New Sakura

Das alljährliche Kirschblütenfest ist ein fixer Bestandteil der japanischen Tradition. Kein Wunder, dass es eine ganze Reihe Spiele zu diesem Thema gibt. Nun halten wir ein neues in Händen, bei dem sich sogar die Verpackung als sich öffnende Blüte präsentiert. Ob der Inhalt auch so prächtig ist?

Dieses Spiel wird mit englischer und japanischer Anleitung geliefert. Das Spielmaterial ist sprachneutral.

Nimm drei, zahl eins

Wer ein New Sakura kauft, bekommt gleich drei Spiele in einer Box. Während eines für exakt zwei Spieler gedacht ist, sind die anderen beiden ab drei Spieler, mit einer Maximalspielerzahl von fünf bzw. sechs Personen.
Bei allen drei Varianten werden die speziell geformten Karten (Blütenblätter) verwendet. Diese tragen Werte von eins bis vier, dargestellt als entsprechend viele Blattläuse... äh... Punkte.

Das Spiel zu zweit

Ein "die höhere Zahl gewinnt"-Spiel.
Jeder Spieler bekommt drei Karten auf die Hand. Von diesen muss er wenigstens eine abgeben und dafür eine neue ziehen. Eventuelle Sonderkarten darf nur der Geber behalten, der andere Spieler muss Ersatzkarten ziehen. Auf in die Duellphase!
Die Spieler wählen gleichzeitig je eine Handkarte, dann wird aufgedeckt. Wer die höhere Karte hat, gewinnt das Duell. Ausnahme: Die niedrigste Karte (ein Punkte) schlägt die höchste Karte (vier Punkte). Bei Gleichstand gewinnt niemand das Duell. Gewonnene Karten werden so ausgelegt, dass man Blüten formt.
Die nächste Runde startet wieder mit dem Austeilen von Karten. Wer nach vier Runden die meisten Blüten geformt bzw. Blütenblätter geformt hat, hat das Spiel gewonnen.

Das Spiel für drei bis fünf

Ein "vervollständige und überbaue"-Spiel.
Nun kommen zusätzlich die Nummernchips ins Spiel. Jeder Spieler bekommt einen, dessen Wert er sich ansieht und den er verdeckt als Mittelpunkt seiner noch zu formenden Blüte vor sich legt. Ringsum arrangiert man vier zufällige Karten vom Stapel. Weiters bekommt jeder eine Kartenset mit jeweils einmal den Werten eins bis vier auf die Hand.
Das Spiel besteht darin, seine Kartenhand auszuspielen. Dies kann auf leere Plätze geschehen, sowohl bei der eigenen, als auch bei fremden Blüten. Ich darf aber auch bereits liegende Zahlen überdecken, wenn ich einen benachbarten Zahlenwert spiele (eins und vier gelten als benachbart). Lege ich auf einen Platz mit Sonderkarte, wandert die Sonderkarte in meine Hand, wo ich sie später einsetzen kann. Sonderkarten erlauben mir bereits ausliegende Karten abzuwerfen, neue Karten vom Stapel zu ziehen, oder - ganz fies - die Punktechips zweier Blüten vertauschen. Ziel des Spiels ist es nämlich eine Blüte zu bilden, deren Wert der Blütenblätter möglichst nahe am Wert des dazugehörigen Punktechips liegt. Wer die geringste Abweichung schafft, erhält einen Punkt.
Auf diese Weise werden drei Runden gespielt. Danach steht der Spieler mit den meisten Punkten als Gewinner fest.

Ein sechster Spieler kann mitmachen

Ein "Lege eine passende Karte an"-Spiel.
Jeder Spieler erhält einige Karten auf die Hand. In der Tischmitte sollen drei Blumen erblühen, gestaltet aus Blütenblättern (d.h. Karten). Jede Blüte darf dabei nur Karten eines Werts enthalten, Mischungen sind nicht erlaubt. Komme ich an die Reihe, lege ich, gemäß obiger Regel, eine Karte an. Ist die Blüte damit voll, wird sie geleert und ich bin gleich nochmal an der Reihe. Ich darf alternativ eine Spezialkarte ausspielen und ihren Effekt ausführen (eine unvollendete Blüte leeren, einem Spieler eine Karte schenken oder einen Spieler aussetzen lassen). Kann ich keine regelkonforme Karte spielen, werfe ich eine ab und ziehe eine neue.
Gewonnen hat, wer all seine Handkarten los wird (Achtung: die letzte Karte darf keine Spezialkarte sein!). Schafft das niemand, ehe der Nachziehstapel aufgebraucht ist, gibt es keinen Gewinner.

Spieletester

06.12.2019

Fazit

Ich weiß nicht, ob es Absicht ist, oder ob man gewisse europäische Spiele in Japan noch nicht kennt. Auf jeden Fall sind alle gebotenen Spielvarianten Varianten einfacher, bereits in Umlauf befindlicher Spiele. Einfach gestaltete Varianten, wohlgemerkt. Das Spiel zu zweit etwa ist ein halbes Manitou (welches auch mehr als zwei Spieler zulässt) und als absolutes Glücksspiel konzipiert. Keine Spur von einem "taktischen Spiel, das beide Gehirnhälften aktiviert", wie es die Anleitung verspricht.

Nicht nur, dass alle drei Varianten vom Schwierigkeitsgrad höchstens Kinderspielen ebenbürtig sind, ist die Ausstattung verbesserbar. In den Augen mancher Personen ist sie hübsch (andere halten sie für Schrott), aber alle sind sich einig, dass sie nicht zweckdienlich ist. Die Blättern nachempfundenen Karten zu mischen ist... nennen wir es... unhandlich. Hinzu kommt, dass die Anleitungen viel Interpretationsspielraum lassen.

Gebt euer Geld lieber für andere Spiele aus.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Ungewöhnliche Verpackung

Minus

  • banale Spielabläufe
  • schön, aber in der Handhabung schwierig

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 6 Jahren
Spieldauer: 5 bis 15 Minuten
Preis: 19,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2019
Verlag: Librage
Grafiker: Uco Nomura
Genre: Karten
Zubehör:

48 Karten
8 Spezialkarten
9 Nummernchips
3 Spielanleitungen

weiters: 1 Miniatur-Kirschbäumchen (für das Spielen hat es keine Relevanz)

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