Good & Evil

Gut gegen Böse ist eigentlich kein Spiel, sondern der Mechanismus nachdem die Welt funktioniert.
Leider.
Im Spiel von Pablo Bravo fangen die guten Engelchen mit Heiligenschein die bösen Teufelchen mit brennendem Haarschopf.
Und umgekehrt.

Ich habe zwei Handkarten, ziehe eine vom gut gemischten Stapel nach und entscheide mich danach, eine eigene Karte (ich spiele Teufelchen) offen in meine Teufelchenarmee zu legen und sie damit zu stärken oder eine Karte verdeckt in mein Gefängnis zu legen.
Falls ich die Karte verdeckt gelegt habe, darf der Gegenspieler sofort eine Attacke gegen diese Karte reiten.

Wer hat die größere Armee?

Deckt der Gegenspieler die Karte auf und versteckt sich darunter eines meiner Teufelchen, dann wandert das Teufelchen in meine Armee und verstärkt sie. 
Ist es ein Engelchen - das wäre am Ende des Spiels ein Gewinnpunkt - wandert es in das Gefängnis der Gegenspielerin. Und nimmt - falls es eine Zahl zeigt - eine bis drei weitere Karten aus meinem Gefängnis mit. Voraussetzung: Die Armee des Angreifers ist gleich groß oder größer als jene des Verteidigers.

Spezialaktionen mancher Karten

Darf ich ein Teufelchen aus dem eigenen Gefängnis in meine Armee legen und hat zeigt die Karte eine Spezialakktion, dann darf ich sie anwenden. Diese Aktionen sind besonders schlecht beschrieben. Es gibt zwar kleine Erklärungskarten in verschiedenen Sprachen dafür, die Karten selbst sind jedoch spanisch bedruckt und man muss nach Symbol der Karte nach deren Funktion suchen. Es wäre klüger gewesen, die Karten nur mit Namen und größerem Symbol zu versehen statt mit der spanischen Beschreibung. Die hilft international wenig...
Es ist auch überhaupt nicht klar, ob die Aktion nur in diesem speziellen Fall (Attacke auf ein Teufelchen bzw. Engelchen) ausgelöst wird.
Es gibt nämlich auf den Beschreibungskarten auch Hinweise auf andere Nutzungsweise.
Keine Ahnung, was richtig ist und was falsch.

Stapel aus, Spiel aus

Das Spiel wird nach weniger als 15 Minuten beendet wenn der Nachziehstapel (er nennt Limbo, was übersetzt etwa Vorhölle bedeutet) leer ist. Gewinner ist dann wer mehr Mitglieder der gegnerischen Partei im eigenen Gefängnis gefangen hat.

Spieletester

Fazit

Es gibt Spiele, bei denen man sich fragt, ob man den oder den Zug wohl klug gespielt hat.
GOOD vs. EVIL ist ein Spiel bei dem man sich immer wieder fragt, ob man den oder den Zug wohl Regel konform gemacht hat.
Der Grund ist einfach: Die englische Spielregel ist wirklich schlecht. 
Manches wird nur in Beispielen gezeigt (erklärt will ich nicht sagen), viel wird verschwiegen und muss man sich zwischen den Zeilen suchen. Aber auch wenn alles erklärt wäre wird aus GOOD vs. EVIL kein gutes Spiel. Aber es wäre zumindest ohne schlechtes Gefühl spielbar.

Witzig sind vier Karten die man sich selbst gestalten kann.
Die zusätzlichen vier Spezialkarten (verkami cards, add-on für die spezielle Crowdfunding-Plattform Verkami) haben wir nicht verwendet, es war alles ohnehin unklar genug.

GOOD vs. EVIL scheint das erste Spiel von HOOKED Games zu sein.
Ich hoffe, Pablo Bravo kann in Zukunft seine Spiele professioneller "regeln".

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • erste Versuch des Verlags
  • nett illustriert
  • grundsätzlich sehr einfaches Spiel
  • nette Blankoengel und Teufel zum selbst gestalten

Minus

  • extrem schlechte Regel
  • Erklärungen sehr lückenhaft
  • richtig oder falsch gespielt? Keine Ahnung.

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 2
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 15 Minuten
Preis: 12,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2024
Verlag: Hooked Games
Autor: Pablo Bravo
Grafiker: Pablo Bravo
Zubehör:

2 Gefängnisse
22 Engelchenkarten
22 Teufelchenkarten
3 Spielhilfen
Spielanleitung (englisch, spanisch)
4 zusätzliche Joker-Engel (2 gut, 2 böse mit Anleitung)
4 zusätzliche Blanko-Engel (2 gut, 2 böse zum selbst zeichnen)

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