Catan - Der Aufstieg der Inka

Wir befinden uns im Gebiet des heutigen Peru. Im Westen das unendliche Meer, im Osten dichter Urwald. Auf diesem schmalen Grat bilden sich urzeitliche Stämme, die miteinander in Konkurrenz stehen. Neue Stämme werden aufblühen, während andere Untergehen.

Jeder Spieler baut nacheinander drei Stämme auf, von denen zwei untergehen werden. Untergegangene Standorte können von anderen indigenen Völkern überbaut werden, um anderen Spielern Rohstoffe streitig zu machen. Optionen des Handels werden erweitert und einige Maßnahmen zur faireren Gestaltung des Spielablaufs wurden im Vergleich zum Siedler von Catan Grundspiel gesetzt.

Thema Kultur Südamerikas

Die Grundelemente von Catan bleiben uns in Der Aufstieg der Inka erhalten. Man würfelt wie gewohnt um Rohstoffeinnahmen und steht mit den anderen Spielern in Konkurrenz um die besten Siedlungsplätze. Der Handel zwischen den Stämmen blüht, vor allem die hinzugekommenen Handelsgüter Fisch, Cocablatt und Federn tragen dazu bei. Um besser zum Thema des Spiels zu passen, wird Schafswolle durch Alpakawolle und Getreide durch Kartoffeln ersetzt.

Neue Interaktionen

In Der Aufstieg der Inka werden viele Elemente des originalen Siedler von Catan Spiels aufgegriffen, die einigen Spielern den Langzeitspaß mindern könnten. Obwohl das Original ein Spiel mit hohem Wiederspielwert ist, da sich Landschaften und Erträge in jedem Spiel neu verteilen, sind die Interaktionsformen der Spieler begrenzt. Die Regelanpassungen und -erweiterungen bieten den Spielern in Der Aufstieg der Inka die Gelegenheit, überwucherte Standorte anderer Spieler zu übernehmen. Dabei muss man jedoch aufpassen, dass der eigene Stamm nicht schon wieder dabei ist unterzugehen, was bei jedem Spieler im Laufe des Spiels zwei Mal passiert. Sobald ein Stamm untergegangen ist, überwuchern alle Siedlungen und Städte dieses Stammes und man erhält weiterhin Rohstoffe von den nun überwucherten Standorten. Diese können jedoch nun von den Mitspielern überbaut werden und somit den Besitzer wechseln. Dies bietet den Spielern neue, offensivere Interaktionsmöglichkeiten.

Liebevolle Neugestaltung

Das Gefühl, dass sich jemand dachte „Dieses Detail ist ausbaufähig, das möchte ich an Catan verändern!“, zieht sich durch das gesamte Spiel. Die Baukostenkarte zeigt nun sämtliche Spieleraktionen, auch die Handelsmöglichkeiten. Außerdem sind die Entwicklungskarten in zwei identische Stapel geteilt, die nur nacheinander gezogen werden können. So wird verhindert, dass ein Spieler zu große Vorteile erhält, wenn er zwei mächtige Fortschrittskarten hintereinander zieht.

Spielmaterial

Ein kleines Manko ist die Art Siegpunkte zu zählen. Benötigt werden insgesamt elf Siegpunkte, wobei man den ersten Siegpunkt jedes neu gegründeten Stammes geschenkt bekommt. Da die Punkte von untergegangenen Stämmen weiterhin zählen, behält man die Punkteplättchen weiterhin auf der Übersichtskarte, obwohl Siedlungen untergegangener Stämme vom Spielfeld entfernt werden können. Die Komplexität dieses Systems erhöht den Spielspaß, ist aber vom Spielmaterial her nicht optimal gelöst. Ansonsten bietet das Spielmaterial dem detailverliebten Spieler alles, was das Herz begehrt: Die Spielfiguren sind fein gegossen, die Landschaftsfelder mit hohem Detailgrad dargestellt und die Karten sind passend zum südamerikanischen Thema gestaltet. Die Würfel in den Farben der neu eingeführten Handelsgüter sind dazu ein optisches Highlight. In Anleitung und Almanach findet man darüber hinaus weitergehende Informationen zu den Stämmen und ihrer Kultur. Dies ist nicht direkt spielrelevant, bietet dem interessierten Leser aber durchaus einen Rahmen zur Vertiefung in die Welt des Spiels.

Spieletester

01.01.2020

Fazit

Der Aufstieg der Inka ist komplexer und spannender als das Originalspiel. Der Spielspaß ist durch den hohen Grad an Dynamik auch nach mehrmaligem Spielen groß. Das Material ist mit viel Liebe gestaltet und fügt sich wunderbar in die Themenwelt ein. Es bleibt nur zu sagen, dass der frische Wind, den die Zusammenarbeit zwischen Vater und Sohn gebracht hat, eine reiche Ernte verspricht.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Dynamisch
  • Ideal für Fans von Siedler von Cata
  • Eigenständiges Spiel
  • Weiterentwicklung des Grundspiels
  • Detailreiches Spielmaterial
  • Thema Südamerika spannend dargestellt

Minus

  • Spielmaterial von Komplexität überfordert

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 90 Minuten
Preis: 30,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2018
Verlag: Kosmos
Genre: Strategie
Zubehör:

29 Landschaftsfelder
8 Rahmenteile
8 Übersichtskarten
44 Entwicklungsmarker
2 Vorteilskarten
27 Zahlenchips
100 Rohstoffkarten
36 Handelsgutkarten
20 Entwicklungskarten
68 Spielfiguren in 4 Farben
16 Dickicht-Figuren
1 Räuber-Figur
1 Kartenhalter
2 Würfel
Spielanleitung
Almanach

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