X-Code

Eine Hackergruppe bedroht das Internet, ein Computervirus soll alle dort vorhandenen Daten löschen! Deine Mitspieler und du - ihr seid der letzte Ausweg, diese Katastrophe zu verhindern. Ihr habt nur wenig Zeit, um den Abbruchcode herauszufinden. Die Menschheit glaubt an euch!

Üben, üben, üben

Ehe du dem Bösen ins Auge sehen kannst, musst du ein Training absolvieren. Dort lernst du die verschiedenen Karten und ihre Wirkungsweisen kennen. Grundsätzlich muss man die folgenden drei Kartentypen unterscheiden: Code-Karten, Zeit-Karten und Joker-Karten. Diese werden alle zusammen gemischt und als Nachziehstapel bereitgelegt. Wobei man sagen muss: Je nach Trainingsmission werden mehr oder weniger von diesen Karten vorher aussortiert. Jeder Spieler erhält drei Handkarten. Los geht's!

Spielablauf

Nun beginnt der Wettlauf gegen die Sanduhr. Ziel ist es, Sets gleicher Karten zu bilden und so den Code zu knacken. Wie beim Safe sind es die Ziffern Null bis Neun, der Stern und die Raute, die als Code zu sehen sind. Um Sets zu generieren, habe ich mehrere Aktionsmöglichkeiten: Karten ziehen, Karten abwerfen oder Karten mit Mitspielern tauschen. Während Ziehen und Abwerfen wohl selbsterklärend sind, muss ich zum Tauschen eine wichtige Zusatzinfo geben: Die Karten haben ein klares Farbschema, das den Tauschhandel reguliert. Karten mit gelbem Pfeil dürfen nur nach links weitergegeben werden, Karten mit blauem Pfeil nur nach rechts. Der Tausch hat immer 1:1 mit einem direkten Nachbarn zu erfolgen. Komplette Sets (die benötigte Größe schwankt je nach Mission, anfangs sind es Drillinge) knacken eine Stelle des zwölfstelligen Codes bzw. bringen den Spielern zusätzliche Zeit.

Taktik

Es ist strengstens untersagt, den Mitspielern die Handkarten zu zeigen. Aber man darf ihnen erzählen, was man hat und/oder braucht! Effiziente Kommunikation ist das Um und Auf in diesem Spiel. Diese zu erzielen ist gar nicht so leicht, denn alle Spieler spielen gleichzeitig! Außerdem muss man so ganz nebenbei im Auge behalten, welche Karten auf dem Ablagestapel landen. Es gibt jede Code-Karte nur viermal. Ist z. B. gerade eine Drei auf dem Stapel gelandet, wird das Sammeln von Dreien schwieriger. Es wird temporär unmöglich, wenn noch eine zweite Drei auf dem Stapel liegt.

Manche Missionen erfordern Vierlinge gleicher Karten. Das klingt anfangs schwer, macht das Spiel auf der anderen Seite aber einfacher! Zum Codeknacken verwendete Karten sind ja nicht mehr Teil des Kartenpools. Insofern wird der Nachziehstapel immer kleiner, irgendwann befinden sich alle Karten auf den Händen der Spieler. Bei Vierlings-Missionen hat man weniger „Müll”, der den Kartenpool „verunstaltet”.

Die Zusatzmissionen

Die Missionen sind anfangs Top Secret! Hinter kleinen Klappen sind sie versperrt und müssen mit dem Schlüssel geöffnet werden. Die Erlaubnis hat man aber erst, wenn man die Mission davor erfolgreich absolviert, also den Code vor Ablauf der Sanduhr geknackt hat. Jede Mission hält neue Spielregeln, zusätzliche Spielelemente oder sogar Spezialfähigkeiten für die Spieler bereit. Lasst mich nur soviel verraten: Einfacher wird es nicht, wenn z.B. das Knacken einer Zahl eine damit verknüpfte Aktion auslöst!

Die Timer-App

Alternativ zur Sanduhr kann man die kostenlose Timer-App verwenden (verfügbar für Android und iOS). Neben der Zeitfunktion bietet sie Geräuscheffekte für ein atmosphärischeres Spiel.

Spieletester

01.09.2018

Fazit

X-Code ist eines dieser Spiele, die einen hohen Lerneffekt haben. Nimmt eine erfahrene Gruppe einen Neuling dazu, kann dieser das ganze „Gerüst” zum Einsturz bringen. Also: Anfänger langsam in das Thema einführen. Eines sei an dieser Stelle positiv erwähnt: Obwohl die Regeln sich von Level zu Level ändern und neue Elemente hinzukommen, steigt nicht zwangsläufig die Komplexität.

Ein toller Hingucker sind die Tresore. Sie sind als Klappen in einem Stanzteil realisiert, das in den Tiefzieheinsatz der Schachtel integriert wird. Mit einen Schlüssel kann man sie öffnen. Möchte man zu einem früheren Level zurück, helfen Farbmarkierungen, die Karten der hinzugefügten Missionen wieder herauszufiltern.

Durch diverse Spielelemente wird jede Partie neu gestaltet. Aber im Prinzip bleibt es immer dasselbe: Sammle Karten durch Abheben oder Tauschen, bilde ein Set, wenn es gerade passt, führe gegebenfalls einen Effekt aus. Auf Dauer kann mich das nicht fesseln, wenn ich es mal durchgespielt habe. Ich würde optimalerweise mit 4-5 Spielern an die Sache herangehen. Theoretisch geht es z.B. auch zu zweit, wobei das Tauschen von Karten dann stark an Reiz verliert. Sind zu viele Personen am Tisch (bis zu acht sind vorgesehen), wird das Weitergeben bis zum bedürftigen Empfänger zu einer Herausforderung.

Die Spielanleitung zur letzten Mission endet mit einem Cliffhanger. Ob hier noch zusätzliche Aufgaben auf Veröffentlichung warten? Wir dürfen gespannt sein.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • Stetige Steigerung der Herausforderung
  • Tolle Ausführung mit den Tresoren

Minus

  • Trotz Neuerung in jedem Level wirkt es repetetiv.

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 8
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 10 bis 15 Minuten
Preis: 27,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2018
Verlag: Amigo
Autor: Kasper Lapp
Grafiker: Barbara Spelger
Zubehör:

1 Code-Plan
1 Zeit-Plan
2 Schlüssel
66 Karten (48 Code-Karten, 12 Zeit-Karten, 6 Joker-Karten)
1 Sanduhr
1 Trainingsanleitung
3 Tresore mit je 3 Missionen und zusätzlichem Spielmaterial sowie Anleitungen

Zusätzlich kostenlos erhältlich: eine Timer-App

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