Star Clicker

Kaum sind unsere Eltern außer Haus, versuchen garstige Aliens die Gelegenheit auszunutzen und greifen unseren Planeten „C-64“ an. Da unsere Eltern via Funk für uns nicht erreichbar sind, gibt es nur eins: Alle Kinder in die Raumschiffe und ab zur Verteidigung!
Worum geht es?

Star Clicker ist ein kooperatives rundenbasiertes Spiel, in dem wir uns gegen angreifende Aliens im Weltall zur Wehr setzen. Unsere Aufgabe ist es, das Weltall zu erkunden, die feindlichen Störsender zu finden und diese anschließend zu vernichten. Dann nämlich können wir Verstärkung in Form unserer Eltern anfunken, welche mit den Invasoren den galaktischen Fußboden aufwischen.
Moment mal: Unsere Eltern? Jup, richtig gelesen. Da sich unsere Eltern gerade auf Erkundungstour befinden, müssen wir als ihre Kinder uns daran machen, unseren Planeten zu verteidigen. Wir sind daher keine kampferfahrenen Astronauten, sondern deren Kinder. Zwar haben uns unsere Eltern grob erklärt, wie so ein Raumschiff funktioniert, aber alle Funktionen kennen wir dadurch natürlich nicht.

Statt also nur die Störsender zu finden, müssen wir uns erstmal mit dem Raumschiff vertraut machen und verstehen, welcher Knopf welche Aktion auslöst. Ganz nebenbei müssen wir zusäzlich die Vorhut der Invasoren abwehren, ohne dabei aus Versehen auf unsere Mitspieler oder unseren Heimatplant zu schießen.

Sollte dieser zu viel Schaden abbekommen, verlieren wir das Spiel sofort. Genauso verlieren wir, wenn wir zu viele Runden brauchen, um unsere Eltern zu verständigen, da in diesem Fall das Mutterschiff der Invasoren unseren Planeten erreicht und nicht mehr aufzuhalten ist.

Wie spielt es sich?

Das eigentliche Spiel findet auf einer Übersichtskarte statt, in der wir unsere Raumschiffe bewegen, die Gegneraktionen simulieren und das Weltall Cluster für Cluster entdecken.

Um unser Raumschiff zu steuern, hat jeder Spieler vor sich ein Cockpit aufgebaut. Auf diesem befinden sich neun Knöpfe, deren Auswirkungen wir nur grob kennen (jeder Knopf kann eine von drei möglichen Aktionen auslösen).

In unserem Spielerzug drücken wir standardmäßig zwei Knöpfe, führen die Aktion aus (Bewegen, Schießen etc.) und drehen die Knöpfe anschließend wieder auf die „verdeckt“ Seite. Jetzt heißt es, sich zu merken, welche Aktion mit welchem Knopf ausgelöst wird, damit wir in späteren Runden unsere Handlungen immer bewusster steuern können. Die einzige Spielressource ist „Energie“, mit der wir z. B. einmalig einen dritten Knopf drücken dürfen oder die wir brauchen, um die Störsender zu zerstören.

Nachdem jeder Spieler einmal am Zug war, sind die Invasoren in der „Kriecherphase“ dran. Die Vorhut der namensgebenden „Kriecher“ rücken in Richtung Planeten vor, außerdem wird vom Mutterschiff eine „Diskette“ gezogen, auf der die Anweisungen stehen, in welchen Sektoren weitere Kriecher erscheinen. In höheren Level werden über die Disketten zudem Spezialfähigkeiten ausgelöst, wie zum Beispiel ein Angriff mit Laserkanonen, welcher dazu führt, dass wir unsere Knöpfe neu mischen müssen und somit wieder nicht wissen, hinter welchem sich welche Aktion verbirgt.

Spieletester

08.12.2021

Fazit

Ein Koop-Spiel für Kinder mit einer interessanten Hintergrundgeschichte – welche im Übrigen in Form eines vierseitigen Comics (ohne Sprechblasen) zu Beginn der Anleitung liebevoll dargestellt wird.

Das Spiel selber spielt sich angenehm zweiteilig, wobei wir zum einen das „große übergeordnete“ Spiel – die Verteidigung unseres Planeten – als Gruppe verfolgen, während gleichzeitig jeder sein eigenes kleines „Merkspiel“ vor sich ausliegen hat – sein Cockpit. Je schneller wir rausfinden, hinter welchem Knopf sich welche Aktion verbirgt, desto leichter gelingt uns unsere eigentliche Aufgabe.

Genau hier liegt aber auch eine Schwäche im eigentlich tollen Konzept. Sobald wir mal wissen, wo welche Aktionen versteckt sind, ist das eigentliche Spiel ziemlich generisch und wenig innovativ. So hat Star Clicker seine wirklich starke Phase in der ersten Spielhälfte, wenn wir uns noch an den Knöpfen versuchen. Die Spannungskurve flacht im Anschluss jedoch spürbar ab.

Was auch sehr gut gefällt, ist die Skalierbarkeit bezüglich Komplexität. Es gibt vier Level, wobei jeder Level neue Mechanismen, wie z. B. individuelle Fähigkeiten der einzelnen Piloten einführt. Dabei gibt es keine echten Gamechanger, aber gerade für Kinder oder Wenigspieler besteht so eine hervorragende Möglichkeit, sich langsam an das Spiel heranzutasten, welches aber auch auf Level 4 nicht übermäßig komplex ausfällt.

Zu guter Letzt ein Lob an das Spielmaterial: Sämtliche Komponenten sind stabil und mit klar verständlichen Symbolen ausgestattet. Nicht unbedingt besonders hübsch, aber sehr zweckmäßig und praxisnah. Das Highlight ist definitiv das Cockpit, auf dem wir die Knöpfe tatsächlich drücken, welche dann auf ihre jeweilige Rückseite umflippen. Es macht auch nach dem 50. Mal noch Spaß, auf einen Knopf zu drücken, ihn „Umflippen“ zu sehen und zu hoffen, dass wir uns die darunter liegende Aktion richtig gemerkt haben.

Durch die ständig neu aufgebauten Cockpits ist auch ein gewisser Wiederspielwert vorhanden. Kein absoluter Dauerbrenner, aber ein Spiel, welches immer wieder mal auf den Tisch kommt.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • innovatives Szenario
  • solides Spielmaterial
  • Komplexität angenehm skalierbar
  • spannendes Konzept bezüglich den Knöpfen...

Minus

  • ... was in der zweiten Spielhälfte jedoch massiv an Spannung verliert

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 40 bis 60 Minuten
Preis: 28,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2021
Verlag: Asmodee, Ludonaute
Grafiker: Gyom
Zubehör:

1 Spielplan
40 Weltraumplättchen
über 40 Marker
2 Mutterschiff-Tafeln
4 Cockpits
1 Spielanleitung

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