King´s Kilt

Schotten sind sparsam. Sehr sparsam. Vielleicht sogar knausrig. Ich nehme daher an, dass die 332 Unterstützer des Kickstarter-Spiels aus aller Herren Länder kommen aber nicht aus Schottland. Immerhin 29$ wurden im Durchschnitt pro „backer“ bezahlt. Haben die einen „Pecker“ oder ist das Spiel diesen Preis wert? Es ist jedenfalls Nummer 3 der NEW EGG series, EGG steht dabei für den Verlag Eagle Gryphon Games und nicht für Ei. Goldenes Ei oder faules Ei? Finden wir es heraus.
Acht Clans sind im Spiel. Auf Kickstarter konnten sich besonders spendierfreudige Finanziers sogar mit ihrem eigenen Clan-Namen verewigen. Jeder Spieler bekommt drei verschiedene Clan-Anführer-Karten verdeckt zugeteilt. Für diese Clans muss man sich nun stark machen und versuchen, ihre Clan-Mitglieder an die Spitze der Machtpyramide zu hieven.

Durch Spielen einer Einflusskarte, vier (bei vier Spielern) oder fünf bekommt man bei Spielbeginn, kann man eine Clan-Karte auch aus der Pyramide kicken (Kickstarter eben). Ausgehend von sechs Karten in der Basisreihe hat man nun eine von zwei Zugmöglichkeiten.

Zug 1: Man bewegt eine Karte aus einer Reihe an eine freie Stelle darüber in die nächste Reihe und füllt die nun frei gewordene Position mit einer Karte darunter auf, schiebt also nach. Das Auffüllen pflanzt sich bis in die Basis fort, die Lücke in der Basis wird mit der obersten Karte des offenen Nachziehstapels aufgefüllt.

Zug 2: Man spielt eine Einflusskarte und entfernt eine der maximal sechs Nachbarkarten des beeinflussten Clans. In den unteren drei Pyramidenreihen spielt man eine beliebige Handkarte und entfernt eine beliebige. In den oberen Reihen muss die gespielte Karte mit dem beeinflussten Clan übereinstimmen. Entstandene Lücken werden aufgefüllt wie nach Zug 1.

Wenn der erste Spieler eine Karte in Reihe vier zieht müssen alle außer dem Spieler zu seiner Rechten eine der geheimen Clan-Karten aufdecken. Das passiert auch wenn der erste Spieler eine Karte in Reihe fünf zieht.

Gegen Ende der Partie bekommt man also Informationen zu den Lieblings-Clans der Gegenspieler. Ist die Pyramide fertig dürfen noch verbliebene Handkarten gespielt werden um fremde Clans aus dem Machtspiel zu entfernen und damit eigene Clans zu pushen. Genau aus dem Grund ist es sehr wichtig die Handkarten erst in der letzten Spielphase einzusetzen. Denn abgerechnet wird erst wenn alle Spieler gepasst haben.

Wer zuvor den längeren Atem hatte wird wohl mit den meisten Punkten belohnt. Punkte gibt es nur für Clans in den obersten drei Pyramidenreihen. Drei Punkte für den King an der Spitze, zwei Punkte für die Clans in der zweitobersten und einen Punkt für die Clans in der drittobersten Reihe. Zehn Punkte ist der perfekte Score. Bei Gleichstand entscheidet die Anzahl der verbliebenen Handkarten über Sieg oder Niederlage.

Spieletester

28.01.2016

Fazit

King’s Kilt ist ein Positionsspiel mit kleinem Bluffelement. Die Karten sind nett mit Schottenkaros illustriert, leider ähneln sich manche Kilts doch sehr und die Übersichtlichkeit geht etwas verloren. Gut, dass die Clans auch Namen haben. Die Regel widerspricht leider den Angaben auf den drei Markierungskarten. Das Spiel plätschert ein wenig dahin und nimmt erst gegen Ende, wenn Einflusskarten die Steine der Pyramide durcheinander bringen, Fahrt auf. Leider bleibt alles davor relativ belanglos. Würde man die Pyramide bauen und dann nur die Einflusskarten spielen hätte man nahezu gleich viel Einfluss. Aber wie sagen die Schotten so schön: Der Weg ist das Ziel. Oder waren es die Iren?
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 4
Alter: ab 10 Jahren
Spieldauer: 20 Minuten
Preis: 15,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2015
Grafiker: Han Zou
Zubehör:

16 Clan-Anführer-Karten
48 Clan-Mitglieder-Karten
3 Markierungskarten
Spielanleitung (englisch)

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