Terracotta-Armee

Qín ShǐHuángdì fürchtet sich vor dem Tod und seinen Feinden im Jenseits. Kriegerstatuen aus Lehm sollen ihn beschützen. Deine Handwerkskunst ist in ganz China bekannt und beliebt und natürlich wählt der Kaiser auch dich für den Bau seiner Terrakotta-Armee aus!
Ein Zeitraum von fünf Spielrunden steht den Kontrahenten zu Verfügung, um mittels eines Aktionsrondells mit zwei drehenden Scheiben die eigenen Handwerker gewinnbringend einzusetzen und so die Gunst des Kaisers zu erringen.

Töpferkunst und Schmiedefertigkeiten

Als Hauptrohstoff für die Herstellung der Statuen dient feuchter Lehm, aber auch Geld, Waffen und die Unterstützung diverser Meister können über das Rondell gewonnen werden. Und weil am Ende einer Runde der eigene Lehm trocknet, gibt es auch eine Möglichkeit, diesen neu zu befeuchten, damit er verarbeitungsfähig bleibt. 

Auf jedem Abschnitt des Rondells darf immer nur ein Handwerker eingesetzt werden, der dann die drei Aktionen von innen nach außen ausführt. Ein zweiter Platz darf nur durch einen Kunsthandwerker besetzt werden. Eine entsprechende Beförderung geschieht ebenfalls mittels einer Rondellaktion. Wird ein Kunsthandwerker allerdings zuerst auf einem Abschnitt platziert, blockiert er diesen komplett und kein weitere Handwerker darf hier seine Arbeit verrichten. Gerade zum Ende einer Partie schränkt das natürlich die Einsetzmöglichkeiten zusätzlich ein.

Die Möglichkeit der Statuen
herstellung findet sich stets auf dem inneren Ring des Rondells und ist deshalb immer die erste Aktion, die ein neu eingesetzter Handwerker ausführt. Dafür benötigt er aber immer Lehm in unterschiedlicher Anzahl, den er dann natürlich schon zur Verfügung haben muss. Hier gilt es also, entsprechend weitblickend zu planen. Dies ist aber gar nicht so einfach, denn die einzelnen Scheiben darf ein Spieler bei Zahlung von zwei Geld verdrehen und schwupps, steht das eingeplante Symbol für den nächsten Spieler auf einem anderen Abschnitt.

Schafft man es trotzdem, den benötigten Lehm aufzubringen, darf ein beliebiger Krieger geschaffen und im Mausoleum platziert werden. Steht noch eine entsprechende Waffe bereit, sind auch zusätzliche Boni drin. Auf jeden Fall gibt es die auf dem Kriegersortiment angegebenen Gunstpunkte. Neben den Kriegern stehen aber auch noch besondere Statuen zur Verfügung, die allerdings kein Lehm, sondern Geld und immer eine entsprechende Waffe erfordern. Auch sie werden dann im Mausoleum platziert und beeinflussen die anstehenden Wertungen bei Rundenende.

Sobald alle Arbeitskräfte eingesetzt wurden, wird eine Begutachtung durchgeführt. Hier gibt es Gunstpunkte durch die Inspektoren, die die Mehrheit einer Spalte und Zeile im Mausoleum belohnen. Wer hier nur vertreten ist, ohne die Mehrheit zu erlangen, bekommt immerhin reduzierte Punkte für die Präsenz. Dann wird der Unterhaltungswert der Musiker ermittelt und das Auftragsplättchen der aktuellen Runde belohnt. Die Handwerker kehren zurück und das Rondell wird gegenläufig verdreht, um für die neue Runde eine andere Ausgangslage zu schaffen. Übriger Lehm vertrocknet und eingestellte Meister bringen zusätzliches Geld oder bewahren Lehm vor dem Austrocknen.

Schlusswertung

Ist die letzte Runde gespielt, kommt es zu einer abschließenden Beurteilung und der Vergabe von Gunstpunkten für diverse Konstellationen der Kriegerstatuen, sowie das restliche Geld und Tonplatten. Wer die höchste Gunst erlangt hat, wird durch den Kaiser geehrt und gewinnt.

Spieletester

08.07.2023

Fazit

Terracotta Armee bietet ein interessanten Twist um die Gunst des Kaisers. Das Material ist außergewöhnlich und auf dem Spieltisch eine echte Augenweide. Vor allem das Kriegersortiment ist eine platzsparende und haptisch tolle Idee. Die vielen Symbole auf dem Rondell sind fast selbsterklärend und somit schnell verinnerlicht.

Eine Spielrunde dauert im Verlauf einer Partie allerdings immer länger, weil durch die Möglichkeit des Verdrehens der Scheiben niemand so recht vorausplanen kann. Auch wird es bei vielen Kunsthandwerkern schnell eng mit möglichen Einsetzfeldern. Und je mehr mitspielen, umso weniger Arbeiter stehen grundsätzlich zur Verfügung. Das macht jeden einzelnen Zug dann umso wertvoller und muss deshalb gut durchdacht werden. Die fünf Runden beinhalten leider keinen allzu großen Spannungsbogen, zu repetitiv wirken die einzelnen Züge der Spieler. 

Aber trotz der kleinen Beanstandungen hat uns Terracotta Armee ganz gut unterhalten und wird nicht in der Versenkung unserer Spielesammlung verschwinden. Trotz der Einschränkungen macht das Ausloten der Möglichkeiten auf dem Rondell Spaß, auch wenn nicht immer alles so läuft, wie man es sich wünscht. Oft muss man einfach das Beste aus den sich bietenden Möglichkeiten machen - und das reizt dann wieder und spricht das Spielerherz in mir an.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • cleveres Verstauen der einzelnen Kriegerfiguren
  • erfrischendes Thema
  • qualitativ tolles Spielmaterial

Minus

  • keine Vorausplanung möglich
  • geringer Spannungsbogen

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 4
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 90 bis 120 Minuten
Preis: 60,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2022
Zubehör:

1 Spielplan
2 Aktionsscheiben
2 Inspektoren
1 Rundenzähler
3 Vorrang-Plättchen
4 Gunstplättchen
12 Aufträge
90 Tonplatten
90 Münzen

Kriegerstatuen:
- 11 Generäle
- 11 Armbrustschützen
- 11 Wächter
- 11 Fußsoldaten

Besondere Statuen:
- 4 Pferde
- 4 Diener
- 4 knieende Schützen
- 4 Musiker

1 Kriegersortiment
16 Waffen
24 Meisterplättchen
4 Gunstzähler
4 Zugmarker
20 Handwerker
60 Statussockel
1 Anleitung

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