Faces

Faces wirkt von der Verpackung extrem professionell und spannend. Doch leider entpuppt es sich als eher langweilig.

Jeder Spieler erhält einen Spielkegel und die Wertungskarten eins bis sechs in seiner Farbe.
Auf dem Spielplan werden in den „Bilderrahmen“ sechs Bilder von Frauen, später Männern, danach Tieren aufgelegt.

Pro Runde gibt es vier Eigenschaftskarten, die der Reihe nach abgearbeitet werden. „Wer ist ein guter Liebhaber?“, lautet beispielsweise die Frage. Die Spieler entscheiden sich nun reihum, wen sie für den besten Liebhaber/Liebhaberin halten. Dazu legen Sie ihre Wertungskarte mit der Nummer des entsprechenden Bilderrahmens vor sich ab. Jene Spieler, die das gleiche Bild gewählt haben, wie der Spieler, der die Frage vorgelesen hat, dürfen jeweils ein Feld weiterfahren. Der Vorlesende so viele, wie die Anzahl der Spieler, die seiner Wertung entsprechen.

Die Person, auf die der Vorlese-Spieler gesetzt hatte, kommt aus dem Spiel und wird nachbesetzt. Nachdem die vier Eigenschafts-Karten abgearbeitet sind werden alle sechs Bilder durch Männer, dann Tiere ersetzt.

Nach 12 Runden ändert sich der Spielablauf. Der Vorlesende Spieler muß sich „umdrehen und die Augen fest verschließen“. (Er kann sich auch am Klo einsperren oder bei der Tankstelle Cola kaufen gehen – jedenfalls darf er „auf keinen Fall sehen, welche Karten die Mitspieler auflegen“). Ebendiese Mitspieler überlegen nämlich nun welche der zuvor an sich genommenen sechs Karten am besten zu der vorgelesenen Eigenschaft passt. Diese legen sie auf beliebige Bilderrahmen. Wenn sich der vorlesende Spieler wieder umdreht, muß er entscheiden, welche der aufgelegten Gesichter nach seinem Dafürhalten am treffendsten zu der Frage passt. Jener Spieler, zu dem diese Karte gehört, darf wieder vorrücken.

Die Mängelliste dieses Spieles ist ziemlich lang:

Schon beim Auspacken stößt man auf das Problem, die geruchsneutralen Karten aus ihren Plastikummantelungen zu bekommen. Nach einer langen Kletzelei hält man nun die Kartensets in Händen.

Womit wir bei den Mängeln der Karten wären:

Warum wurden Fotos aus den Zwanzigern verwendet? Es ist zwar originell, aber durch das alte Fotomaterial und die Digitalvergrößerung verlieren sie ziemlich an Qualität. Wir vermuten dahinter lizenzrechtliche Gründe: Es wäre einfach zu teuer, die Modelle zu bezahlen.

Sehr verwirrend empfinde ich, dass die Personen Fotos in Sepia gehalten sind, die Tierfotos hingegen in Farbhochglanzdruck. Das schlägt sich. Sehr sogar. Noch dazu, da die Tierbilder von hervorragender Qualität sind, die Personenbilder jedoch zum Teil ein braunes Pixelkonglomerat darstellen.

Womit wir schon bei den Tierbildern wären: Was machen diese Bilder in dem Spiel? Wie soll ein Spieler beurteilen, ob ein Marienkäfer oder ein Dingo der bessere Liebhaber ist. In Spieltyp 2 vielleicht sogar im Vergleich zu einer hübschen jungen Dame?

Dann wären da die Fragen zum Spielablauf:

Warum darf der vorlesende Spieler mehr Felder ziehen als die anderen Spieler? Er macht nichts anders als seine Mitspieler.

Und warum wird nach zwölf Runden die Spielart gewechselt? Dies deutet darauf hin, das man sich nicht auf einen Spielmodus einigen konnte. Lustigerweise wird Spielmodus zwei im Internet gar nicht erwähnt:

Piatnik bietet löblicher weise online Spielanleitungen an – zu Faces ist diese jedoch unvollständig und beschreibt nur die ersten 12 Runden.

Spieletester

04.07.2004

Fazit

Hier kommt das gute alte Sprichwort „Außen Hui, innen Pfui“ zu tragen. Das Spiel ist wohl nur für pubertierende Jugendliche amüsant. In gehobenem Alter jedoch wohl nur für jene, die in „ausgelassener Partylaune zu fortgeschrittener Stunde“ sind – ihr wisst schon was ich meine.
Redaktionelle Wertung:

Plus

Minus

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Details

Auszeichnungen:
Spieleranzahl: 2 bis 6
Alter: ab 12 Jahren
Spieldauer: 45 Minuten
Preis: 25,00 Euro
Erscheinungsjahr: 2003
Verlag: Piatnik
Grafiker: Arthur Wagner
Genre: Party
Zubehör:

1 Spielplan, 6 Spielfiguren, 110 Fragekarten, 165 Bildkarten, 36 Wertungskarten, 1 Spielregel

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