade das richtige Zahlenerkennen im Zahlenhaufen ist eine gute Übung für Kinder und macht auch durchaus Spaß. Prinzipiell sind auch die einfachen Additionsaufgaben und das Jonglieren mit den eigenen Zahlen gut umgesetzt, weil es unter anderem ein Umdenken erfordert - quasi ein "Komm mit dem zurecht, was du bekommst!". Wenn ich bereits eine Fünf ausliegen habe und auf 11 kommen will, wäre mein naheliegendes Ziel, eine Sechs zu erhalten. Es geht aber auch mit einer weiteren Fünf und einer Eins. Oder zwei Dreier. Oder oder oder. Diese Denkleistung ist für Kinder, gerade für Vorschulkinder aber noch tatsächlich sehr schwer umzusetzen, weswegen ich die Altersempfehlung "ab 5" nur bedingt teilen kann.
Auch das eigentliche Spiel um das Erreichen der 7-Punkte-Ziellinie hilft hier nicht: Rechnen die Kinder selber alle Möglichkeiten durch, dauern die Downtimes für die übrigen Kinder zu lange. Lösen die Eltern die Rechnungen für die Kinder, leidet der Lerneffekt. Spielen wir gar in der "Joker-Variante" geht es noch weniger darum, selber alle Möglichkeiten zu rechnen, sondern durch die Diebstahl-Möglichkeit eher darum, schnell und einfach an den Zielwert zu kommen, um unsere Spielfigur weiterziehen zu dürfen.
Von allen Lernspielen, die meine Familie von der Firma Beleduc zum Testen erhalten haben, fand Catch the Number bei meinen Kindern als eigentliches Spiel den geringsten Anklang. Um den Lerneffekt "mitzunehmen" hab ich daher folgende Variante ausprobiert: Nur eins meiner Kinder spielt mit mir zusammen und wir versuchen mit wenigst möglichen Würfen die Zielzahlen zu erreichen - und zwar auch gar nicht gegeneinander, sondenr "angeleitet". Dadurch verbinden wir den sehr gut gelungen "Zahlenerkennen"-Spielanteil mit dem "einfaches Zusammenzählen", ohne etwaige Downtimes zu produzieren.
Plus
- zwei Spielvarianten
- Zahlen groß und gut für Kinderhände
- gute Lern-Kombination aus "Einfaches Addieren" und "Zahlenerkennen"
Minus
- Materialverhältnisse verwirrend
- Kartenmaterial nicht das beste
- für 5-Jährige eher noch nicht geeignet
- bei jungen Spielern zu lange Downtimes
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Details
40 Holzzahlen
1 großer Zahlenwürfel
1 Punktewürfel
1 Jokerwürfel
4 Spielfiguren
4 Spieletableaus
1 Anleitung
10 x 1
10 x 2
5 x 3
5 x 4
5 x 5er
5 x 6
Statistik
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