Firefly - Shiny Dice

Find a Crew – Find a Job – Keep Flyin‘. Such Dir eine Crew – Such Dir einen Job – Flieg weiter. So einfach sind die Gesetze im 'Verse, jenem Teil des Universums, in dem die ebenso kurzlebige wie in Fankreisen über alle Maßen beliebte US-Fernsehserie Firefly angesiedelt ist. Im Jahr 2003 nach nur einer einzigen Staffel eingestellt, gab es im Jahr 2005 mit dem Kinofilm Serenity noch einen viel beachteten Nachschlag. Mehr als zehn Jahre später erfreuen sich die zahlreichen Merchandising-Ableger des SciFi-Western-Abenteuers ungebrochen großer Nachfrage.
Als klassischer 'Verse-Slangausdruck bezeichnet das Wort “shiny“ gute bzw. wertvolle Dinge und steht ganz generell auch für das von Erdenbürgern überstrapazierte Slangwort „cool“. Also haben wir es bei Firefly – Shiny Dice ganz offensichtlich mit einem coolen Würfelspiel zu tun. Ist das tatsächlich so? Werfen wir mal einen prüfenden Blick auf die Sache.

Das Spielmaterial
Angenehm fällt der Umstand auf, dass der Spielschachtel zwei Mousepad-artige Spielmatten beiliegen, obwohl es eigentlich nur einer einziger bedurft hätte. Da wurde offensichtlich auch an jene Spieler gedacht, die an der gegenüberliegenden Seite des Tisches sitzen! Respekt! Die Missions-Karten zeigen Szenenfotos aus der TV-Serie und die 15 mitgelieferten Würfel sind allesamt Sechsseiter und mit Spezialsymbolen bedruckt. Gegen die fünf schwarzen und die drei weißen Würfel ist nichts einzuwenden. Auf den sieben hellbraunen Würfeln finden sich jedoch teilweise ähnliche und daher verwechselbare Symbole, wovon noch dazu einige hellgrau und goldfarben sind und sich durch diese Farbgebung nicht gut genug von der Grundfarbe des Würfels abheben. Eine gute Lichtquelle ist daher empfehlenswert. Das Werfen der 15 Würfel und die Auswertung der darauf abgebildeten 14 Symbole, hinter denen sich wiederum 17 unterschiedliche Effekte verbergen, treibt das Spiel voran. Versteht sich, dass man bei dieser Fülle verschiedenster Handlungsmöglichkeiten nicht unbedingt von einem „schnellen Würfelspiel“ sprechen kann. Die Sichtschirme, hinter denen die Spieler ihre Siegpunkt-Karten aufbewahren, sind daher auch sehr eng mit ausführlichen Erklärungen zu den Würfelsymbolen und den daraus resultierenden Effekten vollgeschrieben. Auch in diesem Fall gilt: Ein kleines Funzellicht wird nicht ausreichen, um die kleingedruckten Dinger zu entziffern.

Der Spielablauf
Firefly – Shiny Dice spielt sich über drei Runden. In jeder Runde ist jeder Spieler einmal am Zug – aber auch irgendwie wieder nicht. Abhängig davon, wie risikobereit man ist, kann man auch mehrere Züge aufeinanderfolgen lassen. Der Aussicht auf höhere Belohnung (mehr Siegpunkte) steht dabei die zunehmende Gefahr des Scheiterns gegenüber. Die Phasen eines Spielzuges stellen sich dabei wie folgt dar:

1. Schritt: Such Dir eine Crew Alle 15 Würfel werden geworfen. Abhängig von den gewürfelten Symbolen werden diese nun auf die korrespondierenden Bereiche der Spielermatte gelegt und entfalten dort erstmals ihre jeweilige Wirkung.

2. Schritt: Such Dir einen Job Die oberste Missions-Karte wird aufgedeckt. Will man die dafür Siegpunkte einsacken, muss sie bis zum Abschluss des Spielerzuges erfolgreich absolviert werden. Das klappt durch die auf der Karte vorgegebene Kombination von Würfelsymbolen.

3. Schritt: Schlechtes Benehmen! Die zuvor aufgedeckte Mission kann nun erfüllt und auf der Spielmatte ausliegenden Gegner-Würfel können durch bestimmte Crew-Würfelsymbole bekämpft (eliminiert) werden. Liegt am Ende dieser Phase auch nur ein einziger verbliebender Gegner-Würfel auf der Spielmatte aus, ist der Spielzug zu Ende und der nächste Spieler ist an der Reihe.

4. Schritt: Flieg weiter Wurde Schritt 3 erfolgreich absolviert, kann der Spieler die in seinem Zug bisher gewonnenen Siegpunkte entweder einsacken oder diese riskieren und mit seinen bisher noch nicht eingesetzten (verbrauchten) Würfeln einen weiteren Zug anhängen. „Press your luck“ nennt sich das so treffend. War reihum jeder dreimal an der Reihe, endet das Spiel und die meisten Siegpunkte gewinnen.

Spieletester

15.01.2016

Fazit

Wann ist ein Würfelspiel langweilig? Wenn es keine Interaktion zwischen den Spielern gibt. Check. Wenn es für die anderen zu langen Wartezeiten kommt, während der aktive Spieler über die Möglichkeiten seiner Würfelwürfe nachgrübelt. Check. Wenn die Story nicht und nicht Fahrt aufnehmen will. Check. Nachdem alle diese Dinge auf Shiny Dice zutreffen, bleiben tatsächlich nur die Hardcore-Fans der Fernsehserie übrig, die diesem langatmigen Würfelspiel vielleicht etwas abgewinnen können. Und somit haben wir es – leider, leider – lediglich mit einem klassischen Franchise-Produkt zu tun. Das Spiel ist auch im Solitärmodus zu bewältigen, was aber nicht weiter verwundert, denn auch bei der maximalen Anzahl von fünf Spielern läuft Shiny Dice für jeden einzelnen ausschließlich als Solitärerlebnis ab. Firefly – Shiny Dice ist nur in englischer Sprache erhältlich.
Redaktionelle Wertung:

Plus

  • ein willkommenes Gimmick für Hardcore-Fans der TV-Serie

Minus

  • langweiliger Spielverlauf

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Besucherkommentare

Chewie | 15.01.2016

230 EURO für das Spiel ist aufgrund der eher dürftigen Ausstattung doch ein bisserl zuviel! -)

Gerhard | 15.01.2016

Stimmt, war aber ein Tippfehler und ist korrigiert.

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 1 bis 5
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 40 Minuten
Preis: 23,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Grafiker: Krista Timberlake
Genre: Würfeln
Zubehör:

Würfel:
7 Outlaw-Würfel (braun)
5 Gegner-Würfel (schwarz)
3 Passagier-Würfel (weiß)
Karten:
38 Missionskarten
32 Siegpunktkarten
30 Versorgungskarten
Sonstiges:
5 Sichtschirme
2 Spielmatten
1 Regelheft (12 Seiten, englisch)

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