Yukon Airways

Wenn die Cockpits mit den sechs drehbaren Zeigern bestückt und die sieben Schalter in der Konsole verbaut sind können die Touristen kommen.
Da stehen sie schon auf die sechs Landestege verteilt und warten auf ihren Trip über den Yukon.
Na gut, fliegen wir.

Schon klar, wir haben nur eine mickrige Cessna 172 oder eine einmotorige Norseman und können maximal vier Touris mitnehmen, aber trotzdem springt immer wieder ein Batzen Dollar heraus.
Give the people what they want!
Der gelbe Passagier will in einen Ort mit gelbem Ortsmarker.
Der rote Passagier in einen mit rotem Ortsmarker.
Wunschgerechte Beförderung bringt dem Piloten Geld und dem Flugzeug technische Verbesserungen.

Was sind das für Anzeigen, Captain?

Sechs Cockpitanzeigen und sieben Zusatzschalter verwalten die Möglichkeiten unseres Flugzeugs.
Die Tankuhr zeigt den aktuellen Tankinhalt, der Zusatztank bringt in jeder Boardingphase zusätzlichen Treibstoff, durch Abwerfen von Ticketkarten kann zuätzliches Kerosin für Langstreckenflüge beschafft werden. Das ist quasi Auftanken während des Flugs.

Weiters wird hier das Handkartenlimit und die Zahl der nachzuziehenden Karten festgelegt.
Zuletzt gibt es eine Anzeige für die bereits für das Weihnachtsgeschäft reservierten Flüge.
Die bringen am Spielende ordentlich Dollar.
Die sieben Schalter - alle starten in Stellung "OFF" - erlauben in Stellung "ON" wichtige Dinge.

Was können die ganzen Schalter, Captain?

Machen wir eine kurze Überprüfung der Schalter.
1 - erlaubt den Transport zweier Passagiere mit einem Ticket - CHECK
2 - bringt zusätzliche 2$ für jeden erhaltenen Bonus - CHECK
3 - es reichen zwei passende Karten für einen Bonus - CHECK
4 - verschieben von zwei Würfeln auf den Stegen ist gratis möglich - CHECK
5 - Passagiere in zwei verschiedenen Farben sind erlaubt - CHECK
6 - es reichen zwei verdeckt gespielte Tickets als beliebiges Flugticket - CHECK
7 - die Ortsmarker einer Farbe bringen je 2 $ - CHECK

Wie bekommen wir Passagiere, Captain?

Passagiere holen wir in der Boardingphase von den von mit 1 bis 6 nummerierten Landestegen ab.
Die Passagiere warten zufällig dort, wo wird gewürfelt.
Wir entscheiden uns für einen Steg, können einzelne Touris durch Bestechung mit 1$ auf unseren Abflugsteg locken und dürfen bis zu vier an Bord nehmen.

Prinzipiell - ohne Verbesserungen am Flugzeug durch Schalter 5 oder durch Abflug von Steg 3 - dürfen nur Passagiere einer Farbe befördert werden. Sonst zwei oder gar drei verschiedene. Freie Plätze im Flugzeug bedeuten zusätzlichen Treibstoff. Viele Touris an Bord bedeuten also wenig Treibstoff.

Welche Passagiere wollen wir, Captain?

Das hängt von unseren Ticketkarten ab, natürlich auch vom Treibstoffverbrauch zu den Städten für die wir Tickets haben, unsere Planung hängt aber auch von den in den Städten ausliegenden Ortsmarkern ab. Nur farblich passend transportierte Touris liefern uns Verbesserungen für das Flugzeug.
Schalter "ON" oder ein Drehpfeil auf die nächste Position drehen.

Alles ist wichtig.
Auch viele verschiedene Ort anzufliegen ist wichtig.
Weil Flüge aber nur mit gültigen Tickets und mindestens einem Passagier möglich sind, muss das Yukon Airwys Business ordentlich geplant werden.
Aus dem Bauch heraus fliegen ist gefährlich.
Nicht wegen Abstürzen - ist ja nur ein Spiel - aber vergebene Möglichkeiten sind schmerzvoll.
Steg Nummer 5 ist recht beliebt, der bringt zusätzliche zwei Einheiten Treibstoff.
Steg Nummer 6 ist eigentlich noch besser, um 1$ Freundschaftspreis darf ein Schalter aktiviert oder eine Drehpfeil verbessert werden.

Wie bekommt man einen Bonus, Captain?

Wenn ich einen Touri mit einem Ticket transportiere und im weiteren Flug Tickets mit gleichem Symbol in der linken oberen Ecke - dort gibt es einen Schraubenschlüssel, ein Treibstofffass oder ein Dollarsymbol - verwende, bekomme ich einen Bonus.
Drei Symbole bringen den Bonus.
Oder zwei, wenn Schalter 3 "on" ist.
Der Schraubenschlüsselbonus bringt eine Flugzeugverbesserung.
Der Treibstoffbonus eine dauerhafte Portion Treibstoff im Zusatztank.
Der Dollarbonus bringt 3$.
Jeder Bonus bringt zusätzliche 2$ wenn Schalter 2 "on" ist.
Also gilt:
Bonus here, Bonus there, Bonus everywhere!

Haben wir auch einen freien Tag, Captain?

Natürlich.
Montag ist frei.
Dann kommen sechs harte Arbeitstage mit vielfältigen Überlegungen, Analysen und manchmal ist auch Glück dabei, wenn man erst als Dritter zum Boarding kommt, die Konkurrenz aber die eigenen Wunschtouristen nicht befördern konnte oder wollte. Hängt ja von den Tickets, dem Treibstoff und so weiter ab, habe ich ja schon erklärt.

Wie wird man bester Captain, Captain?

Wichtig ist es, weite entfernte Reiseziele anzufliegen. Am Ende jeden Tages bekommt man nämlich Dollar entsprechend des Werts der wertvollsten, angeflogenen Stadt. Die Belohnung in Dollar korreliert  mit dem Treibstoffverbrauch. Weit weg vom täglichen Ausgangspunkt WHITEHORSE liegende Orte sind schwer zu erreichen, INUVIK weit im Norden ist nur mit den zusätzlichen Treibstoffportionen durch Kartenumwandlung in Treibstoff während des Flugs möglich.
Und immer wichtig sind die kleinen Beträge durch den Dollarbonus oder 2$ Extrazahlung für einen anderen Bonus.

Gegen Ende der Woche werden wir unser Flugzeug schon richtig aufgemotzt haben.
Dann verwenden wir weitere Optimierungsmöglichkeiten für die Annahme von Weihnachtsflügen.
Der Wert in Dollar steigt dabei nicht linear, sondern ebenso wie die Belohnung für viele verschiedene, besuchte Orte: je höher man klettert, desto mehr bekommt man dazu.

Gibt es sonst noch Tricks, Captain?

Sicher, aber die musst Du selbst herausfinden...

Spieletester

15.06.2021

Fazit

Wir hatten so unsere Anlaufschwierigkeiten im Yukon, das war aber hauptsächlich der Spielanleitung geschuldet.
Die verwendeten illustrierten Beispiele zeigen nicht wirklich immer aussagekräftige Situationen, die Anleitung verschweigt konsequent Hinweise auf das Ende der Anleitung wo viele wichtige Details erklärt werden.

Das Spielmaterial ist sehr ordentlich, lediglich die kleinen Ortsmarker verrutschen zu leicht auf dem Plan des eigenen Cockpits. Hier hätte man kleine Vertiefungen machen können, wie sie für die Schalter im Cockpit gemacht wurden.
Das Verrutschen ist ungünstig, schließlich bringen viele besuchte Orte am Ende viele Dollar und Orte verrutschter Marker lassen sich nicht wirklich sicher rekonstruieren.

Yukon Airways ist ein Expertenspiel.
Kleine Fehler kosten Dollar.
Weil der eigene Zug davon abhängt, was die Spieler vor mir übriglassen, kann ich die Planungen meines Zugs erst dann wirklich angehen, wenn ich dann dran bin.
Die Reihenfolge in der Flugphase wird zumeist anders sein als jene der Boardingphase.
Auch das ist zu bedenken.
Das alles und die permanente Knappheit an Treibstoff und Ticketkarten bremst das Spiel natürlich und damit kann ich es nur für zwei Spieler wirklich empfehlen.

In Minimalbesetzung braucht man rund 90 Minuten, die aber durchaus spannend sind. Das Spiel ist ab etwa 34€ erhältlich.
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • gutes Material und gute Grafik
  • SOLO-Modus verfügbar
  • jeder Zug bringt Verbesserungen

Minus

  • der eigene Spielzug ist erst planbar, wenn man dran ist
  • Spielanleitung nicht gelungen
  • dauert in Vollbesetzung zu lange

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 4
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 60 bis 90 Minuten
Preis: 45,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2020
Verlag: Asmodee
Autor: Al Leduc
Grafiker: Eric Hibbeler
Zubehör:

4 Cockpits mit 6 Anzeigen und 7 Schaltern
60 Geldplättchen (15x1$, 15x2$, 10x5$, 10x10$, 10x25$)
72 Ticketkarten
9 Auftragskarten
4 Rundenübersichtskarten
4 Wasserflugzeugkarten
4 Spielsteine
4 Wasserflugzeuge in den Spielerfarben
1 schwarzer Rundenmarker
15 Würfel (3 pro Farbe)
28 Schalterplättchen
65 bunte Ortsmarker (13 pro Farbe)
24 Cockpitzeiger
1 Spielanleitung

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