Belaad: Das Land von Schwert und Feder

Im Land von Belaad nutzen ehrgeizige Höflinge das Prestige der Feder und die Schärfe des Schwertes, um ihren Einfluss und Reichtum auf Kosten der Unterdrückten zu mehren. Der Orden der Assassinen ist auf Seiten der Schwachen und versucht, sich der Obrigkeit entgegenzustellen.

Bis zu drei Fraktionen ringen hier um die Anerkennung von Gelehrten aus dem Orient. Reiche Adlige kämpfen gegen die Gemeinen des Volkes, sollte eine gerade Anzahl an Kontrahenten um den Spieltisch versammelt sein. Mit drei oder fünf wird auch der Orden aktiv und hat dabei ein schauerliches Ziel, nämlich die Ermordung der Gelehrten, die für die Macht der Adligen verantwortlich gemacht werden.

Gelehrte als Rundenzähler

Eine Partie geht über vier Runden, in denen jeweils eine Generation von fünf Gelehrten zur Auswahl stehen. Sobald drei von ihnen entweder angeworben und/ oder durch Beteiligung der Assassinen ermordet wurden, endet eine Runde.

Uns erwartet dabei ein flüssiges Gameplay, mit wenig Wartezeit und einfachen kurzen Aktionen. Wer am Zug ist, spielt eine seiner vier Aktionskarten, wobei hier die Hauptaktion umsonst, die Nebenaktion optional ist, aber entsprechende Kosten in Gold oder Siegel zu begleichen sind. Dann zieht man eine neue Karte von einem der drei offenen Nachziehstapel und der reihum nächste führt seinen Zug auf die gleiche Weise aus.

Volk und Hof spielen mit jeweils fünf Charaktertafeln. Der Orden verfügt nur über vier Tafeln, ihm stehen als Ausgleich aber noch die Ordensplättchen zur Seite. Alle Charaktere haben jeweils eine Fähigkeit, die über Getreue in Form von kleinen Holzmarkern aus einem Beutel verstärkt werden, sowie eine Spezialfähigkeit, die ausschließlich Verbündete  auslösen können. Die orangefarbenen Verbündeten lösen eine sofortige Aktion aus und erst wenn die Charaktertafeln einer Fraktion mit allen möglichen Verbündeten komplett sind, werden diese abgeräumt und die Spezialfähigkeiten können erneut ausgelöst werden.

Die möglichen Aktionen, wie Gold kassieren oder stehlen, neue Getreue erhalten, Gelehrte Anwerben oder der Kampf stehen oftmals im Zusammenhang mit den eigenen Charaktertafeln. Je mehr Getreue dort liegen, umso stärker wird die Aktion. 

Das Spielende wird auf zweierlei Arten ausgelöst. Entweder durch Hof oder Volk, sobald jemand den dritten Gelehrten der vierten Generation anwirbt, oder durch den Orden, wenn dieser soviele Gelehrte mit mindestens sechs Wissenschaftspunkte bezeugt ermordet hat. Wird das Spielende durch Hof oder Volk erzwungen, verliert der Orden sofort und der Sieg wird über Wissenschafts- und Beutepunkte unter den beiden anderen Fraktionen ermittelt.

 

Spieletester

23.01.2024

Fazit

Belaad: Das Land von Schwert und Feder ist ein leichtes Kennspiel und liefert dazu spektakuläre Grafiken und wunderbar illustrierte Karten und Charaktertafeln. Überhaupt ist das gesamte Material eine Augenweide und kann schön sortiert in der Spieleschachtel untergebracht werden. 

Durch die drei Fraktionen entsteht ein leicht asymetrischer Spielansatz, der seinen größten Reiz mit drei Spielern entfaltet. Die einzelnen kurzen Züge bringen ordentlich Spannung, zumal jeder am Tisch eingebunden ist, sei es durch Diebstahl oder einen Kampf, der vom Zaun gebrochen wird. Weil alle Materialien am Tisch für alle einsehbar sind, kann sehr gut abgeschätzt werden, ob sich ein Diebstahl lohnt oder ein Kampf aussichtslos scheint. Zum Glück gibt es da noch die überwiegend positiven Kampfkarten, die schnell eine Wende bringen können oder aber eine sofortige Niederlage, wenn der Totenkopf gezogen wird und man kein Schwert zur Abwehr hat.

Belaad: Das Land von Schwert und Feder gefällt durch schönes Material, gepaart mit einem schnell verinnerlichten Ablauf, kurzen Spielzügen und spannendem Gameplay. Das zusätzliche Begleitheft mit kurzen historischen Infos zu den 30 Gelehrten und ihren Erfindungen und Entdeckungen rundet das schöne Gesamtpaket ab und lohnt auf jeden Fall einen zweiten Blick.

 

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • spektakuläre Illustrationen
  • asymetrisch durch unterschiedliche Parteien und deren Aktionsmöglichkeiten und Ziele
  • tolles Material
  • trotz dickem Regelheft einfaches Gameplay

Minus

  • Kampfablauf eher zufällig
  • Ärger- und Glückspotential vorhanden

Teilen mit facebook twitter

Kommentar verfassen

Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 45 bis 60 Minuten
Preis: 49,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2023
Verlag: Corax Games
Zubehör:

14 Charaktertafeln

57 Aktionskarten

30 Gelehrtenkarten

24 Kampfkarten

70 Getreue

5 Schwerter

27 Goldmünzen

27 Siegel

14 Ordensplättchen

1 Beutel

7 Übersichtskarten

1 Anleitung

1 Begleitheft

 

Anzeige

Statistik

Derzeit findest Du auf spieletest.at 7192 Gesellschaftsspiele-,
1656 Videospielrezensionen
2306 Berichte.