Targi - Die Erweiterung

Überaus taktisch und immer spannend bis zum Spielende glänzte es zudem durch seine hohe Variabilität und lud deshalb immer wieder zu einer neuen Partie ein. Insofern war es nicht verwunderlich, dass Verlag und Autor die Popularität des Spieles nutzen, um mit einer Erweiterung das Interesse weiterhin hoch zu halten.

Im Gegensatz zu vielen anderen Spiele-Erweiterungen, die den Spielern kleine und modulare Häppchen verabreichen, werden in der vorliegenden Erweiterung für Targi neue Spielmechaniken in das dem Grundspiel entsprechende Spielprinzip integriert und damit ein verändertes Spielerlebnis erzeugt. Die wichtigsten Änderungen in Targi-Die Erweiterung sind die Spielelemente der Wanderdünen und der Targia-Figur sowie die zusätzliche Ressource Wasser. Speziell die Spielmechanik der Targia und Wasserressource bringen so starke Veränderungen für Spielmaterial und –ablauf mit sich, dass der Verlag einen kompletten neuen Satz Stammeskarten, zusätzliche Warenkarten sowie zehn neue Randkarten, die die entsprechenden zehn Randkarten aus dem Grundspiel ersetzen, in die Erweiterung gepackt hat, um darauf zu reagieren. Da es im Spiel allerdings nur 16 Randkarten gibt, ist es schon fragwürdig warum der Erweiterung nicht gleich ein komplett neuer Randkartensatz, also sechs Karten mehr, beigelegt wurde? Aktuell müssen nämlich die Randkarten je nach Spielvariante ständig neu zusammengestellt werden. Ärgerlich und vermeidbar!

Doch wie funktionieren die wesentlichen Änderungen nun im Detail?

Die Targia-Figur startet auf dem Randfeld 15 und passiert die Randfelder im gleichen Rhythmus wie der Räuber, allerdings entgegen dem Uhrzeigersinn. Anders als der Räuber, blockiert sie ein Feld nicht,  sondern macht es deutlich lukrativer. Der Spieler, der sich zu ihr gesellt, erhält wahlweise eine Ware oder gegen Abgabe einer Ware den Ertrag der auf der obersten, verdeckt liegenden Warenkarte abgebildet ist.

Zusätzlich zur Ressource Gold (Achtung das ist keine Ware!) kommt die neue Ressource Wasser ins Spiel. Wasser ist in der Wüste kostbar und kann deshalb sowohl beim Kauf von Stammeskarten verwendet als auch in Gold bzw. Waren umgetauscht werden.

Eine weitere neue, sehr interessante Spieloption stellen die Wanderdünen dar. Davon gibt es im Spiel insgesamt 20, von denen in jeder Runde drei neue ausliegen. Während seines Zuges kann ein Spieler seine Targia-Figur anstatt auf eine Randkarte auch auf eine Wanderdüne stellen. Dadurch ergibt sich für ihn auf dem Spielfeld zwar ein Knotenpunkt und damit verbunden eine Aktion weniger, die Vorteile, die die Spieler über die Wanderdünen erhalten, können dieses Manko jedoch durchaus aufwiegen.

Die wichtigsten Veränderungen bei den Randkarten betreffen die Fata Morgana (Karte 9) und die Warenkarte (Karte 13). Die Fata Morgana erlaubt das Umsetzen des Kreuzungsteins nur noch auf angrenzende Felder und statt der obersten Warenkarte gibt es bei Karte 13 jetzt immer ein Wasser.

Die Stammeskarten haben insgesamt eine kleine grafische Änderung erfahren, durch die eine deutlich bessere Übersicht erreicht wurde. So verfügen die Stammeskarten der Erweiterung nun über grafische Hinweise, ob ihre Vorteile sofort, dauerhaft, zu einem beliebigen Zeitpunkt oder erst am Ende des Spiels bei der Punktwertung wirken. Gleichzeitig findet sich auf einigen dieser Karten jedoch so viel Text, dass die generelle Schriftgröße kleiner als im Hauptspiel gewählt wurde und dadurch, insbesondere bei abendlicher Beleuchtung, deutlich schlechter zu lesen ist.