Die unüblichen Verdächtigen

Man nehme einen Verdächtigen, der unschuldig wirkt, ein Detektivteam, das keinen blassen Schimmer hat und einen Zeugen, der sonderbare Dinge von sich gibt, und heraus kommt: Die unüblichen Verdächtigen. Ein Spiel, bei dem man seinen Vorurteilen freien Lauf lassen kann, schließlich kommt es hier genau darauf an, auf Vorurteile und Klischees.
Das Ganze funktioniert so: Ein Spieler schlüpft in die Rolle eines Zeugen und übernimmt damit die Rolle des Spielleiters. Die anderen müssen durch Ausschließen und Raten den Kreis der Verdächtigen Runde um Runde verkleinern. Am Anfang werden zwölf Verdächtige-Karten gezogen und offen am Tisch platziert. Im bestem Fall bleibt nur noch der Verbrecher übrig.

Fragekarten sollen den Ermittlern helfen den Übeltäter ausfindig zu machen. Der Zeuge darf aber nur mit Ja oder Nein antworten und die Fragen sind nicht immer hilfreich, vor allem wenn es Fragen sind wie „Raucht er/sie?“ oder „Hat er/sie einen Hund?“. Die Detektive müssen gemeinsam entscheiden welcher der Verdächtigen nicht in Frage kommt. Haben Sie recht, wird die entsprechende Karte entfernt. Ziel ist es, dass der letzte Verdächtige tatsächlich auch der gesuchte Verbrecher ist. Je früher dies herausgefunden wird desto mehr Punkte gibt es.

Spieletester

31.10.2016

Fazit

Die unüblichen Verdächtigen ist meiner Meinung nach ein sehr fragwürdiges Spiel. Es ist komplett auf Vorurteile und auf das Aussehen einzelner Personen aufgebaut, und das halte ich grundsätzlich für bedenklich. Anhand eines Bildes sagen zu können ob diese Person Geld, einen Hund, ein Boot oder etwas Anderes hat, ist schwierig. Natürlich ist es nur ein Spiel aber trotzdem - ein Spiel, das nur funktioniert, wenn Vorurteile und Klischees bedient werden ist meiner Meinung nach kein gutes Spiel.

Davon abgesehen kann die unüblichen Verdächtigen in der richtigen Runde ziemlich lustig sein, gerade wenn man das Spiel nicht sonderlich ernst nimmt und mit einer guten Portion Humor und Sarkasmus ran geht.
Redaktionelle Wertung:

Plus

in der richtigen Runde und wenn man es nicht ernst nimmt ganz lustig

Minus

bedient Vorurteile

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Besucherkommentare

Ralf S. | 31.10.2016

Natürlich kann ich Deine Bedenken nachvollziehen aber trotzdem sollte man die Kirche dabei im Dorf lassen. Die unüblichen Verdächtigen ist ein Spiel das bewußt mit Vorurteilen und persönlichen Wahrnehmungen spielt und dabei polarisiert. Wie üblich bei solch kommunikativen Spielen müssen alle Spieler an einem Strang ziehen ansonsten wirkt es blutleer. Lassen sich aber alle Mitpieler auf das Spiel ein gibt es viel Spass und oft auch lange Gesichter. Wie Menschen auf einen selbst wirken und was man dabei empfindet ist immer individuell anders und gerade das macht den Reiz und das Reibungspotential des Spiels aus. Über diese Empfindungen zu reden, zu streiten, seine Meinung ggf. zu revidieren und bei allem noch Spass zu haben das bringt Die unüblichen Verdächtigen prima unter einen Hut. Wenn (siehe oben).

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 3 bis 18
Alter: ab 8 Jahren
Spieldauer: 20 bis 25 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Autor: Paolo Mori
Zubehör:

  • 53 Verdächtigenkarten
  • 78 Fragekarten
  • 12 "schuldig"-Karten
  • 1 "Ja"- Karte
  • 1 "Nein"- Karte
  • 1 Block Ermittlungsprotokolle
  • 1 Zeugenkappe
  • 1 Spielregel

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