In aller Ruhe

Jede Reise hat einen Anfang und findet auch einmal ein Ende. Das Schiff beladen, der Anker eingeholt und die Segel gelichtet - es kann in See gestochen werden. Doch das Meer ist eine stürmische Geliebte, nicht selten folgen einem ruhigen Treiben raue Nächte. Gemeinsam manövriert es sich jedoch immer noch am besten. Habt ihr das Seemannsgarn im Blut?

Sich dahintreiben lassen:

In aller Ruhe ist ein, wie der Name bereits andeutet, entspanntes Spiel, in dem die Spieler versuchen die Reise Stück für Stück gemeinsam voranzutreiben. Dabei müssen möglichst naheliegende Zahlen aneinandergereiht werden, bis sich schließlich ein gesamtes Bild ergibt und sämtliche Felder belegt sind. Die erfolgreiche Reise ist nur als Team möglich, genauso ist der Fehlschlag dieser ebenso allen Reisenden bedingt.

Spielaufbautechnisch wird eine sechs mal sechs Fläche definiert, Randsteine dienen hierbei als Begrenzung um eine ausreichende Übersicht zu gewährleisten. Nun müssen, im Uhrzeigersinn, 36 der insgesamt 80 Inselkarten abgelegt werden, um schließlich das gesamte Feld mit diesen vollzufüllen. Wird die Aufgabe nicht erfüllt beziehungsweise können einzelne Felder im Verlauf nicht mehr regelkonform beleget werden, so scheitert die Reise. Jedes der Kärtchen verfügt über eine Zahl von eins bis 80, wobei diese nur in numerisch korrekter Reihenfolge platziert werden dürfen. Sprünge sind unter diesen möglich, solange die aufsteigende Reihenfolge beigehalten wird. Karten selbst bestehen aus zwei fast identen Hälften, wobei die eine den Tag und die andere die Nacht repräsentiert; wirklichen Nutzen zeigt diese Gestaltung im Grundspiel jedoch nicht.

Felder ohne benachbarte Kärtchen dürfen jederzeit frei belegt werden, während Felder mit benachbarten Kärtchen beim Belegen an Richtlinien gebunden sind. Es müssen hierbei immer so viele Kärtchen aus der Hand abgelegt werden, wie die Differenz der beiden Zahlen beträgt. Demnach ist die größte noch überwindbare Differenz eine von vier! Die Spieler selbst dürfen daneben nicht über ihre Handkarten kommunizieren oder andere Hinweise über diese geben.

Die fünf Ankunftskarten werden mit den Inselkarten zusammengemischt und gemeinsam möglichst gleichmäßig als Nachziehstapel an die Spieler verteilt. In jeden Stapel wird nun weiters eine Aufbruchkarte hineingemischt und darauffolgend zieht jeder fünf Handkarten auf. Im Uhrzeigersinn können die Spieler nun entweder eine Karte spielen oder zwei ungenutzt ablegen und in Folge wieder auf fünf Handkarten aufziehen.

Sobald eine Aufbruchkarte gezogen wird, auch in der Starthand, muss diese im äußeren Raster an die linke untere Ecke angelegt werden und gemeinsam nun alle Spieler acht Karten unbenutzt ablegen. Alle weiteren Aufbruchkarten sind von diesem Zeitpunkt an wirkungslos. Des Weiteren kann das Spiel nur gewonnen werden, wenn, nachdem alle 36 Felder erfolgreich belegt wurden, zumindest ein Spieler eine Ankunftskarte von der Hand ausspielen kann.

Abschließend verfügt das Spiel auch über eine Menge weiterer Kärtchen, in Form von Mini-Erweiterungen und Spielvarianten, um die Schwierigkeit zu erhöhen oder einfach das Spielgeschehen anzupassen.

Spieletester

29.09.2023

Fazit

Vom Aufbruch bis zur Ankunft:

Als von der Seefahrt inspiriertes Spiel treibt man, bei In aller Ruhe, geradezu im Spielgeschehen her und versucht dabei gemeinsam erfolgreich Land zu erreichen. Eine eher kurze und bündige Anleitung ermöglicht einen raschen Start, wobei die Komplexität zwar nicht allzu hoch ist, genauso aber auch, in den ersten Spielen, nicht unterschätzt werden sollte. Das Spielgeschehen selbst, wenn einmal komplett verstanden, ist fordernd; in der Grundvariante dabei aber nicht allzu schwierig.

Vor der ersten Partie muss darauf geachtet werden, einen ausreichend großen Platz zur Verfügung zu haben, denn durch das vordefinierte Raster aus den Randsteinen, ergibt sich bereits so einiges an Spielfläche. Erst einmal aufgebaut verläuft dann aber alles sehr geschmeidig und ruhig, vielleicht sogar etwas zu ruhig, denn Kommunikation unter den Spielern ist nicht allzu prominent vertreten. Dennoch können parallel zum Spielgeschehen nicht spielbezogene Gespräche gut geführt werden, was den Mangel an Interaktionen etwas ausgleicht.

Der Spielablauf selbst bleibt jedoch eher wenig abwechslungsreich und scheint gar etwas eintönig, dennoch bringen viele unterschiedliche Zusatzkomponenten, von Partie zu Partie, frischen Wind mit sich. Drei mini-erweiterungsartige Sets von Extrakärtchen und fünf alternative Varianten, darunter auch eine kompetitive, lassen die sonst so ruhige See etwas stürmischer werden.

Zusammenfassend kombiniert sich hier ein stressbefreiter Spielablauf mit einer großen Menge Denksport und ergibt in Summe ein stabiles Werk von mittellanger Dauer und mäßiger bis leicht fortgeschrittener Schwierigkeit. Durch unterschiedliche Zusatzinhalte und Varianten kann die Komplexität auch variiert und an die eigenen Wünsche angepasst werden. Interessant für zwischendurch um in einer kleinen Gruppe oder gar zu zweit den Tag einfach ausklingen zu lassen, und das in aller Ruhe.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • kurze & bündige Anleitung
  • fordernd, dabei aber nicht zu schwierig
  • Solo- & Aufbauvarianten verfügbar, sowie Mini-Erweiterungen
  • auch kompetitiv spielbar

Minus

  • benötigt eine recht große Spielfläche
  • kaum bis wenig Kommunikation unter den Spielern
  • relativ eintöniges Spielgeschehen

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 14,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2022
Grafiker: Tristam Rossin
Zubehör:

1 Spielanleitung (2-seitig)

1 Spielanleitung für Varianten (2-seitig)

2 Übersichtskarten

5 Ankunftskarten

5 Aufbruchskarten

18 Mini-Erweiterungskarten; darunter:

- 1 Felsenkarte

- 1 orangene Sturmkarte

- 2 lila Sturmkarten

- 3 gelbe Sturmkarten

- 5 Seeungeheuerkarten

- 6 Kompasskarten

25 Randkarten

80 Inselkarten (von 1 bis 80)

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