Pocket Pharma (Deluxe Edition)

Mit Medikamenten lässt sich das große Geld verdienen. Kein Wunder, dass die Pharmaunternehmen mit allen Mitteln ihre Präparate auf den Markt bringen wollen, schließlich ist da schon viel Forschungsgeld hineingesteckt worden. Dass Nebenwirkungen auftreten, ist zwar zulässig, wird aber nicht gerne gesehen. Wer wird das meiste Geld scheffeln?

Dieses Spiel ist mit englischsprachiger Anleitung erhältlich, der Spielablauf und das Spielmaterial sind sprachneutral.

Spielidee

In Pocket Pharma betätigen wir uns als Laboranten, die chemische Fragmente zu neuen Arzneimitteln zusammenmischen. Jedes Fragment hat seine Wirkung im menschlichen Körper, kann aber auch Nebenwirkungen haben. Ziel ist es, in den vier Forschungsfeldern des Unternehmens Medikamente (bestehend aus je fünf Fragmenten) zu kreieren. Und dieses soll wirkungsvoll, nebenwirkungsarm und vor allem möglichst bald verfügbar sein. Je besser man hier abschneidet, desto mehr Siegpunkte gibt es.

Spielablauf

Am Beginn des Spieles werden die vier Wirkungskarten ausgelegt. Sie geben in Poker-Manier an, wie die Fragmentzusammensetzung des Medikaments aussehen soll: Zwei Paare (gleiche Zahlenwerte) plus X, ein Drilling plus X, ein Vierling plus X oder eine Straße. Zusätzlich begründen sie die gewünschte Basiswirksamkeit der Formel. Jedem Medikament wird eine der Nebenwirkungskarten zugeteilt. Sie bestimmen, welche Nebenwirkungen (Art, Stärke) toleriert werden. Sie geben aber auch einen Wirksamkeitswert on top der Basiswirksamkeit an.

Neben den Wirksamkeitskarten wird der Stapel mit Fragmenten ausgelegt, einige Karten davon aufgedeckt daneben. Diese Karten tragen Zahlenwerte, Wirksamkeits- und Nebenwirkungssymbole. Wer an die Reihe kommt, darf sich ein Fragment nehmen. Die vorderste Karte ist gratis, je weiter hinten in der Reihe, desto teurer muss die Karte erkauft werden. Fragmente werden in Stapeln vor den Spielern gesammelt. Anstatt ein neues Fragment zu nehmen, darf man Stapel umgruppieren. Ist man mit der Zusammensetzung eines Stapels zufrieden, gibt es noch die dritte Möglichkeit: Ein Medikament herstellen. Insgesamt darf man in seinem Spielzug bis zu drei Aktionen durchführen.

Raus aus dem Labor, ab ins Feld

Bevor eine Arznei auf die Allgemeinheit losgelassen wird, muss sie sich im Feldtest (klinische Studie) beweisen. Man wertet alle Karten eines Stapels aus, das heißt, man muss zuerst beweisen, dass die Zusammensetzung (z.B. ein Drilling) korrekt ist. Dafür bekommt man die oberste noch verbliebene Profitkarte in der Arzneikategorie.

Dann addiert man die Wirksamkeitssymbole seiner Fragemente und vergleicht mit der geforderten Anzahl. Hat man gleich viele oder mehr? Wunderbar! Hat man weniger? Dumm gelaufen, man bekommt Minuspunkte ...

Wie viele Nebenwirkung hat meine Mixtur? Hier gibt es vier Kategorien, nicht bei allen schreiben die Nebenwirkungskarten erlaubte Höchstgrenzen vor. Wer in den genannten Kategorien jedoch darüber liegt, muss pro überzähligem Nebenwirkungssymbol eine Fragmentkarte aus seinem Labor abgeben.

Spielende

Das Spiel endet, wenn (je nach Spielerzahl) bei zwei bis drei Forschungsfeldern alle Profitkarten vergeben sind. Nun zählt jeder Spieler seine Profitkarten zusammen und subtrahiert die Werte seiner Verlustkarten (für gekaufte Fragmente und fehlende Wirksamkeiten). Wer den höchsten Restwert vorweisen kann, hat das Spiel gewonnen.

Deluxe Edition

Die Deluxe Edition wird mit fünf Mini-Erweiterungen ausgeliefert. Diese können einzeln oder auch gleichzeitig dem Spiel beigefügt werden. Zum Beispiel gibt es Medikamente mit neuen Fragmentzusammensetzungen, Spezialfähigkeiten für jeden Spieler, Mehrheitsboni für Forschungsrichtungen, experimentale Fragemente (Wertmäßig Joker, dafür hohes Nebenwirkungspotential) ...

Spieletester

15.03.2019

Fazit

Der Teil „Pocket” des Titels soll auf das relativ kleine Schachtelformat anspielen. Angabe des Spielethemas ist „Pharma”, wir befinden uns wie oben beschrieben in einem Chemielabor und kreieren die neuesten Arzneimittel. Der Weg zum Ziel ist etwas kurios (wir werfen Bestandteile in Reagenzgläser, trennen sie wieder und stellen sie neu zusammen ...), aber, in Spielmechanik gedacht, vorzüglich. 

Der eine oder andere wird sich fragen, warum manche Arzneimittelarten wertvoller sind als andere. Ganz einfach: Seht euch die geforderten Wirksamkeiten an! Manche Werte sind mit nur fünf Karten mörderisch schwer zu erreichen, da muss man gut sammeln, damit nicht zu viele Minuspunkte den Profit schmälern. Aber genau das ist die Essenz des Spiels: Wie gut mache ich ein Medikament? Welche Einbußen nehme ich bei der Wertung in Kauf? Taktisches Fingerspitzengefühl ist gefragt.

In der Pocket Pharme - Deluxe Edition sind bereits ein paar Erweiterungen inkludiert. Das Spiel kostet dann zwar um etwa ein Drittel mehr, aber das ist gut investiertes Geld. Vor allem deshalb, weil die Erweiterungen dringend notwendige Abwechslung ins Spiel bringen. Ohne Erweiterungen hätte ich dem Spiel in der Gesamtnote um zwei Punkte weniger gegeben.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Einwandfreie Spielmechanik
  • Die Erweiterungen werten das Basisspiel extrem auf

Minus

  • Das Basisspiel ohne Erweiterungen ist eintönig

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 15 bis 30 Minuten
Preis: 21,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2018
Verlag: Alley cat games
Genre: Taktik, Wirtschaft
Zubehör:

4 Arzneikarten
16 Profitkarten
38 Verlustkarten
4 Wirkungskarten
4 Nebenwirkungskarten
96 Fragmentkarten
1 Startspielerkarte
1 Spielanleitung

Erweiterungen:
4 Arzneikarten
20 Spezialistenkarten
8 Marktkarten
8 Fragmentkarten
12 Startupkarten

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