Valletta

Wir schreiben das Jahr 1566. Der Malteserorden legt den Grundstein für den Bau einer mächtigen Stadt auf der Mittelmeerinsel Malta. Valletta ist heute die Hauptstadt des Inselstaates und Namensgeber des hier vorliegenden Kartenbrettspieles aus dem Verlag Hans im Glück.

Erste Stadtplanungen

Wie die Hauptstadt Valletta aussehen soll, hatten die Gründerväter schon sehr früh im Kopf. Von den Gebäudekarten wird entsprechend der Spielerzahl ein Satz aus den drei verschiedenfarbigen Gebäudearten zusammengestellt, gemischt und entlang der ausgelegten Straße verteilt. Auf jedes Gebäude wird noch eine dazu passende Personenkarte platziert. Diese Gebäude gilt es nun für die Spieler zu bauen.

Dominion lässt grüßen

Alle Spieler starten mit dem gleichen Satz von acht Personenkarten, um damit Güter wie Gold, Holz, Stein und Ziegel einzusammeln oder Gebäude zu errichten. Zusätzlich kann damit die Spielfigur des Gründervaters Jean de la Valette auf der ausgelegten Straße bewegt werden, um sich auf diese Weise ebenfalls diverse Güter und andere Vorteile zu sichern. Wer am Zug ist, nimmt fünf Personenkarten auf die Hand, spielt nacheinander drei dieser Karten und führt deren Aktionen aus. Danach zieht er wieder auf fünf Karten auf und der Nächste ist am Zug. Sind alle eigenen Karten ausgespielt, wird der Ablagestapel neu gemischt und zum Nachziehstapel.

Bob, der Baumeister

Errichtet ein Spieler durch Nutzung der Baumeisterkarte und der Abgabe von entsprechenden Gütern eines der ausliegenden Gebäude, nimmt er sich die auf dem Gebäude liegende Personenkarte und erweitert somit sukzessiv seine Kartenhand mit mächtigeren Aktionen. Zudem markiert er das gebaute Gebäude mit seiner Spielfarbe. Ist ein Bauplatz erst einmal im Besitz eines Spielers, kann er diesen im weiteren Spielverlauf noch aufwerten, in dem er erneut die Baukosten ohne das entsprechende Gold bezahlt. Die Gebäudekarte wird dann umgedreht und bringt bei Spielende deutlich mehr Siegpunkte.

Die Spielfigur des Jean de la Valette bringt nicht nur Güter der ausliegenden Fassplättchen ein, sondern kann auch dazu genutzt werden, die eigene Kartenhand im weiteren Spielverlauf zu verschlanken und schwächere Personen zu entlassen. Aber auch die Einstellung zusätzlicher Baumeister oder anderer ausliegender Personenkarten ist  möglich. Der Gründervater verteilt zusätzlich einen Baubonus von zwei Punkten, wenn er sich gerade im Bereich eines neu zu errichtenden Hauses aufhält.

Spannende Endphase

Sobald eine der drei folgenden Bedingungen eintritt, wird die Endphase eingeleitet, bei der alle Spieler noch einmal sämtliche eigenen Personenkarten ausspielen:
- Jean de la Valette zieht auf das letzte Feld der Straße
- ein Spieler zieht seine Spielfigur auf das Feld 25 der Punkteleiste
- ein Spieler baut sein 8. Gebäude

Sobald in der Endphase auch der letzte Spieler seine letzte Handkarte ausspielt, endet Valletta. Dann zählen alle die Punkte ihrer errichteten Gebäude zusammen und schreiben sich noch für je drei Güter einen Punkt gut. Die eigene Spielfigur wird entsprechend auf der Siegpunktleiste vorgerückt. Wer jetzt ganz vorne steht, hat gewonnen.

Spieletester

24.10.2017

Fazit

Valletta ist ein fein verwobenes Deckbauspiel, in dem mehr steckt, als auf den ersten Blick zu erkennen ist. Wer hierbei den Baumeister für den Bau seiner Häuser geschickt einsetzt, in Verbindung mit den neu erworbenen Personen diverse Kartenkombos für die Mehrung seiner Ressoucen und Siegpunkte schafft und es hinbekommt, seine Kartenhand schlank und doch effektiv zu halten, der wird bei Valletta seinen Weg zur mächtigsten Persönlichkeit machen.

Weil die richtig wertvollen Gebäude sehr viele Güter verschlingen, ist es sinnvoll, von Anfang an strategisch vorzugehen. So können die Goldkosten reduziert werden, wenn angrenzend an ein eigenes Haus gebaut wird. Auch eine mögliche Einsichtnahme des geplanten neuen Bauplatzes durch Jean de la Valette ist nicht zu unterschätzen. Und weil die anderen Spieler das gleiche Ziel verfolgen und ebenfalls die Stärken der Gebäude und ihrer dazugehörigen Personenkarte einzuschätzen wissen, entsteht oft ein spannender Wettlauf um den Sieg.

Die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten der zahlreichen Personenkarten werden erst nach einigen Partien verinnerlicht sein, zumal auch nicht alle Karten in jedem Spiel dabei sind. Das fördert natürlich den Wiederspielreiz, was die Fans an den Spielen des Hans im Glück-Verlages so lieben. Mir geht es übrigens ganz genau so.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • schön gestaltetes Spielmaterial
  • runder Spielablauf
  • einfache Regeln

Minus

  • Stadtaufbau mit Gebäude- und Personenkarten etwas fummelig

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 40 bis 80 Minuten
Preis: 34,99 Euro
Erscheinungsjahr: 2017
Verlag: Hans im Glück
Autor: Stefan Dorra
Zubehör:

1 zweiteilige Straße
25 Fassplättchen
4 25/50er-Plättchen
4 75/100er-Plättchen
37 Gebäudekarten
73 Personenkarten
4 Spielerablagen
32 Häuser
4 Spielfiguren
42 Goldstücke
30 Hölzer
30 Steine
30 Ziegel
1 Spielfigur Jean de la Valette (lila)
1 Spielregel

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