Farlight

Beim ersten Lesen der englischen Anleitung habe ich ein „c” übersehen und die Missionen als „climatic missions” verstanden. Missionen zum Klimaschutz sozusagen.

Dass es sich um „climactic missions” (CMs), also um finale Höhepunktsmissionen handelt, erkannte ich erst im zweiten Anlauf.

Macht aber keinen großen Unterschied.

Drei CMs werden zur spielerischen Erledigung angeboten.
Auf dem Weg dorthin müssen jedoch zwei bis drei kleinere Missionen erledigt werden.
Zudem muss man den Zuschlag zur Missionsbewältigung erkaufen.
Man erkauft sich auch die anderen Dinge.

Das sind

  • Teile des persönlichen Raumschiffs (zumeist mit Sonderfähigkeiten)
  • Wissenschaftsmarker
  • Crewmitglieder
  • Verbesserung des Antriebs
  • (BioTech-Marker)
  • (Antriebsaggregate)

Das Kaufen ist eigentlich ein Bieten auf die verfügbaren Ressourcen.
Jedem Spieler stehen dafür fünf Bietplättchen mit den Werten 0 bis 4 zur Verfügung.
Im Rhythmus 2-2-1 werden sie reihum verdeckt eingesetzt.
Pro Plättchen darf ein Crewmitglied den geboteten Wert um eins erhöhen.
Hat jeder seine Plättchen in den drei Bietrunden eingesetzt, werden sie aufgedeckt und ausgewertet.
Gleichstände werden über die aktuelle Spielreihenfolge aufgelöst.
Der jeweilige Gewinner bekommt das Bebotene.
Wissenschaftsmarker und Crewmitglieder nimmt man aus dem Vorrat an sich.
Verlierer bekommen pro Bietplättchen am Ort der Niederlage ein Crew-Mitglied als Trostpflaster.
Das kann natürlich auch bewusst genutzt werden.

ALHAMBRA in space?

Raumschiffkarten legt man mit zumindest einem Connector an einen passenden Connector des persönlichen, bestehenden Raumschiffs an.
Alhambra mit der Stadtmauer lässt grüßen.
Zusätzlich bezahlt man für den Einbau mancher Raumschiffausbauten mit Crewmitgliedern.
Im Gegenzug erwirbt man damit einmalige oder dauerhafte Bonuszuwendungen in Form von zusätzlichen Crewmitgliedern, Wissenschaftsmarkern, Biotech-Markern oder der Verbesserung von Antriebsaggregaten. Antriebsmaschinen und Biotech-Marker erwirbt man mit der Raumschiffkarte, sie sind daher in obiger Aufzählung in Klammer angeführt. Grüne Biotech-Marker sind fix auf die Karte gedruckt, der Antrieb wird durch auf die Karte gelegte Würfel dargestellt. Die Verbesserung des Antriebs ist möglich (siehe oben) aber nicht immer nötig. Die mit dem Raketenteil erworbenen Antriebswürfel haben zufällige, bei Rundenstart erwürfelte Werte. Man kauft also nicht die Katze im Sack, sondern das Raumschiff mit Antrieb.

DIE MISSIONEN

Das Bieten um Ressourcen dient letztlich nur dem Zweck der Erfüllung von Missionen.
Missionen benötigen Wissenschaftsmarker, Biotech-Marker und Triebwerke in unterschiedlicher Zusammensetzung und Anzahl. Wissenschaftsmarker gibt man ab, Biotech-Marker weist man auf seinen Raumschiff-Ausbauteilen vor oder gibt ersatzweise drei Crewmitglieder pro Biotech-Marker ab, Triebwerke in passender Anzahl und Stärke weist man nur vor.
Die Missionen werden immer anspruchsvoller.
Sie geben aber auch den Weg vor.
Braucht man viele Biotech-Marker?
Oder starke Antriebe?
Missionen bringen Punkte, die CMs natürlich am meisten.
Auch auf die Erledigung von Missionen wird geboten.
Unterlegene Bieter dürfen die Mission auch erfüllen, bekommen aber nur die aufgerundete Hälfte an Siegpunkten.
Gleiche Kosten - halbe Ausbeute!
Eine ungerechte Sache.
Ob man für dieses Almosen die Ressourcen abgeben will?

Das Spiel endet am Rundenende nach Erfüllung einer CM.
Es kommt nicht darauf an welche das ist und wer sie erfüllt.
Anschließend werden noch jeweils fünf Punkte für die drei am Spielbeginn ausgelegten Industriemarker vergeben. Auch sie geben mögliche Strategien vor, belohnen sie doch beispielsweise den Besitz des größten Raumschiffs oder jenes mit den meisten freien Connectoren.

Spieletester

14.03.2018

Fazit

FARLIGHT punktet durch nettes und optisch ansprechendes Space-Setting sowie durch gutes Material.
Leider trägt der Bietmechanismus das Spiel aber nicht lange genug.
Sein Reiz reicht grade bis zum Spielende, aber nicht für weitere Partien.
Hier hilft auch das Biet-Plättchen mit Wert „0” zu Bluffzwecken nicht wirklich.
Es wurde sogar eher als hinderlich und entbehrlich empfunden.

Es offenbaren sich auch grafische Mängel.
Die Connectoren, sie zeigen die Einbaumöglichkeit im Raumschiff, finden sich auch in der Kartenauslage auf dem Spielplan und erschweren das richtige Erkennen der Karten-Connectoren.
Auch die zum Teil recht winzigen Icons auf den Karten machen unnötig Mühe.
Ebenso nicht ganz durchdacht ist die Stückelung der Crewmitglieder. Man ersteigert drei, ein Biotech-Marker kostet drei, trotzdem gibt es sie nur einzeln oder als Fünferpack.
Statt der unnötigen sechsten Spielerfarbe für das 5-Personen-Spiel hätte man besser ein paar Crew-Dreipacks spendieren sollen.

Ich würde FARLIGHT gerne mögen, leider ist es kein ALHAMBRA in Space!

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • optisch sehr nett
  • gutes Material

Minus

  • der Kernmechanismus nutzt sich bereits in der ersten Partie ab
  • kleinere, grafische Mängel

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 5
Alter: ab 14 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 40,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: Game Salute
Autor: Nick Sibicky
Zubehör:

Spielplan, 20 Standardwürfel, 23 Missionskarten, 57 Raumschiffkarten, 6 Raumschiffzentralkarten, 30 Bietplättchen, 6 Punktemarker, 37 Crewmarker, 37 Wissenschaftsmarker, 7 Industriemarker, 1 Startspielermarker, Spielregel (nur in englischer Sprache verfügbar)

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