Wer zu Byzantio greift, der bekommt auch gleich das Spiel Nekken mitgeliefert. Die Regeln sind quasi dieselben, nur dass Nekken in einem fantasylastigen Setting angesiedelt wurde.
Worum geht es generell? In 30 bzw. 27 Spielrunden kämpfen die Spieler um die größte Macht und den meisten Einfluss. Sechs verschiedene Aktionsmöglichkeiten stehen zur Auswahl, um dies zu erreichen. Doch halt! Die Wahl wird entscheidend dadurch eingeschränkt, dass es für jede Aktion eine maximale Zahl von Durchführungen gibt; so kann jeder Spieler z.B. nur zehnmal einen Feldzug starten oder drei Bestechungen vornehmen. Aber beginnen wir mit den Basics, ehe wir uns in Details verlieren.
Vor uns liegt ein Spielplan, der 25 Provinzen umfasst. In jeder gibt es ein oder zwei Städte, manche größer, manche kleiner. Deren Funktionen sind gleich, jedoch werden die kleinen Städte nur im Spiel zu viert genutzt. Jeder Spieler erhält seinen Thronanwärter sowie seine zehn Garnisonsfiguren, außerdem ein Blatt vom Notizblock und einen Stift. Erste Tätigkeit im Spiel: Man notiert jene sieben Städte, die man am Spielende kontrollieren will. Deren Rangfolge bestimmt, wie sehr man an der Kontrolle interessiert ist und wie viele Siegpunkte man hierfür erringt.
Für jeden Thronanwärter ist eine Heimatprovinz festgelegt, von hier startet er. Mithilfe der Aktionen kann man am derzeitigen Aufenthaltsort eine Garnisonsfigur einsetzen, oder in eine angrenzende Provinz ziehen um dort eine eigene Garnisonsfigur einzusetzen und gleichzeitig eine fremde zu entfernen. Durch Bestechung kann man sogar eine fremde durch eine eigene Garnison ersetzen, wenn der Thronanwärter nicht vor Ort ist. Etwas friedlicher geht es bei Verhandlungen zu, in denen man sich über den Tausch von Garnisonen einigen kann.
Einige Aktionen erfordern oder erlauben den Einsatz des Würfels. So kann man etwa seine Wünsche in gescheiterten Verhandlungen durch etwas Würfelglück zwangsweise durchsetzen. Erfolg von Bestechung und Vertreibung müssen mittels Würfel verifiziert werden. Die Chance steht jeweils 50:50, die Anwesenheit von Thronanwärtern kann geringfügig andere Verhältnisse schaffen.
Es gehen auch Aktionen verloren: viermal (bei Byzantio) bzw. dreimal (bei Nekken) kommt es zu Ereignissen und Katastrophen, die Auswirkungen auf das Spiel haben. Als Beispiel wäre das „Erdbeben“ zu nennen, das in einer per Würfel bestimmten Provinz alle Garnisonen vernichtet. Auf der anderen Seite möchte ich die „Nachfolge des Patriarchen“ anführen, die eine geringfügige Änderung meiner Ziele möglich macht. Nach jedem Ereignis muss jeder Spieler eine seiner Aktionsmöglichkeiten streichen, also zum Beispiel den zehnten Feldzug.
Ihr kennt das Problem, dass man eher desinteressiert den Zügen der Mitspieler folgt? Nicht so bei Byzantio bzw. Nekken! Es gilt gut zu beobachten, um zu erraten wer welche Stadt auf seine Top-Position gesetzt hat. Dies bringt nämlich Zusatzpunkte bei der Endabrechnung, in der die Punkte für die erreichten Zielsetzungen addiert werden. Sieger ist, wie könnte es anders sein, der Spieler mit den meisten Punkten.