Dance of the Fireflies

Wir haben die schönsten Blumen in unserer Gärtnerei gepflanzt. Leuchtkäfer schwirren umher und bestäuben die Blüten. Irgendwann kommt die Zeit, die Blumen in Blumenbeete zu verfrachten. Wer gestaltet die buntesten Beete?

Spielziel

Die Spieler entsenden ihre Leuchtkäfer ins Gewächshaus, dafür stehen ihnen sechs normale und ein Königs-Leuchtkäfer zur Verfügung. Im Gewächshaus stehen Blumen, die zu vorbestimmten Zeiten reif für die Ernte sind. Wer die meisten oder wertvollsten Leuchtkäfer auf einer Blumenkarte hat, bekommt sie für seine Blumenbeete. Im Prinzip kann jeder Spieler beliebig viele Beete haben, allerdings sind Beete mit mehr Blumen am Spielende wertvoller als einzelne Pflanzen. Dabei gilt: Jede der sechs Farben darf pro Beet nur einmal vertreten sein.

Spielablauf

Wer an die Reihe kommt, kann einen Leuchtkäfer auf eine Blume an der Blumenuhr im Gewächshaus entsenden. Dabei legt man die Scheiben so, dass eine eventuelle Krone eines Königsleuchtkäfers verdeckt ist. Man darf einen weiteren Käfer an eine benachbarte Blume legen, wenn man will. Alternativ zum Entsenden kann man eine Blume aus seiner Hand offen oder verdeckt pflanzen. Das kostet jedoch einen Leuchtkäfer, der bis zum Spielende nicht mehr zur Verfügung steht. Auch nach dem Pflanzen darf man einen Leuchtkäfer entsenden. Wer weder entsenden noch pflanzen will, kann passen. Auf jeden Fall zieht man gegebenenfalls nach, bis man wieder drei Karten auf der Hand hat. Zusätzlich zu diesen Aktionen kann man seinen Königskäfer temporär opfern, um zwei benachbarte Karten auf der Uhr zu vertauschen.

Haben alle Spieler einen Zug gemacht, geht es in die Erntephase. Die Sonnenuhr wird weitergedreht und Blumen werden geerntet, denn die Symbole auf Zeiger und Karte übereinstimmen. Alle Leuchtkäfer auf dieser Karte werden umgedreht, um eventuelle Königsleuchtkäfer zu zeigen. Wer die meisten Leuchtkäfer auf der Blume hatte, gewinnt die Karte. Außer, wenn jemand einen Königsleuchtkäfer gespielt hat: Dann gewinnt dieser Spieler die Karte. Aber nicht, wenn es mehrere Königsleuchtkäfer gibt, dann knocken sich diese gegenseitig aus. Wer eine Blumenkarte gewinnt, pflanzt diese bei sich ein. Zusätzlich darf man aus der Hand eine gleichfarbige Blume in ein anderes seine Beete stecken. Bei Gleichstand bekommt niemand die Karte von der Uhr, aber eine Karte aus der Hand darf trotzdem gelegt werden.

Nachdem die Blumenuhr wieder aufgefüllt wurde, beginnt eine neue Spielrunde. Startspieler wird, wer aktuell die wenigsten Blumen in seinen Beeten hat.

Die Blumen

Gewinnt man eine Blume von der Uhr oder pflanzt man während seines Zuges aus der Hand, darf man beim Pflanzen die Sonderfähigkeit der Blume einsetzen. Dies lässt zusätzliche Karten spielen, Käfer entsenden, Blumen pflanzen ... Zusätzlich gepflanzte Karten oder Karten bei Gleichständen erlauben die Aktivierung von Sonderfähigkeiten nicht.

Eine ganz spezielle Blume ist die Orchidee. Sie ist etwas schwieriger zu gewinnen, kann dafür jedoch als Joker eingesetzt werden. Oder, wenn man den Joker selbst nicht braucht, als Unkraut in Beete des Mitspielers gesteckt werden. Nur bestimmte Karten können dieses Unkraut wieder beseitigen und das Blumenbeet wieder zur weiteren Bewirtschaftung freigeben.

Das Spielende

Sind alle Blumen aus dem Gewächshaus aufgebraucht, endet das Spiel. Man bekommt die Punkte für seine Blumenbeete, abhängig von der Anzahl unterschiedlicher Farben. Dazu gibt es Boni, wenn alle Blumen eines vollen Beetes dasselbe Symbol aufweisen. Eine bestimmte Blumenart bringt zudem Zusatzpunkte. Wer in Summe die meisten Punkte hat, gewinnt das Spiel.

Dieses Spiel wird mit englischer und deutscher Anleitung ausgeliefert. Die deutschsprachige Anleitung ist jedoch fehlerbehaftet, ebenso die Übersichtskarten. Daher wird dringend empfohlen, mit den englischsprachigen Teilen zu arbeiten. Der eigentliche Spielablauf ist sprachneutral.

Spieletester

28.11.2018

Fazit

Das Spiel mit Hilfe der deutschen Anleitung zu erlernen, scheiterte an offensichtlichen Fehlern. Die englischsprachige Anleitung erklärte so gut wie alles, wobei die logischen Reihenfolge noch verbessert werden könnte. Na dann los in die erste Partie. Hm ... was soll ich machen? Man stolpert anfangs etwas irritiert herum. Oft genug passt man, weil einfach keine freien und/oder derzeit belegbaren Plätze vorhanden sind. Jede Runde kommen drei, in seltenen Fällen null, fünf, sechs oder noch mehr neue Ablageplätze ins Spiel. Bei bis zu sechs Spielern, die je bis zu zwei Käfer pro Zug legen dürfen, ist Platzmangel vorprogrammiert. Da hilft es auch nicht, wenn bei mehr Spielern mehr Karten zur Ablage vorhanden sind. Dies zögert lediglich den Zeitpunkt hinaus, bis zu dem alles belegt ist. Die Passen-Orgie ist dann dieselbe. Anfangs macht man nämlich nichts anderes als entsenden oder passen, da man nur in ganz speziellen Fällen den dauerhaften Verlust von Leuchtkäfern hinnehmen will. Dies wird erst gegen Spielende interessant, wenn man mit seinen Handkarten Blumenbeete vervollständigen kann. Außerdem wäre man nach nur 7 Pflanzungen komplett aus dem Spiel, da man dann keinen Leuchtkäfer mehr zum Bieten hätte.

Anfänger können die Taktik noch nicht wirklich abschätzen. In unserem ersten Spiel hat zum Beispiel niemand die Möglichkeit des Karten Vertauschens genutzt. Erfahrene Spieler wissen: Das ist eine sehr starke Aktion! Nicht umsonst muss man dafür temporär auf seine Königsleuchtkäfer verzichten. Ebenfalls viel zu selten achtet man auf seine Handkarten. Gewinnt man entsprechende Karten an der Uhr (oder schafft wenigstens einen Gleichstand), so darf man gleich noch eine Karte aus der Hand ablegen. Doppeltes Tempo heißt am Ende mehr Punkte! Blöd nur, dass so eine frische Blume in den meisten Fällen erst nach sechs bis acht Runden, seltener nach drei oder vier Runden, zur Ernte ansteht. Bis dahin ist sie längst belegt, wer gerade Startspieler bzw. in der Tag- oder Nachtphase früh an der Reihe ist, hat klarerweise einen Vorteil.

Die Ausstattung ist schön. Was mich jedoch persönlich am Anfang verwirrt hat: Dieselbe Kartenfarbe hat unterschiedliche Abbildungen für Tag- und Nachtblumen. Hier hätte ich mir eine eindeutigere Farbkennzeichnung gewunschen, die Symbole sind mir nicht auffällig genug. Die Farben sind auch nicht selbsterklären, man muss nachschlagen oder die Übersichtskarten bemühen, um die Sonderfähigkeiten ins Gedächtnis zu rufen. Ansonsten kann man über das Spielmaterial nichts Schlechtes sagen. Trotzdem hat es der „Tanz der Leuchtkäfer” nicht geschafft, den Leuchtkäfer ... pardon Funken bei mir überspringen zu lassen.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • schön anzusehen
  • ausgefallenes Thema

Minus

  • Anfänger sind planlos
  • man muss oft passen
  • deutsche Übersetzung ging daneben
  • Vorteile für den Startspieler der Runde und weitere Personen in Sitzreihenfolge

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 bis 60 Minuten
Preis: 22,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Autor: Oliver Brooks
Zubehör:

1 Sonnenuhr
84 Blumenkarten
6 Orchideenkarten
36 Leuchtkäferscheiben
6 Königsleuchtkäferscheiben
6+6 Spielübersichten dt./en.
1 Gärtnerplättchen
1 Pflanzhaus-Tafel
1 Komposthaufen-Tafel
1+1 Spielanleitung dt./en.

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