Crabs!

Seit ein TV-Sender uns die Welt der alaskanischen Krabbenfischer ins Wohnzimmer bringt, ist das Interesse an bzw. das Wissen über Krabben in der Bevölkerung start gestiegen; auch wenn die wenigsten selbst jemals eine am Teller haben werden. Mit Crabs! haben wir nun ein Spiel am Tisch, das sich dem Thema Krabbenfang annimmt. Allerdings jagen wir nicht mit großen Schiffen, sondern mit solider Handarbeit.

Dieses Spiel ist nur in englischer Sprache erhältlich. Der Spielablauf ist sprachneutral, aber die Übersichtskarten sind ausschließlich englischsprachig.

Zu Beginn des Spiels liegen zehn Krabben im "Pool", sechs weitere hat jeder Spieler auf der Hand. Diese Krabben gibt es in verschiedenen Arten und Wertigkeiten. Dies ist wichtig für später, wenn wir Aufträge erfüllen wollen.

Die Aktionen

Wer an die Reihe kommt, hat verschiedene Möglichkeiten, von denen er eine wählt:

  • 1. neue Karten ziehen (vom Stapel oder Pool)
  • 2. Karten aus der Hand mit solchen aus dem Pool tauschen (anzahl- oder wertmäßig)
  • 3. Fangmethode verbessern
  • 4. Krabben auslegen
  • 5. Krabben aufwerten


Nach dieser Aktion darf ich einen Auftrag erfüllen. Am Ende des Zuges darf ich nicht mehr als acht Karten auf der Hand halten.

Ich denke 1. erklärt sich von selbst: Man nimmt sich Krabben aus dem Pool oder vom verdeckten Stapel. Bei 2. darf ich Handkarten in den Pool legen und mir entweder gleich viele andere Karten nehmen oder andere Karten (variable Anzahl) im selben Gesamtwert wie die abgelegten. Um 3. mein Fangzeug zu verbessern (Kescher, Falle, Reuse, Boot) muss ich eine oder mehrere Krabbenkarten abwerfen. Besseres Fangzeug bringt nicht nur Siegpunkte, es erhöht unter Umständen die Erträge wenn ich 4. Krabben ablege. Ich zähle nämlich die Werte der abgelegten Krabben zusammen und addiere die Bonuspunkte für mein Fangzeug. Eine Tabelle sagt mir, wie viele Wertungspunkte ich hierfür bekomme. An dieser Stelle steckt ein Kniff: Die Wertungspunkte müssen von genau einer Karte aus meiner Auslage stammen, diese bleibt vor mir auf dem Tisch (der Rest kommt in den Pool). Das heißt, der Wert der Krabbenkarte entspricht exakt den erhaltenen Wertungspunkten. Wer keine passende Krabbenkarte dabei hat, darf ein Set nicht spielen. Aber es gibt einen Rettungsanker: Jede Karte kann mit einem um eins verminderten Wert genutzt werden. Um das anzuzeigen, legt man sie quer auf den Tisch. Durch die Aktion 5. Krabben aufwerten kann ich quer liegende Karten in aufrechte Position bringen.

Punkte! Ich will Punkte!

Um einen der vier ausliegenden Aufträge zu erfüllen muss ich, dem Auftrag entsprechend, Krabben meiner Auslage abgeben. Erlaubt sind jedoch nur Karten, die aufrecht liegen! Natürlich sind diese Aufträge etwas mehr wert als die hierfür eingesetzten Krabben. Aber auch einzelne Krabben sind Punkte wert, aufrechte mehr als quer liegende. Manche Krabben sind einen Bonuspunkt wert. Bonuspunkte erhält man übrigens auch für sein aktuelles Fangzeug.

Das Spiel geht reihum, bis ein Spieler 25 Siegpunkte gesammelt hat. Die Runde wird noch zuende gespielt, damit alle Spieler gleich viele Züge hatten. Wer nun die meisten Siegpunkte hat, darf sich als Sieger feiern lassen.

Spieletester

17.03.2017

Fazit

In der Erklärung klingt Crabs! noch etwas kompliziert. Während des Spiels merkt man aber schnell: So schwierig ist es gar nicht! Die Sache wird nur etwas zäh für den hinten Sitzenden, wenn zwei nebeneinander sitzende Spieler dieselbe Strategie fahren oder ein Spieler ausschließlich auf hohe Einzelkrabben spielt.

Auch wenn es auf den ersten Blick wie Tempoverlust aussieht: Man tauscht gerne mal eine hohe Karte gegen viele niedrige (z.B. eine Fünf gegen fünf Einser). Im nächsten Zug kann ich nämlich die fünf Einser zu (im Optimalfall) fünf Fünfern machen! Fünferkrabben sind übrigens niemals Teil von Aufträgen. Trotzdem macht es Sinn sie zu sammeln, da sie ja sehr wertvoll sind. Die Strategie über Einzelkrabben den Sieg davonzutragen kann durchaus erfolgreich sein.
Apropos Tempoverlust: Seine Fangmethode zu verbessern ist quasi ebenfalls ein verlorener Zug. Aber ich kann euch sagen: Das bringt was! Eine Stufe aufzusteigen ist hier Pflicht, meist nimmt man sogar zwei. Ob die teureren Stufen drei und vier sinnvoll sind, hängt von der eigenen Stragie ab.

Viel schlimmer als die obigen Tempoverluste ist es, wenn man seine komplette Kartenhand auslegt. Man muss im nächsten Zug zwei Karten nehmen und somit von Null weg starten. Bleiben mir hingegen Handkarten übrig, kann ich diese gleich für die tendentiell vorteilhafteren Tauschvorgänge nutzen.

Alles in allem ist Crabs! ein kleines witziges Spiel, das spannende und knappe Ausgänge verspricht.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • knappe Spielausgänge
  • unverbrauchtes Thema

Minus

  • klingt anfangs komplizierter, als es am Ende ist
  • Spielablauf kann unbefriedigend sein

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 5
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 20 bis 40 Minuten
Preis: 15,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Moaideas
Autor: shane007
Grafiker: Hitsukirei
Genre: Glück, Karten, Taktik
Zubehör:

60 Krabbenkarten
4 Ausrüstungskarten
18 Auftragskarten
5 Übersichtskarten
5 Krabbenspielsteine
1 Spielanleitung

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