Tallinn

TALLINN klingt ein wenig nach Pokern.
Nach ALL IN.
Hat aber nichts damit zu tun.
Es ist eine Hauptstadt im Norden von Europa. 
Ich war noch nicht dort.

Tallinn ist ein Mehrheitenspiel reinsten Wassers.
Das ist zwar Pokern auch, wenn man es genau nimmt, aber hier sind die Karten zweigeteilt und man darf stets nur eine Hälfte davon verwenden. Dazu wählt jeder verdeckt eine seiner drei Handkarten, legt sie richtig orientiert vor sich und gleichzeitig deckt jeder seine Karte auf. Danach wird sie rechts unter die bereits liegenden geschoben, die „gespielte” Seite bleibt sichtbar. Ist keine Wertungsmünze auf der Kartenhälfte ist der Spielzug des Spielers vorbei. Wurde eine Karte mit sichtbarer Münze gespielt, vergleicht dieser Spieler die Anzahl seiner Mönche (blau), Ritter (rot) oder Kaufleute (gelb) entsprechend der Wertungsmünze mit allen anderen Spielern. Jede Mehrheit bringt ihm zwei Punkte, jedes Unentschieden bringt ihm noch einen Punkt. Nur der wertende Spieler bekommt dabei Punkte.

Turmbau nur nach der Wertung

Danach darf eine Karte der persönlichen Auslage auf die Rückseite gedreht werden. Damit wird ein Turm gebaut. Die Turmwertung bringt am Ende Punkte.
Jeder ergänzt danach seine Handkarten vom persönlichen Nachziehstapel (jeder hat das gleiche Kartenset von zehn Karten) und die nächste Runde wird gleich abgehandelt.
Karte auswählen – aufdecken – eventuell eine persönliche Wertung abwickeln – eventuell einen Turm bauen – nachziehen – weiter.
Nach zehn flotten Runden mit kleinen Entscheidungen und eventuell kleinen Höhepunkten endet das Spiel mit der Schlusswertung der gesamten Auslage sowie der Turmwertung.
Auch die Turmwertung belohnt Mehrheiten. Konkret gewinnt der Spieler mit der größten Personengruppe sechs wertvolle Punkte.

Spieletester

29.03.2017

Fazit

Die kluge Ausnutzung des Kartenformats gefällt, der Spielablauf selbst wird aber als zu repetitiv empfunden.
Kleine Entscheidungen sind zwar in jedem Zug zu treffen, insgesamt sind diese aber doch recht beliebig. Andererseits kann man bei einer Spieldauer von rund 20 Minuten nicht allzu viele versteckte Geheimnisse erwarten.
So bleibt ein kleines Spiel in zu großer Verpackung, das durchaus einige Partien gefällt, längerfristig aber nicht zu punkten vermag.

Redaktionelle Wertung:

Plus

  • einfache Regel
  • gelungene Kartenverwendung
  • kurze Spieldauer
  • Erweiterungen ("Der Legat des Kaisers" und "Die Chronik") sind mit dabei

Minus

  • viel Luft in der Verpackung
  • wenig Abwechslung

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 15 bis 25 Minuten
Preis: 15,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2016
Verlag: Ostia Spiele
Grafiker: Christian Fiore
Genre: Karten
Zubehör:

50 Spielkarten (6 Start-Karten, 4 Zähl-Karten, 4x10 Spieler-Karten)
4 Silbermünzen
4 Goldmünzen
Spielanleitung

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