Die Händler von Osaka

Der Seeweg von Osaka nach Edo war für die großen Händler Japans sehr lukrativ, aber auch sehr gefährlich. Im raffinierten Kartenspiel Händler von Osaka” müssen die Spieler am Markt ein gutes Gespür für die richtigen Waren beweisen, die sie sodann als wertvolles Frachtgut in die stürmische See entsenden. Wer auf die richtigen Waren und Schiffe setzt, kann beim Verkauf in Edo fürstliche Belohnungen einstreichen und schließlich zum mächtigsten Händler Japans aufsteigen!

Die Händler von Osaka kommen in einer minimalistischen Schachtel daher, die prallgefüllt mit Material ist. Neben einem aufklappbaren Spielfeld finden sich über 100 Karten, die die verschiedenen Waren in vier Farben mit Werten von zwei, drei und fünf darstellen. Transportiert werden die Waren mit gleichfarbigen Schiffen, die allesamt zu Spielbeginn in Osaka starten. Ertragsplättchen und Reservierungs- und Händlersteine in den vier Spielerfarben runden das Ganze haptisch sehr gut ab.

Nachdem fünf Karten am Markt offen ausgelegt wurden, werden drei weitere Karten als Produktionsreihe aufgedeckt. Die Spieler erhalten nun ihre Startkarten und ein Ertragsplättchen nach Wahl. Karten auf der Hand sind das Geld der Spieler und zwar genau so viel, wie deren Wertezahl angibt. Die Farben spielen dabei keine Rolle.

Fixe Aktionen

Wer am Zug ist, muss genau eine der folgenden drei Aktionen ausführen:
1) Waren kaufen
2) Münzen nehmen
3) Karte reservieren

Die Aktionen sind dabei allesamt schnell abgehandelt, so dass keine lange Downtime entsteht. Wer Waren kaufen möchte, muss dabei alle ausliegenden Karten des Marktes nehmen und mit den Werten seiner Handkarten bezahlen. Wechselgeld gibt es dabei nicht. Nicht gekauft werden können dabei die bereits von anderen Spielern reservierten Karten - diese verbleiben im Markt. Als nächstes werden dann die Schiffe, deren gleichfarbige Waren gerade gekauft wurden, um ein oder zwei Felder vorgerückt. Wird mehr als eine Ware einer Farbe gekauft, bewegt sich das entsprechende Schiff zwei Felder weit, ansonsten nur eins.

Um an Geld zu gelangen, wählt ein Spieler die zweite Aktion und nimmt sich eine nicht fremdreservierte Karte aus dem Markt. Die Auslage schrumpft entsprechend, da durch diese Aktion keine Karte nachgelegt wird.

Eine Karte aus dem Markt oder der Produktion wird reserviert, indem ein Spieler seinen Reservierungsstein auf die gewünschte Karte legt, die fortan für ihn geblockt ist.

Der Markt oder die Produktion wird immer dann wieder aufgefüllt, wenn ein Spieler Waren gekauft hat oder zu Beginn eines Spielerzuges der Markt leer ist oder dort keine freien Karten mehr verfügbar sind. Dann werden zunächst die drei Karten der Produktion Richtung Markt verschoben (Reservierungssteine bleiben darauf liegen) und zwei zusätzliche Karten vom Nachziehstapel dazu gelegt. Dann werden noch drei neue Karten in die Produktion gelegt.

Läuft ein Schiff in den Hafen von Edo ein, ist Zahltag für die Kaufleute, die über Handelsgüter in der entsprechenden Farbe verfügen. Alle Karten dieser Farben müssen nun als Set verkauft werden, wobei der jeweils höchste Wert des Sets mit der Anzahl der Karten multipliziert wird. Jedes gleichfarbige Ertragsplättchen erhöht dabei den Wert um jeweils eins. Die so ermittelte Zahl wird zur nächsten fünf oder zehn aufgerundet und stellt den Gesamtwert der Handelsgüter dar. Für jeweils fünf auf diese Weise erzielten Punkte nimmt sich der Spieler dann eine Karte des gewerteten Sets als Siegpunkt. Diese legt er verdeckt vor sich aus und setzt seinen Händlerstein darauf. Nach jeder Wertung bekommt ein Spieler zusätzlich ein Ertragsplättchen der entsprechenden Farbe.

Die Schiffe auf den Wellenfeldern der Enshunada werden bei jeder Wertung von der Schwarzen Strömung erfasst und sinken. Dabei müssen alle Spieler ihre Karten der entsprechenden Schiffsfarbe abwerfen, es sei denn, sie sind versichert. Um eine Karte zu versichern und somit dem Verlust entgegenzuwirken, wirft ein Spieler Handkarten mit entsprechenden Versicherungssymbolen ab. Danach kehren die Schiffe in Edo nach Osaka zurück, gesunkene Schiffe werden auf das Ankerfeld in Anori gestellt - Spieltechnisch natürlich eine ziemliche Krücke.

Nach einem Zahltag endet das Spiel, wenn mindestens ein Spieler acht oder mehr Ertragsplättchen vor sich liegen hat. Dann gewinnt derjenige, der die meisten Siegpunkte in Form von Karten unter seinem Händlerstein gesammelt hat.

Spieletester

13.08.2017

Fazit

Die Händler von Osaka ist ein kleines, aber feines Handelsspiel, das durch sein Handling der Karten zu gefallen weiß. Mehrfachnutzungen sind ja spätestens seit Bohnanza allgemein bekannt und beliebt. Die Händler können die Karten als Geld nutzen, um damit Karten als Handelsgüter zu kaufen oder als Versicherungsschein zu nutzen.

Das richtige Timing bei der Wahl der Aktionen ist hier elementar wichtig. Um einen Markt leer zu kaufen, müssen erstmal entsprechende Gelder auf der Hand sein. Die gilt es möglichst vorher zu reservieren, vornehmlich natürlich hohe Geldwerte. Und wer das Pech hat, dass eines der Schiffe mit den eigenen Waren untergeht, der freut sich, wenn er Versicherungspolicen auf der Hand hält. Ein ziemlich verzwicktes Kartenmanagement wartet auf die Spieler, die zu keiner Zeit Leerlauf im Spiel erleben.

Die Regeln sind eingänglich und schnell erklärt, so dass auch Neulinge sofort mitspielen können. In einer knappen halben Stunde ist oftmals der Sieger gekürt, was einer sofortigen Revanche nicht entgegensteht.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • hochwertiges Material in kleiner Schachtel
  • ausgewogener Spielverlauf

Minus

  • kleiner Spielplan noch zu groß geraten
  • gesunkene Schiffe tauchen plötzlich wieder auf

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 12 Jahren
Preis: 21,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Asmodee, Z-Man Games
Grafiker: Atha Kanaani
Zubehör:

1 Spielplan
4 Schiffe
108 Karten
48 Ertragsplättchen
4 flache Reservierungssteine
4 hohe Händlersteine
1 Spielanleitung

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