Die geheimnisvolle Hütte in den Bergen

Ein Sturm droht euren lustigen Wandertag in ein schreckliches Desaster zu verwandeln. Eines ist klar, bei dieser Wetterlage solltet ihr unbedingt einen Unterschlupf finden! Aber wo? Oh, seht mal da! Dort hoch oben auf dem Hügel, da ragt eine Hütte empor! Aber was ist das? Ein Zahlenschloss anstelle einer Klingel…

All-Inclusive: Obhut mit Tücken:

In diesem Escape-Room-artigen Werk versucht ihr, als Team, Rätsel in möglichst kurzer Zeit zu lösen und dabei das gegebene Szenario zu bewältigen. Besonders ist hier, dass einer der Teilnehmer als Spielleiter fungiert und damit nicht am Lösen der Denksportaufgaben selbst beteiligt ist; seine Rolle ist das Erzählen einer Geschichte, das Aufbauen der einzelnen Rätsel sowie eine Anlaufstelle für Hinweise zu sein. Mithilfe von kleinen und größeren Kärtchen wird die aktuelle Situation bildlich untermauert und Hinweise beziehungsweise die Rätsel selbst liegen somit direkt vor den Augen der Spieler aus. Handkarten der Spieler dürfen üblicherweise nicht hergezeigt werden, demnach haben nicht alle Mitspieler dieselben Informationen und müssen diese durch Kommunikation zusammenpuzzeln.

Wie der Titel des Werks „die geheimnisvolle Hütte in den Bergen“ bereits vorwegnimmt, findet die Handlung an eben diesem Ort statt, wobei es sich bei dem Häuschen um mehr als nur eine einfache Obhut in großen Höhen handelt. Rätsel für Rätsel nimmt die Geschichte Fahrt auf und endet erst nachdem (je nach Abgrenzung der einzelnen Denksportaufgaben) alle zehn bis zwölf der Mysterien aufgelöst sind! Wie erfolgreich die Spieler letztendlich waren, zeigt sich durch die benötigte Zeit, wobei für Tipps Strafminuten vergeben werden.

Da praktisch kein Inhalt der Box zerstört oder anderweitig manipuliert werden muss, kann das Spiel auch mehrfach gespielt werden. Sinnvoll ist dies jedoch nur wenn man dann die Rolle des Spielleiters einnimmt, denn die Lösungen sind einem an diesem Punkt dann ja bekannt. Lediglich Kreuzchen für Strafminuten sollen in das Spielleiterheft eingetragen werden; alternativ kann man diese jedoch auch einfach extern notieren.

Also setzt euch zusammen, schnappt euch Papier, Stift sowie den Inhalt dieser Box und schon kann es los gehen! Könnt ihr der Obhut dieser geheimnisvollen Hütte entkommen? Oder bleibt ihr doch eher Langzeitbewohner der alpinen Landschaft?

Spieletester

23.08.2023

Fazit

Check-Out: Das Ende der Reise:

Die geheimnisvolle Hütte in den Bergen ist eben ein Escape-Game, welches den Fokus auf die Geschichte und die bildliche Darstellung via Kärtchen legt. Speziell letztere sagten uns allgemein sehr zu, lediglich manche Details hätte man sich etwas größer gewünscht. In einem liebevollen Stil tragen sowohl größere als auch kleinere Karten dazu bei sich den Ort des Geschehens auch wirklich in den Kopf zu rufen. Trotz eines eigenen Büchleins mit Anleitungen für den Spieleleiter empfanden wir die Geschichte selbst jedoch eher seicht und langweilig. Aus unserer Sicht jedoch recht kindsgerecht aber ohne richtige „Wow-Momente“ während der Erzählung. Um allen Spielern sowohl das Grübeln als auch das Leiten zu ermöglichen kann die Spielleiterrolle auch durchwechseln, wobei sich hier mit verteilten Handkarten und allgemein, hinsichtlich der benötigten Zeit, gewisse Probleme aufzeigen. Aus unserer Sicht ein zwar mögliches Feature, aber kein wahrlich empfehlenswertes.

Auch hinsichtlich der Rätsel per se gab es einiges zu bemängeln. Prinzipiell teilten diese sich für uns in eine von zwei Spaten: entweder jene die sofort und ohne viel Grübeln gelöst wurden, und solche, deren Verständnis wirklich fragwürdiger Natur waren. Besonders eine der Aufgaben verwirrte uns besonders! Ohne zu viel über das Spiel zu verraten, mussten hier farbige Punkte abgezählt werden; doch auf dem gegebenen Kärtchen waren diese nicht vollständig abgebildet, eine Reihe fehlte also. So konnte dies mit der Raumkarte verglichen werden, wo nun die fehlenden Farben zu erkennen waren, jedoch so klein, dass dies kaum die Intention des Herstellers eines Lösungsweges gewesen sein dürfte.

Zwei Punkte, die jedoch immer wieder besonders toll bei Escape-Games sind und auch dieses Werk erfüllt, sind einerseits der sofortige Spielstart ohne wirkliches Regelwerk, man wird sozusagen durch das Spielleiter-Heftchen direkt angeleitet. Und andererseits muss kein Material beschädigt werden, sodass sich eine Wiederspielmöglichkeit ergibt, jedoch bei kaum vorhandenem Wiederspielwert. Eventuell als Rolle des Spielleiters kann die geheime Hütte auch erneut, mit neuen Gästen, betreten werden.

Neben den teilweise etwas, sagen wir verblüffenden Rätseln, verwirrte uns besonders die Geheimhaltung der eigenen Hinweise. Dies machte selbst auf die Geschichte bezogen keinen Sinn und führte auch in den einzelnen Aufgaben selbst nicht wirklich zu einer Intensivierung des Grübelns, sondern zeigte sich lediglich als ein lästiger, Zeit konsumierender Nebenfaktor. Spannend jedoch ist auch, dass (je nach Spieleranzahl) teilweise unterschiedliche Mengen an Kärtchen verteilt werden und somit der Informationserhalt spielerzahlabhängig variiert. Viel Einfluss auf das Spielgeschehen selbst hat dies jedoch nicht…

Zusammenfassend ist die geheimnisvolle Hütte in den Bergen also ein Spiel für praktisch jedermann, in welchem ein Spieler die Rolle des Spielleiters übernimmt. Im Vergleich zu anderen Escape-Games versucht es mehr Fokus auf das Szenario beziehungsweise die Geschichte zu legen, schafft dies aus unserer Sicht jedoch nicht so wirklich… Wenig ausgeklügelt erscheinende Denksportaufgaben treffen hier auf eine eher fahle Geschichte; dennoch taugt das Werk gut als Zeitvertreib! Besonders mit jüngeren Spielern wird wohl das Maximum herausgeholt und kann zu gemeinsamem Spaß aller Altersgruppen führen. Es gibt also durchaus Verbesserungspotential, keine Frage, aber dennoch repräsentiert das Werk ein halbwegs solides Escape-Game!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • nettes Design
  • (aus unserer Sicht) auch für Jüngere geeignet
  • kein Regelheft, dadurch sofortiger Spielstart
  • Material wird nicht zerstört
  • viel Kommunikation nötig

Minus

  • Geschichte eher flach
  • Spielleiter nimmt nur sehr passiv am Geschehen teil
  • einige Rätsel unklar bis seltsam
  • einzelne Komponenten recht verwirrend
  • sehr merkwürdig, dass Handkarten nicht offen einsehbar sein dürfen

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 7
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 120 Minuten
Preis: 16,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2022
Verlag: Gmeiner Verlag
Zubehör:

1 Spielanleitung (2-seitig)

1 Spielleiterheft (24-seitig)

78 Spielkarten; darunter:

37 große Kärtchen

41 kleine Kärtchen

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